Zusammenfassung
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Eine akute Exazerbation der COPD
- Auftreten oder Verschlimmerung von Atemnot (Dyspnoe)
- Veränderungen des Hustens und/oder
- Eine Zunahme der Sputummenge sowie eine veränderte Sputumbeschaffenheit (z.B. Verfärbung)
Infektionen der Atemwege
Neben medikamentösen Maßnahmen spielen auch die Sauerstoffgabe
Fallbeispiel
Um den Einstieg in das Thema akut exazerbierte COPD
Das Szenario
Einsatzmeldung:
- Stichwort: Akute Atemnot
- Ort: Wohnung, 3. Stock
- Alarmzeit: 10:42 Uhr
- Anrufer: Ehefrau des Betroffenen
- Anzahl der Betroffenen: 1
- Zusatzinfo:
- Männlich, 57 Jahre alt
- Bekannte COPD
- Berichtet über zunehmende Atemnot seit 2 Tagen und produktiven Husten
Lageeinweisung vor Ort:
Der Patient wird bei Eintreffen des Rettungsdienstes sitzend, nach vorne gebeugt auf einem Stuhl, vorgefunden. Er nimmt gerade seine Akutmedikation über sein Verneblergerät ein. Die Ehefrau berichtet, dass der Patient seit 2 Tagen über zunehmende Atemnot klagt und erkältet sei. Heute Morgen war die Atemnot besonders schlimm. Daraufhin habe sie den Notruf gewählt.
Die Lage ist wie folgt:
- Auf Ansprache reagiert der Patient, ein exspiratorischer Stridor
ist wahrnehmbar - Der Patient wirkt stark ängstlich und ringt sichtlich nach Luft
- Eine Lippenzyanose ist deutlich sichtbar

Dieses Bild wurde mit der KI-Software DALL·E (OpenAI) erstellt. Es wurde automatisch generiert und dient ausschließlich illustrativen Zwecken.
Ersteinschätzung nach xABCDE-Schema
Um sich einen ersten umfassenden Eindruck von einer Patientin oder einem Patienten in einer Notfallsituation zu verschaffen, bietet sich das xABCDE-Schema an. Um die Arbeit mit dem Schema zu veranschaulichen, ist hier ein xABCDE-Schema abgebildet, wie es im Falle einer Ersteinschätzung bei einer Patientin oder einem Patienten mit einer akut exazerbierten COPD
Es handelt sich dabei um die Befunde, die innerhalb der ersten paar Minuten erhoben werden können. Erweiterte Diagnostik und Abfragen sind natürlich von Bedeutung, jedoch würde zum Beispiel die Messung des Blutzuckers
x | Kein aktiver äußerer Blutverlust sichtbar |
|
A |
| Kein |
B |
| Akutes |
C |
| Mittelbares |
D |
| Kein |
E |
|
Kein |
AchtungDas hier gezeigte Assessment vermittelt nur einen exemplarischen ersten Eindruck von einer Patientin oder einem Patienten. Im Verlauf der Behandlung müssen weitere Maßnahmen ergriffen und Informationen gesammelt werden. Das Schema erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich einen praktischen Einstieg in das Thema ermöglichen.
Definition
DefinitionEine Exazerbation einer COPD
wird als akute Verschlechterung der respiratorischen Symptome definiert, die über mindestens zwei Tage anhält und eine Intensivierung der bestehenden Therapie erfordert.
Ursächlich sind meist eine entzündlich bedingte Zunahme der Bronchokonstriktion und/oder eine gesteigerte Schleimproduktion, die mit einer Überblähung der Lunge
Klinisch äußert sich dies typischerweise durch eine verstärkte Atemnot, vermehrten Husten, ein erhöhtes Sputumvolumen oder eine veränderte Beschaffenheit des Sputums.
Ursachen
Akute Verschlechterungen der COPD
- Infektionen der Atemwege
- Medikamente:
- Unselektive Beta-Blocker (bronchokonstriktorische Wirkungen)
- Sedativa und Muskelrelaxanzien
(Atemdepression) - Systemische Kortikosteroide: Obwohl sie kurzfristig zur Behandlung von einer Exazerbation eingesetzt werden, können sie langfristig das Risiko für Osteoporose und Infektionen erhöhen. Infektionen können zu einer COPD
-Exazerbation führen
- Kardiale Dekompensation
InfoDie häufigsten Ursachen einer Exazerbation sind virale und bakterielle Infektionen der Atemwege
. In etwa einem Drittel der Fälle bleibt die Ursache ungeklärt.
