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Akuter Myokardinfarkt

16 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Ein akuter Myokardinfarkt (= Herzinfarkt) resultiert aufgrund einer akuten myokardialen Ischämie. Diese kann neben einer Plaqueruptur, aufgrund einer Atherosklerose, auch durch einen erhöhten myokardialen Sauerstoffbedarf, z.B. aufgrund einer schweren arteriellen Hypertonie, oder aufgrund eines Sauerstoff-Mangels, z.B. durch eine akute Anämie, bedingt sein.

Akuter Myokardinfarkt - Angina pectoris

Bei einem akuten Myokardinfarkt liegen meistens thorakale Schmerzen vor, die in den linken Arm, den Hals und/oder das Epigastrium ausstrahlen. Diese können von einem retrosternalen Druckgefühl, Unruhe, einer vegetativen Symptomatik, wie z.B. Schwitzen oder 
Übelkeit, sowie von Luftnot begleitet sein.

Anhand der EKG-Befunde und der Troponin-Dynamik lassen sich ein ST-Streckenhebungs-Infarkt (= STEMI) und ein Nicht-ST-Streckenhebungs-Infarkt (= NSTEMI) unterteilen. Bei einem STEMI liegen signifikante ST-Streckenhebungen in mindestens zwei regional benachbarten Ableitungen vor. Bei einem NSTEMI sind diese EKG-Kriterien nicht erfüllt. Es besteht jedoch eine Troponin-Dynamik. Bei einer instabilen Angina pectoris besteht eine entsprechende Symptomatik (siehe Angina pectoris), es liegen jedoch keine signifikanten ST-Streckenhebungen in mindestens zwei benachbarten Ableitungen und keine Troponin-Dynamik vor. Bei einem STEMI und NSTEMI kommt es zu einem Untergang von Kardiomyozyten. Sie sind daher beide Formen eines akuten Myokardinfarktes. Bei einer instabilen Angina pectoris kommt es zu keinem Untergang von Kardiomyozyten. Sie wird mit dem STEMI und dem NSTEMI zum akuten Koronarsyndrom gezählt.

Die Therapie des akuten Myokardinfarktes beläuft sich auf eine medikamentöse Therapie durch eine gerinnungshemmende Therapie (Acetylsalicylsäure und P2Y12-Hemmer und therapeutische Antikoagulation), eine Sauerstoffgabe (nur bei einem spO2 <90%), bei Schmerzen oder Unruhe ggf. Morphin und/oder einem Benzodiazepin wie Midazolam, bei einem NSTEMI eine Gabe von Nitraten zur Symptomlinderung (beim STEMI vorzugsweise Morphin) und bei stabilen Patient:innen ß-Blocker zur Vermeidung maligner Arrhythmien. Entscheidend bei der Therapie des akuten Myokardinfarktes ist die frühestmögliche Reperfusion mittels einer Ballondilatation und Stentimplantation im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung.

Zuletzt aktualisiert am 26.02.2025
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