Übersicht
Aminosäuren besitzen Amino- und Carboxylgruppen, die ihnen ihre Pufferfunktion verleihen. Sie bilden durch eine Kondensationsreaktion Peptidbindungen, die eine mesomer stabilisierte, nicht frei drehbare Struktur haben. Die Peptidbindung ist die Grundlage für die Proteinbildung, wobei sich Oligopeptide, Polypeptide und Proteine nach ihrer Länge unterscheiden.
Amino- und Carboxylgruppe – Eigenschaften und Funktion
1. Allgemeine Eigenschaften
- Bestandteil des Grundgerüsts jeder Aminosäure
- Verantwortlich für die Pufferfunktion von Aminosäuren
- Aminosäuren sind Ampholyte → sie können Protonen aufnehmen oder abgeben
- pK-Werte:
- Aminogruppe: 8,8–10,5 → bei physiologischem pH (7,4) protoniert (NH₃⁺)
- Carboxylgruppe: 1,7–2,5 → bei pH 7,4 deprotoniert (COO⁻)
- Zwitterion: Aminosäuren tragen gleichzeitig eine positive (NH₃⁺) und negative (COO⁻) Ladung
Peptidbindung – Bildung und Eigenschaften
2. Definition und Bildung
- Carbonsäureamid-Bindung zwischen der Carboxylgruppe einer Aminosäure und der Aminogruppe einer anderen
- Entsteht durch eine Kondensationsreaktion (Wasserabspaltung)
- Energieaufwand notwendig, da das Gleichgewicht auf der Seite der Edukte liegt
3. Spaltung der Peptidbindung
- Hydrolyse (Spaltung) erfolgt spontan, aber meist nur mit Hilfe starker Säuren
oder Enzyme
4. Strukturmerkmale der Peptidbindung
- Peptidbindung besitzt Mesomerie → partielle Doppelbindung
- Nicht frei drehbar, da die Elektronen delokalisiert sind
- Stabilisiert durch Mesomerie → trägt zur Festigkeit und Planarität der Peptidbindung bei