Pathophysiologie
Ähnlich wie beim Asthma bronchiale
Für weitere Informationen siehe auch: chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Klinischer Eindruck
Bei der akuten Exazerbation der COPD
Typische Zeichen
- Zunehmende Atemnot
- Verschlimmerung der Atemnot, auch in Ruhe
- Vermehrter Husten
- Häufiger oder stärker als gewöhnlich, oft mit vermehrter Schleimproduktion
- Thorakales Engegefühl
- Exspiratorischer Stridor
(durch Obstruktion der kleinen Bronchien), verlängertes Exspirium - Giemen
- Ggf. periphere Ödeme
(bei vorbestehender Herzinsuffizienz ) - Bei schwerer Exazerbation:
- Einsatz der Atemhilfsmuskulatur („Kutschersitz
“) - Kreislaufinstabilität (Tachykardie
, Blutdruckabfall) - Ggf. thorakale Einziehungen
- Hinweise auf Hyperkapniezeichen?
→ Hautrötung, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Tachykardie
- Einsatz der Atemhilfsmuskulatur („Kutschersitz
Generalisierte Zeichen
- Tachypnoe
- Oft als Reaktion auf eine Hypoxie und die beeinträchtigte Atmungskapazität
- Zyanose
- Bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute, insbesondere der Lippen
- Angst und Unruhe
- Hypotonie
- Tachykardie
MerkePatient:innen mit einer AECOPD
sind nicht nur durch eine beeinträchtigte Sauerstoffversorgung im Rahmen einer pulmonalen Insuffizienz gefährdet, sondern auch durch eine Dekompensation der Atemmuskulatur, die zu einer ventilatorischen Erschöpfung führen kann.
Info„Blue Bloater“ /„Pink Puffer“
Diese Begriffe beschreiben zwei unterschiedliche klinische Präsentationen der COPD
.
- Der „Blue Bloater“ leidet eher unter respiratorischer Insuffizienz mit zyanotischer Hautverfärbung
- Der „Pink Puffer“ leidet eher unter Atemnot sowie einer Lungenüberblähung und hat trotz Atemproblematik einen rötlichen Hautton
Diese Einteilung gilt heute als überholt, da es sich meist um Mischformen handelt.
Diagnostik
Anamnese
- S (Symptome): Zunahme der Atemnot, Tachypnoe, Zyanose, exspiratorischer Stridor
/Giemen , produktiver Husten, Tachykardie , Fieber - Hinweise auf eine schwere Exazerbation?
→ Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, Zyanose, Kreislaufinstabilität, thorakale Einziehungen, Zeichen der ventilatorischen Erschöpfung
- Hinweise auf eine schwere Exazerbation?
- A (Allergien, Infektionen): Gibt es Hinweise auf eine Infektion der Atemwege
? - M (Medikation):
- Beta-2-Sympathomimetika
- Anticholinergika
- Glukokortikoide
(oft als inhalative Therapie) - Heimsauerstofftherapie
- Beta-2-Sympathomimetika
- P
(Patientengeschichte): - Bekannte COPD
- Bekannte Herzinsuffizienz
- Häufige Exazerbationen in der Vergangenheit?
- Bekannte COPD
- L (Letzte…):
- Letzte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme?
- Einnahme der Medikation?
- E (Ereignis): Verschlechterung innerhalb der letzten 2 Tage
- R (Risiko): Raucherhaushalt? Herzinsuffizienz
? Infektion der Atemwege ? - S (Schwangerschaft): Mögliche Schwangerschaft bei weiblichen Patientinnen
TippNutze Schemata
Um die Anamnese strukturiert durchzuführen, bietet es sich an, Schemata, wie das SAMPLERS oder OPQRST-Schema
zu nutzen. Am obigen Beispiel haben wir Fragen und Befunde dargestellt, die bei dem Verdacht auf eine akut exazerbierte COPD abgefragt werden sollten und vorliegen könnten.
