Die Körperpflege sorgt nicht nur für Sauberkeit, sondern trägt auch wesentlich zur Krankheitsprävention und zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Sind Patient:innen nicht mehr selbstständig in der Lage, die gesamte Körperpflege selbst zu übernehmen, sind sie auf die Hilfe von anderen Personen angewiesen. Damit die Körperpflege für die Patient:innen so angenehm wie möglich erfolgt, sind im folgenden Artikel Tipps, Tricks und Abläufe kurz dargestellt.
Fallbeispiel
Um den Einstieg in das Thema „Bei der Körperpflege unterstützen“ etwas zu erleichtern, wird im Folgenden ein Fall beschrieben, wie er sich präklinisch ereignen könnte.
Das Szenario
Beschreibung des Szenarios:
Stichwort: Krankentransport (KTW)
Ort: Pflegeheim „Sonnenschein“, Zimmer 103
Alarmzeit: 08:30 Uhr
Anrufer:in: Pflegepersonal
Anzahl der Betroffenen: 1
Zusatzinfo:
Frau Schmidt, 75 Jahre alt
Patient:in ist immobil und benötigt Unterstützung bei der Körperpflege im Bett vor dem Transport zur Untersuchung
Lageeinweisung vor Ort (für KTW):
Beim Eintreffen meldet sich die Besatzung bei der Pflegekraft. Die Patientin, Frau Schmidt (75 Jahre), hat einen Termin zur kardiologischen Untersuchung im Stadtklinikum und ist aufgrund ihrer schweren Demenz bettlägerig. Die Patientin ist wach. Es besteht keine akute Verschlechterung des Gesundheitszustands. Laut Pflegepersonal ist kein Sauerstoff oder Monitorüberwachung erforderlich. Persönliche Unterlagen, Überweisung und Medikamentenplan liegen bereit.
Die Pflegekraft hat noch nicht mit euch gerechnet, da der Transport eigentlich erst für 09:30 Uhr bestellt worden war. Sie muss Frau Schmidt noch bei der Körperpflege im Bett unterstützen und ihr bietet eure Hilfe an.
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Grundprinzipien
Die Körperpflege dient dazu, den Körper zu reinigen, Krankheiten vorzubeugen und das Wohlbefinden zu steigern. Aufgrund körperlicher Einschränkungen benötigen manche Patient:innen Unterstützung bei der Körperpflege. Die Abhängigkeit von fremder Hilfe kann das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen und bei den Betroffenen ein tiefes Gefühl der Ohnmacht und Frustration hervorrufen. Deshalb sollten Pflegekräfte unbedingt folgende Prinzipien einhalten:
Intimsphäre wahren und Patient:innen in die Körperpflege einbinden
Utensilien der Patient:innen nutzen, wenn vorhanden
Fenster und Türen schließen und auf angenehme Raumtemperatur achten
Anwesende aus dem Zimmer bitten, sofern dies möglich ist → Ist dies nicht machbar, kann alternativ ein Sichtschutz aufgestellt werden, um die Privatsphäre zu wahren
Gleichgeschlechtliche Pflege
Hygiene beachten: Einmalschürze tragen und hygienische Händedesinfektion sowie Flächendesinfektion durchführen
Nur die Körperpartien auskleiden/aufdecken, die gewaschen werden sollen
Vor der Intimpflege: Materialien und Waschwasser wechseln
Infizierte Körperpartien immer zuletzt waschen und Einmalartikel verwenden
Gefühle, wie Ekel und Scham, bewusst wahrnehmen, ihre Ursachen hinterfragen und ggf. mit Kolleg:innen besprechen, um einen professionellen Umgang zu gewährleisten
Merke
Überlegt euch vorab immer, wie ihr gepflegt werden wollt und behandelt die Patient:innen entsprechend mit Respekt und Würde. Außerdem sollten Wünsche und Vorlieben der Patient:innen immer berücksichtigt werden.
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Körperpflege im Bett
Info
Die Intimpflege wird in einem weiteren Kapitel beschreiben und wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit hier nicht aufgeführt.
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Körperpflege am Waschbecken
Merke
Wichtige Aspekte, auf die geachtet werden muss
Wenn Patient:innen bei der Körperpflege am Waschbecken unterstützt werden, ist eine gründliche Hautbeobachtung problemlos möglich. Es sollte besonders auf Rötungen, Hautirritationen und Wunden geachtet werden, insbesondere in den Hautfalten und Zehenzwischenräumen.
Des Weiteren sollte stets auf die Sicherheit der Patient:innen geachtet werden. Dazu gehört das Tragen von festem Schuhwerk oder alternativ von rutschfesten Socken, um ein Ausrutschen zu vermeiden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Boden trocken und rutschfest ist.
