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Diabetes mellitus

37 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Der Begriff Diabetes mellitus bezeichnet eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, die durch eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) aufgrund eines absoluten oder relativen Insulinmangels gekennzeichnet sind. Die beiden wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sind Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2

Beim Typ-1-Diabetes kommt es im Rahmen einer Autoimmunreaktion zur Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen im Pankreas. Es entsteht ein absoluter Insulinmangel, der von Beginn an eine Insulintherapie erforderlich macht. Beim Typ-2-Diabetes handelt es sich um eine multifaktoriell bedingte Erkrankung, die durch eine gestörte Insulinsekretion der ß-Zellen in Kombination mit einer Insulinresistenz peripherer Gewebe (relativer Insulinmangel) gekennzeichnet ist.  Mit Fortschreiten der Erkrankung nimmt die Funktion der ß-Zellen jedoch weiter ab, woraus wiederum ein absoluter Insulinmangel resultieren kann.

Klinisch manifestiert sich der Diabetes mellitus Typ 1 meist akut und im jüngeren Lebensalter. Zu den klassischen Insulinmangelsymptomen zählen u.a. Polyurie, Polydipsie, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Sehstörungen. Bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes entwickelt sich die Symptomatik dagegen oft schleichend. Oft bestehen nur unspezifische Beschwerden wie Leistungsminderung, Infektneigung, Wundheilungsstörungen, weshalb die Erstdiagnose häufig erst im Rahmen von Routineuntersuchungen gestellt wird.

Neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung steht diagnostisch die Bestimmung verschiedener Blutzuckerwerte im Vordergrund. Für eine weitere Differenzierung können außerdem die Bestimmung von C-Peptid und die Messung verschiedener Autoantikörper notwendig sein.

Diabetesmanagement mit Insulinpens und Blutzuckermessgerät

Übergeordnete Therapieziele umfassen die Einstellung des Blutzuckerspiegels sowie die Prävention von Langzeitkomplikationen. Beim Typ-1-Diabetes ist eine lebenslange Insulintherapie notwendig, während beim Typ-2-Diabetes zunächst nicht-medikamentöse Maßnahmen im Vordergrund stehen. 

Bei allen Diabetesformen können anhaltend erhöhte Blutzuckerspiegel mit mikro- sowie makroangiopathischen Schädigungen einhergehen und so schwerwiegende Komplikationen auslösen, die insbesondere Herz, Kreislauf, Nieren, Augen und Nervensystem betreffen können.

Zuletzt aktualisiert am 05.06.2025
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