Klinische Untersuchung
Inspektion:
- Blässe
- Zyanose
- Tachypnoe
- Einsatz der Atemhilfsmuskulatur („Kutschersitz
“) - Ggf. thorakale Einziehungen
Palpation:
- Der Palpationsbefund sollte physiologisch ausfallen. Ist das nicht so, muss differenzialdiagnostisch gedacht werden
Perkussion:
- Hypersonorer Klopfschall: Hinweis auf übermäßigen Luftgehalt in der Lunge
Auskultation:
- Trockene Nebengeräusche wie Giemen
, Pfeifen, Brummen, verlängertes Exspirium (verlängerte Ausatmung ) - Maximalbefund „Silent chest“: Atemgeräusche
aufgrund einer massiven Lungenüberblähung und ausgeprägter Obstruktion stark abgeschwächt oder nicht mehr hörbar
- Maximalbefund „Silent chest“: Atemgeräusche
Differenzialdiagnosen
Die Differenzialdiagnosen bei Atemwegserkrankungen sind entscheidend, um eine gezielte Behandlung einzuleiten und lebensbedrohliche Zustände frühzeitig zu erkennen. Eine fehlerhafte Einschätzung kann zu einer inadäquaten Therapie führen. Daher ist eine gründliche Anamnese und Untersuchung unverzichtbar
Erkrankung | Auskultationsbefund | Perkusionsbefund |
---|---|---|
Asthma | Verlängertes Exspirium | Hypersonor |
Atemwegsobstruktion | Inspiratorischer Stridor | ggf. gedämpft |
Lungenödem | Feuchte, grobblasige Rasselgeräusche | Gedämpft |
Pneumonie | Feuchte, feinblasige Rasselgeräusche | Gedämpft |
Pneumothorax | Abgeschwächtes Atemgeräusch auf der betroffenen Seite | Hypersonor |
Lungenemphysem | Abgeschwächtes Atemgeräusch | Hypersonor |
Therapie
Basismaßnahmen
- Patient:innen in sitzender Position lagern
- Patient:innen beruhigen und beim Atmen anleiten (Atemkommandos)
- Lippenbremse
einsetzen lassen - Sauerstoffgabe
: - Ziel-SpO2 beachten: 88-92 %
InfoLippenbremse
Bei der Lippenbremse
wird ein möglichst positiver Druck aufrechterhalten, um die Bronchien auch bei der Ausatmung zu erweitern. Der Mechanismus besteht darin, dass die Ausatmung gegen die fast geschlossenen Lippen erfolgt. Dadurch wird einerseits ein positiver Atemwegsdruck in der Ausatemphase erzeugt, andererseits wird die Konzentration auf eine lange Ausatmung erhöht, was der Panik bei Atemnot entgegenwirken kann.
Spezifische Maßnahmen
- Inhalation
per Verneblermaske von β2-Sympathomimetikum ( ) + Anticholinergikum( 0,5 mg) - Ggf. Glukokortikoid
-Gabe ( ) - Ggf. intravenöse Gabe von β2-Sympathomimetikum (z.B. Reproterol
) - Bei starker Dyspnoe/Unruhe: ggf. Morphin
(CAVE: Atemdepression möglich) - Bei zusätzlicher kardialer Dekompensation/Lungenödem
: ggf. Furosemid - Bei Fieber: ggf. Fiebersenkung mit Paracetamol
- Bei fortbestehender Symptomatik oder schwerer Exazerbation:
- Nichtinvasive Beatmung (CPAP-PS)
- Ggf. invasive Beatmung (nur als Ultima Ratio)
MerkeDie Indikation zur NIV
-Therapie ist bei schwerer Dyspnoe mit Zeichen der Atemerschöpfung frühzeitig zu stellen. Patient:innen profitieren hier besonders von einer Unterstützung der Atemmuskulatur (CPAP-PS).