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Unterstützung beim Duschen
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Mundpflege
Info
Mund und Zähne beurteilen
Bei einem Blick in den Mundraum von Patient:innen kann man Aussagen über den Gesundheitszustand treffen.
Mundschleimhaut: rosa, feucht und glänzend und keine Rhagaden, Aphthen, Risse, Blutungen oder Druckstellen
Zunge: feucht, leicht matt, frei von Belägen oder Borken
Weißlicher Belag: Hinweis auf Soor
Zähne: glatt, hellgelb bis weiß, Zahnfleisch intakt und Zahnwurzeln vollständig bedeckt und keine Blutungen oder Reizungen
Lippen: rosig, mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt und keine Risse oder Blutungen
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Zahnprothesenpflege
Zahnprothesenpflege
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Augenpflege
Bei gesunden Patient:innen sollte zur Reinigung der Augen ein sauberer Waschlappen und klares Wasser verwendet werden. Eine spezielle Augenpflege erfolgt ausschließlich auf ärztliche Anordnung und ist erforderlich bei sedierten Patient:innen, ungenügendem oder fehlendem Lidschluss, unzureichender Tränenproduktion, Verkrustungen oder Verklebungen sowie nach Operationen, bei Erkrankungen oder Verletzungen der Augen.
Merke
Die richtige Waschrichtung
Bei gesunden Augen wird von außen nach innen gewischt, während bei Infektionen die Reinigung von innen nach außen erfolgen sollte. Zudem sollte bei infektiösen Augenentzündungen für jedes Auge eine neue sterile Kompresse verwendet werden, um eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden.
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Ohrenpflege
Das Ohr verfügt über eine natürliche Selbstreinigung durch Cerumen (Ohrenschmalz), das Schmutz und Fremdkörper aus dem Gehörgang transportiert. Zur äußeren Reinigung können die Ohrmuschel und der sichtbare Teil des Gehörgangs mit einem Waschlappen und klarem, warmem Wasser sanft gesäubert werden.
Achtung
Es ist wichtig, keine Wattestäbchen zu verwenden, da diese das Cerumen in den Gehörgang drücken und zu Verstopfungen oder Verletzungen führen können.
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Nasenpflege
Die Nase besitzt eine natürliche Selbstreinigung, sofern die Schleimhäute ausreichend befeuchtet sind. Dieser Prozess wird durch Schnäuzen und Niesen unterstützt. Besonders bei Säuglingen ist eine freie Nase essenziell, da sie überwiegend durch die Nase atmen.
Merke
Sauerstofftherapie
Bei Patient:innen, die eine Sauerstofftherapie erhalten, ist eine regelmäßige Reinigung und Anfeuchtung der Nasenschleimhaut notwendig, da diese durch den Sauerstoffschnell austrocknen kann. Zudem sollte auf mögliche Druckstellen durch die Sauerstoffbrille oder -maske geachtet werden, um Hautirritationen oder Verletzungenzu vermeiden.
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Pflege bei nasalen Sonden (Magensonden)
Nasale Sonden dienen verschiedenen Zwecken, wie dem Ablauf oder der Spülung von Flüssigkeiten sowie der enteralen Ernährung. Deshalb benötigen nasale Sonden eine tägliche Pflege. Es gibt allgemeine pflegerische Maßnahmen, die unabhängig von der Indikation durchgeführt werden müssen:
Verbandswechsel: Das Fixierungspflaster sollte insbesondere bei starker Verschmutzung, Unwohlsein der Patient:innen oder Hautirritationen gewechselt werden
Jede Manipulation an der Sonde kann zu Beschwerden wie Hautreizungen, Schmerzen oder Druckstellen führen, daher sollte stets geprüft werden, ob ein Wechsel des Pflasters notwendig ist
Wichtig ist eine mehrfache tägliche Kontrolle der Nase auf Druckstellen
Nasenpflege: Eventuelle Verkrustungen vorsichtig lösen und Nasensalbe auftragen
Soor- und Parotitisprophylaxe: Notwendig, da es durch verminderten Speichelfluss zu einer veränderten Mundflora kommen kann
Pneumonieprophylaxe und Beobachtung der Atmung: Eine liegende Sonde verhindert den vollständigen Verschluss des Mageneingangs, wodurch Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen und es zu Mikroaspirationen kommen kann
Zusätzlich zu den allgemeinen pflegerischen Maßnahmen sind indikationsspezifische Maßnahmen erforderlich:
Ernährungssonden
Lagekontrolle vor jeder Applikation von Nahrung
Vor und nach jeder Gabe von Nahrung oder Medikamenten die Sonde mit Wasser spülen
Ablauf-/Spülsonden
Kontrolle und Dokumentation von Menge, Konsistenz, Farbe, Beschaffenheit, Beimengungen und Geruch der ablaufenden Flüssigkeit
Ablaufbeutel stets unter Magenniveau aufhängen
Magensonde
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Haarpflege
Die Haare werden idealerweise während des Duschens gewaschen, da dies die einfachste und effektivste Methode ist. Ist das Duschen jedoch nicht möglich, kann die Haarwäsche auch im Bett durchgeführt werden. Dafür eignen sich spezielle Hilfsmittel wie ein Haarwaschbecken oder ein aufgeschnittener Müllsack, um das Wasser gezielt aufzufangen und das Bett trocken zu halten.
