Einleitung
- Ein Aktionspotenzial ist eine kurzzeitige Veränderung des Ruhemembranpotenzials, um eine elektrische Erregung weiterzuleiten
- Es entsteht am Axonhügel
und wird über das Axon entlang weitergeleitet
Ablauf
Übersicht
Das Aktionspotenzial durchläuft typischerweise drei Phasen:
- Depolarisationsphase: Hier erfolgt eine rasche Abnahme des Membranpotenzials (Der Potenzialunterschied wird geringer, das Membranpotenzial
wird jedoch weniger negativ/positiver), welches in der Regel einen Endpunkt von über 0 mV erreicht - Repolarisationsphase: In dieser Phase wird das Ruhepotenzial wiederhergestellt
- Refraktärphase: Während dieser Phase ist es nicht möglich, ein neues Aktionspotenzial auszulösen
- Hinzu kommen das Spitzenpotenzial und die Hyperpolarisation
Depolarisationsphase:
- Ein Aktionspotenzial entsteht durch eine äußere Depolarisation, die das Membranpotenzial
in positiver Richtung verschiebt, bis die kritische Schwelle erreicht ist - Am Ranvier-Schnürring wird die äußere Depolarisation durch den Na+-Einstrom am Nachbarschnürring hervorgerufen
- Wenn die Erregung einen bestimmten Schwellenwert von -55 mV erreicht, erfolgt eine Reaktion nach dem „Alles-oder-Nichts-Prinzip“
- Alles-oder-Nichts-Prinzip = Entweder es wird ein vollständiges Aktionspotenzial ausgelöst oderes bleibt beim Ruhepotenzial
- Zuerst öffnen sich Natrium
-Kanäle und Natrium -Ionen strömen in die Zelle ein - Der Einstrom erfolgt aufgrund der elektrochemischen Triebkraft, um das Gleichgewichtspotenzial
des jeweiligen Ions zu erreichen (z.B.: das Gleichgewichtspotenzial von Natrium liegt bei +60 mV. Aufgrund der negativen Ladung der Zelle und der intrazellulär geringen Natrium -Konzentration strömen die positiv geladenen Natrium -Ionen in die Zelle ein und das Membranpotenzial wird positiver (= Depolarisation) - Sobald der Schwellenwert erreicht ist, öffnen sich immer mehr spannungsabhängige Na+-Kanäle und die Depolarisation verstärkt sich durch den Lawineneffekt.
- Das Maximum des Na+-Einstroms ist nach der Hälfte der Aufstrich Phase erreicht und danach nimmt er wieder ab.
- Die Amplitude des Aktionspotenzials ist unabhängig von der Stärke des auslösenden Reizes und folgt dem Alles-oder-Nichts-Prinzip
Repolarisationsphase:
- Inaktivierung der Na+-Kanäle führt zur Abnahme des Na+-Einstroms und dem Anstieg des K+-Ausstroms (die positiven K+-Ionen strömen aus der Zelle aus, da sie ein Gleichgewichtspotenzial
von -90 mV anstreben ➜ durch den Ausstrom wird das Membranpotenzial wieder negativer - Repolarisation der Zellmembran beginnt durch den K+-Ausstrom und endet mit der Wiederherstellung des Ruhemembranpotenzials
- Die Na+/K+-ATPase stellt die Ionenverteilung wieder her und erhält das Ruhemembranpotenzial
(siehe Ruhemembranpotenzial ➜ Na+/K+-ATPase), sie trägt jedoch nicht direkt zum Aktionspotenzial bei
Hyperpolarisation
- Membranpotenzial
wird vorübergehend negativer als das Ruhepotenzial, da die spannungsabhängigen Kaliumkanäle noch geöffnet sind und Kaliumionen aus der Zelle herausströmen
Tipp"Draußen regnet es richtig heftig":
Depolarisationsphase, Repolarisationsphase, Refraktärphase und Hyperpolarisationsphase.
Refraktärphase:
- Die Refraktärphase folgt auf das Aktionspotenzial
- Na+-Kanäle sind inaktiv und können nicht geöffnet werden
- Absolute Refraktärphase: Alle Na+-Kanäle sind inaktiviert ➜ kein Reiz kann Aktionspotenzial auslösen
- Relative Refraktärphase: Einige Na+-Kanäle sind aktiviert ➜ Reiz muss stärker sein
- Das Aktionspotenzial während der Refraktärzeit hat eine geringere Amplitude, Dauer und Fortleitungsgeschwindigkeit. Die Amplitude eines Aktionspotenzials kann während der Refraktärzeit variieren
- Die Refraktärzeit begrenzt die maximal mögliche Aktionspotenzialfrequenz. Die Refraktärzeit kann mehrere Millisekunden dauern
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