Weitere Maßnahmen
- Nicht-invasive Kapnografie
verwenden - Auskunft über Atemtätigkeit der Patient:innen (Atemfrequenz
, Atemmuster , etCO₂-Werte) - Frühzeitiges Erkennen einer Hyperkapnie
möglich
- Auskunft über Atemtätigkeit der Patient:innen (Atemfrequenz
- Engmaschige Überwachung der Vitalparameter während der Fahrt
AchtungBeurteilung von etCO₂-Werten bei spontan atmenden Patient:innen
Die absoluten etCO₂-Werte müssen mit Vorsicht betrachtet werden, da die Messung in einem nicht geschlossenen System stattfindet.
Von primärem Interesse ist der zeitliche Verlauf der absoluten Werte:
- Steigende Werte im Verlauf:
→ Hinweis auf hyperkapnisches, respiratorisches Versagen- Sinkende Werte im Verlauf:
→ Hinweis auf Therapieerfolg
Exkurs Sauerstoffsättigung
Für weitere Informationen siehe auch Blutgasanalyse
Zielwert der Sauerstoffsättigung
Bei Patient:Innen sollte eine Sauerstoffsättigung
Der Sauerstoffanteil in der Atemluft beträgt 21 %. Über eine Nasenbrille
Zielwert der Sauerstoffsättigung bei COPD-Patient:innen
Bei Patient:innen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
Bei COPD


Besondere Situationen
Endotracheale Intubation von Patient:innen mit akut exazerbierter COPD
Zeigt die vorherige Therapie keine ausreichende Wirkung, müssen Patient:innen intubiert und kontrolliert beatmet werden.
Zu den wichtigsten Indikationen zählen:
- Zunehmende Erschöpfung der Atemmuskulatur mit drohender oder manifester respiratorischer Insuffizienz
- Persistierende Hypoxie trotz maximaler, medikamentöser Therapie und nicht-invasiver Beatmung
- Hyperkapnisches Versagen trotz nicht-invasiver Beatmung
AchtungAufgrund der klaren Vorteile der nicht-invasiven Beatmung
(NIV ) stellt die invasive Beatmung bei COPD eine Therapie zweiter Wahl dar. Dennoch kann bei absoluten Kontraindikationen oder einem Versagen der NIV eine invasive Beatmung mittels Endotrachealtubus notwendig werden.
Weitere Therapie im klinischen Setting
In dieser Situation kann es helfen, sich mental auf die nächsten Schritte vorzubereiten. Dafür ist es ratsam, schon auf der Fahrt zum Krankenhaus zu erklären, wie das weitere Prozedere im Krankenhaus aussieht und worauf die erkrankte Person sich potenziell einstellen muss.
AchtungDa die Therapie je nach aufnehmendem Krankenhaus und Behandler:in variieren kann, empfiehlt es sich nicht, einen bestimmten Behandlungsweg detailliert zu beschreiben. Eine grobe Skizzierung des weiteren Behandlungspfades reicht völlig aus, um Unsicherheiten zu minimieren. Die weiteren Informationen dienen ausschließlich eurer Information als Fachpersonal!
Weitere Diagnostik
Die Diagnostik bei einer akuten Exazerbation der COPD
Dabei können folgende diagnostische Schritte und Untersuchungen zum Einsatz kommen:
Blutgasanalyse (BGA ):
- Bei schwerer Exazerbation, insbesondere bei Atemnot oder Bewusstseinstrübung
- PaO₂ (Sauerstoffpartialdruck): Hinweis auf Hypoxämie
- PaCO₂ (Kohlendioxidpartialdruck): Hinweis auf Hyperkapnie
- PH-Wert
: Beurteilung einer respiratorischen Azidose
- PaO₂ (Sauerstoffpartialdruck): Hinweis auf Hypoxämie
Für weitere Informationen siehe auch Blutgasanalyse
Laboruntersuchungen:
- Entzündungsparameter zur Abklärung von Infektionen
- Elektrolyte und Nierenwerte
: - Zur Beurteilung des Allgemeinzustands und von Komplikationen
- Ggf. Werte wie NT-proBNP, Troponin
, D-Dimere : zum Ausschluss/zur Evaluation von Differenzialdiagnosen
Röntgen-Thorax :
- Ausschluss/Nachweis von Differenzialdiagnosen, wie z.B.:
- Pneumonie
(Lungenentzündung ) - Pneumothorax