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Nagelpflege
Nägel sollten stets kurz und sauber gehalten werden, um eine gute Hygiene zu gewährleisten. Ein Hand- oder Fußbad vor dem Schneiden erleichtert das Kürzen der Nägel, da sie dadurch weicher werden. Fingernägel sollten bis zur Fingerkuppe rund zurückgeschnitten werden. Fußnägel sollten gerade geschnitten und die Ecken nicht abgerundet werden, um eingewachsene Nägel zu vermeiden.
Achtung
Nagelpflege bei Patient:innen mit Diabetes mellitus
Besonders bei Patient:innen mit Diabetes mellitus ist besondere Vorsicht geboten, da eine verringerte Durchblutung und Sensibilitätsstörungen bestehen können. Die Füße sollten stets sauber, trocken und durch eine feuchtigkeitsspendende Creme geschmeidig gehalten werden, um Risse und Trockenheit zu vermeiden. Zudem ist darauf zu achten, Mikroverletzungen zu verhindern, da diese schlecht heilen und zu Infektionen führen können.
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Intimpflege
Merke
Hygienische Prinzipien bei der Intimpflege
Bei der Intimpflege ist besondere Hygiene erforderlich, da die Schleimhäute sehr empfindlich sind. Daher sollten stets Handschuhe getragen werden, um eine Keimübertragung zu vermeiden. Bei einem liegenden Blasendauerkatheter muss die Reinigung immer von der Harnröhrenöffnung weg erfolgen, um aufsteigende Infektionen zu verhindern. Liegt eine Pilzinfektion vor, sollten ausschließlich Einmalmaterialien verwendet werden. Zudem darf eine fungizidhaltige Creme nur auf ärztliche Anordnung aufgetragen werden, wobei vor jeder erneuten Anwendung die Cremereste gründlich entfernt werden müssen. Bei übergewichtigen oder bettlägerigen Patient:innen ist zusätzlich eine Intertrigoprophylaxe durchzuführen, um Hautirritationen und Entzündungen in Hautfalten vorzubeugen.
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Prüfungswissen
Grundprinzipien:
Ziele: Reinigung des Körpers, Krankheitsprävention, Steigerung des Wohlbefindens
Herausforderung: Manche Patient:innen benötigen Unterstützung, was das Selbstwertgefühl beeinträchtigen kann
Entfernung der Prothese: Patient:innen bitten, selbst zu entnehmen; falls nicht möglich, zuerst obere, dann untere Prothese entfernen
Mundpflege: Zahnfleisch mit weicher Zahnbürste massieren, Haftcremereste entfernen, Mund ausspülen lassen
Kontrolle: Mundhöhle mit Spatel und Taschenlampe auf Druckstellen oder Speisereste untersuchen
Schutzmaßnahmen: Waschbecken mit Wasser befüllen oder Handtuch/Nierenschale als Schutz einlegen
Reinigung: Prothese unter fließendem Wasser mit Zahnbürste und gewünschtem Reinigungsmittel säubern, gründlich abspülen
Einsetzen: Ggf. sparsam Haftcreme auftragen (3–4 erbsengroße Tupfer), zuerst untere, dann obere Prothese einsetzen und andrücken
Augenpflege:
Gesunde Patient:innen: sauberer Waschlappen und klares Wasser zum Reinigen verwenden
Durchführung einer speziellen Augenpflege auf Arztanordnung bei
Sedierten Patient:innen
Ungenügendem oder fehlenden Lidschluss
Nicht ausreichender Produktion der Tränenflüssigkeit
Verkrustungen und Verklebungen
Operationen, Erkrankungen und Verletzungen
Merke
Waschrichtung:
Bei Gesunden: von außen nach innen
Bei Infektionen: von innen nach außen
Bei Infektionen außerdem für jedes Auge eine neue sterile Kompresse verwenden
Ohrenpflege:
Selbstreinigung durch Cerumen (Ohrenschmalz)
Ohrmuschel und äußerer Gehörgang können mit einem Waschlappen und klarem, warmem Wasser gereinigt werden
Achtung
Keine Wattestäbchen verwenden!
