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Antagonisierung von Antikoagulantien

13 Minuten Lesezeit

Einleitung

Blutung unter einer Therapie mit Antikoagulantien

Da Antikoagulantien die Blutgerinnung beeinflussen und die Bildung eines stabilen Blutgerinnsels beeinträchtigt ist, kann es unter der Einnahme von Antikoagulantien zu lebensbedrohlichen Blutungen kommen.

Bei einer Blutung unter der Einnahme von Antikoagulantien gilt es zunächst die Antikoagulation zu pausieren/beenden und die Blutung sowie den klinischen Zustand des/der Patient:in, insbesondere mit Hinblick auf die hämodynamische Stabilität, einzuschätzen. Bei einer hämodynamischen Instabilität sollte zuerst eine Kreislaufstabilisierung erfolgen. Bei einer hämodynamisch stabilen Kreislaufsituation sollte die Blutungsquelle identifiziert und nach Möglichkeit gestillt werden. Für das allgemeine Vorgehen bei einer Blutung siehe auch xABCDE-Schema und hämorrhagischer Schock.

Bei einer relevanten Blutung, die aufgrund der Einnahme von Antikoagulantien nicht ausreichend gestillt werden kann, sollte eine Antagonisierung des Antikoagulans erwogen werden.

 Achtung

Bei einer Blutung unter einer Antikoagulation sollte zunächst die Gabe des Antikoagulans pausiert werden. Bei relevanten, nicht-stillbaren Blutungen kann ggf. eine Antagonisierung erfolgen.

Zusätzlich zur Antagonisierung sollten die Basismaßnahmen zur Blutstillung erfolgen:

  • Siehe auch hämorrhagischer Schock und xABCDE-Schema
  • Mechanische Kompression
  • Druckverband
  • Hochlagern der Extremität
  • Topische Applikation von Tranexamsäure
  • Ggf. interventionelle Blutstillung (z.B. durch eine Endoskopie bei einer GI-Blutung)
  • Ggf. operative Blutstillung
Zuletzt aktualisiert am 23.01.2025
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