- Lungenödem
- Pneumonie
Sputumdiagnostik:
- Sputumuntersuchung (Mikroskopie, Kultur) bei Verdacht auf bakterielle Infektion
EKG :
- Ausschluss/Nachweis von kardialen Ursachen, z.B.:
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinfarkt
- Rechtsherzbelastung
Ultraschall:
- Beurteilung der Pleura, Ausschluss eines Pleuraergusses oder einer Lungenstauung
CT -Thorax :
- Bei unklarem Befund oder kompliziertem Verlauf
- Ggf. Ausschluss/Nachweis einer Lungenarterienembolie
mittels einer CT -Angiographie
Intensivmedizinische Betreuung
Bei unzureichendem Ansprechen auf die initiale Therapie und anhaltender schwerer Atemnot kann eine Verlegung auf die Intensivstation notwendig werden. Dies gilt auch bei Bewusstseinseintrübungen, schweren Gasaustausch
Transport
Die Wahl des Zielkrankenhauses richtet sich nach dem individuellen Fall. Idealerweise wird eine Klinik angesteuert, die sowohl eine internistische Versorgung als auch die Möglichkeit einer intensivmedizinischen Versorgung bietet
Es sollte auf freie Atemwege
AchtungTransport unter Beatmung
Erfolgt der Transport unter nicht-invasiver oder invasiver Beatmung, müssen die Beatmungseinstellungen gründlich überwacht und auf den jeweiligen Patient:innenzustand angepasst werden.
Hier ist eine telefonische Voranmeldung auf der Intensivstation oder dem Schockraum
zwingend notwendig.
Prüfungswissen
Zur Zusammenfassung hier die Hard Facts, die bei der Examensvorbereitung oder im Einsatz helfen können:
Definition:
- Verschlechterung der respiratorischen Symptome < 2 Tage + Intensivierung der bestehenden Therapie erforderlich
Ursachen:
- Infektion der Atemwege
- Medikamente (z.B. NSAR
) - Kardiale Dekompensation
Symptome:
- Zunehmende Atemnot
- Vermehrter Husten/Schleimbildung
- Thorakales Engegefühl
- Exspiratorischer Stridor
(durch Obstruktion der kleinen Bronchien), verlängertes Exspirium - Giemen
- Ggf. periphere Ödeme
(bei vorbestehender Herzinsuffizienz ) - Bei schwerer Exazerbation:
- Einsatz der Atemhilfsmuskulatur („Kutschersitz
“) - Kreislaufinstabilität (Tachykardie
, Blutdruckabfall) - Ggf. thorakale Einziehungen
- Hinweise auf Hyperkapniezeichen?
→ Hautrötung, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Tachykardie
- Einsatz der Atemhilfsmuskulatur („Kutschersitz
Diagnostik:
- Fokus auf SpO2 und etCO₂-Werte
- Auskultationsbefund
- Expiratorischer Stridor
- Maximalbefund: „Silent chest“
- Expiratorischer Stridor
- Hypersonorer Klopfschall
- Differenzialdiagnosen beachten
Therapie:
- Lippenbremse
- Sauerstoffgabe
(Ziel-SpO2: 88-92 %) - Inhalation
von β2-Sympathomimetikum (Salbutamol ) + Anticholinergikum (Iptratropiumbromid) - Glukokortikoid
-Gabe (Prednisolon ) - Ggf. intravenöse Gabe von β2-Sympathomimetikum (z.B. Reproterol
) - Bei fortbestehender Symptomatik:
- Nicht-invasive Beatmung
(CPAP-PS) - Ggf. invasive Beatmung (Ultima Ratio)
- Nicht-invasive Beatmung
Transport:
- Zielklinik mit internistischer Versorgung, je nach Schweregrad mit intensivmedizinischer Versorgung
- Kontinuierliche Überwachung der Vitalparameter
- Auf Hyperkapniezeichen achten
Quellen
S3-Leitlinie Nationale VersorgungsLeitlinie COPD, NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF
Akute Exazerbation der COPD, Referenz Notfallmedizin. Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019
Akute Exazerbation der COPD (AECOPD), retten – Notfallsanitäter. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2023
Präklinische Versorgung von Patienten mit Asthma und COPD, Anästh Intensivmed 2022;63:523–534