Nasenpflege:
Die Nase reinigt sich von selbst → Voraussetzung: Schleimhäute sind feucht genug
Schnäuzen und Niesen unterstützt die Reinigung
Bei Säuglingen: Immer auf eine freie Nase achten, da sie Nasenatmer sind
Bei Sauerstofftherapie: Reinigung und Befeuchtung der Nasenschleimhaut, da diese schnell austrocknet
Auf Druckstellen durch die Sauerstoffbrille oder -maske achten
Pflege bei nasalen Sonden (Magensonden):
Funktion: Nasale Sonden dienen dem Ablauf/Spülen von Flüssigkeiten oder der enteralen Ernährung und benötigen tägliche Pflege
Allgemeine pflegerische Maßnahmen:
Verbandswechsel
Kontrolle auf Druckstellen
Nasenpflege
Soor- und Parotitisprophylaxe
Pneumonieprophylaxe
Indikationsspezifische Maßnahmen:
Ernährungssonden: Lagekontrolle vor jeder Nahrungsapplikation, Sonde vor/nach Nahrung oder Medikamenten mit Wasser spülen
Ablauf-/Spülsonden: Kontrolle und Dokumentation von Menge, Farbe, Konsistenz und Geruch der Flüssigkeit; Ablaufbeutel unter Magenniveau aufhängen
Haarpflege:
Am besten werden die Haare während des Duschens gewaschen
Ist Duschen nicht möglich, kann die Haarwäsche auch im Bett stattfinden
Hilfsmittel für die Haarwäsche im Bett: Haarwaschbecken oder aufgeschnittener Müllsack
Vorbereitung:
Arbeitsfläche und Materialien vorbereiten
Positionierung
Schutzvorkehrungen
Haarwäsche:
Waschlappen auf Augen legen
Haare anfeuchten und shampoonieren
Haare gründlich mit Wasser ausspülen
Mülltüte entfernen, Handtuch um die Haare legen
Haare trocken föhnen
Haare frisieren
Nagelpflege:
Nägel kurz und sauber halten
Hand-/Fußbad vor dem Schneiden der Nägel erleichtert dies
Fingernägel: bis zur Fingerkuppe rund zurückschneiden
Fußnägel: gerade schneiden und Ecken nicht abrunden
Achtung
Nagelpflege bei Patient:innen mit Diabetes mellitus
Besonders bei Patient:innen mit Diabetes mellitus ist besondere Vorsicht geboten, da eine verringerte Durchblutung und Sensibilitätsstörungen bestehen können. Die Füße sollten stets sauber, trocken und durch eine feuchtigkeitsspendende Creme geschmeidig gehalten werden, um Risse und Trockenheit zu vermeiden. Zudem ist darauf zu achten, Mikroverletzungen zu verhindern, da diese schlecht heilen und zu Infektionen führen können.
Intimpflege:
Frau:
Bauch und Leistenregion waschen, Beine anstellen und leicht spreizen
Große Schamlippen spreizen, dann Vaginaleingang, Harnröhrenöffnung und kleine Schamlippen reinigen
Wischrichtung: Immer von vorn nach hinten und von innen nach außen, für jeden Wischvorgang einen frischen Zipfel des Waschlappens nutzen
Schleimhaut vorsichtig trocken tupfen, auf Hautveränderungen achten
Mann:
Zuerst den Penisschaft, dann die Vorhaut sanft zurückziehen und die Eichel reinigen
Vorhaut nach der Reinigung unbedingt zurückschieben
Hodensack anheben
Wischrichtung: Von vorne Richtung Analbereich reinigen und trocken tupfen
Gesäß, Anus und Analfalte:
Position:Seitenlage
Gesäß und Hüften reinigen, Analfalte spreizen, Stuhlreste mit Zellstoff entfernen
Wischrichtung: Vom Schambein in Richtung Anus, für jede Wischrichtung neuen Einmalwaschlappen nutzen
Merke
Hygienische Prinzipien bei der Intimpflege
Bei der Intimpflege ist besondere Hygiene erforderlich, da die Schleimhäute sehr empfindlich sind. Daher sollten stets Handschuhe getragen werden, um eine Keimübertragung zu vermeiden. Bei Patient:innen mit einem liegenden Blasendauerkatheter muss die Reinigung immer von der Harnröhrenöffnung weg erfolgen, um aufsteigende Infektionen zu verhindern. Liegt eine Pilzinfektion vor, sollten ausschließlich Einmalmaterialien verwendet werden. Zudem darf eine fungizidhaltige Creme nur auf ärztliche Anordnung aufgetragen werden, wobei vor jeder erneuten Anwendung die Cremereste gründlich entfernt werden müssen. Bei übergewichtigen oder bettlägerigen Patient:innen ist zusätzlich eine Intertrigoprophylaxe durchzuführen, um Hautirritationen und Entzündungen in Hautfalten vorzubeugen.
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Quellen
Al-Abtah et al.: I care Pflege. Georg Thieme Verlag 2020, ISBN: 978-3-132-41828-8
Zuletzt aktualisiert am 11.03.2025
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