Zusammenfassung
Die endotracheale Intubation ist das etablierte Standardverfahren zur intraoperativen Sicherung der Atemwege

Material
- (1) Nicht-sterile Handschuhe
- (2) Laryngoskop mit Macintosh-
Spatel (Erwachsene: meist
Größe 3–4) - (3) Endotrachealtubus (ggf. mit
Führungsstab) - (4) Gleitmittel
- (5) 10-ml-Spritze zum Blocken des
Cuffs - Stethoskop
- Cuffdruckmesser
- Klebeband für die Fixierung oder
Verwendung einer speziellen Tubusfixierung/Tubenhalterung - Funktionierende Absaugung
- Augenschutz

TippVor Beginn der Intubation sollte das Licht des Laryngoskops kontrolliert und die Dichtigkeit des Cuffs überprüft worden sein, um einen optimalen Ablauf zu gewährleisten.
Durchführung
1. Kopflagerung: verbesserter Jackson-Position

2. Mundöffnung: mit der rechten Hand kann der Kreuzgriff durchgeführt werden
(alternative Techniken sind ebenfalls möglich)

3. Direkte Laryngoskopie: Mit der linken Hand wird das Laryngoskop vorsichtig eingeführt. Durch eine Drehbewegung gegen den Uhrzeigersinn wird die Zunge „aufgeladen“. Die Spitze des Laryngoskops sollte oberhalb der Epiglottis auf der Plica glossoepiglottica mediana zu liegen kommen. Durch Zug am Laryngoskop kann die Epiglottis nach oben geklappt und der Kehlkopfeingang dargestellt werden.

4. Laryngoskopische Sicht: Der Befund in der Laryngoskopie lässt sich nach Cormack und Lehane einteilen (hier: Cormack-Lehane I).

5. Einführen des Endotrachealtubus: Mit der rechten Hand kann nun der Endotrachealtubus unter Sicht eingeführt werden. Die Stimmritze ist zwischen den beiden schwarzen Markierungen zu positionieren.


“Larynxmikro2.jpg” von I, Welleschik, CC BY-SA 3.0, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons
6. Cuff blocken: Der Cuff wird mit einer 10-ml- Spritze geblockt. Mithilfe eines Cuffdruckmessers kann der Cuffdruck später noch genauer adjustiert werden (Zieldruck: 25–30 cmH2O)!

7. Anschluss an Beatmungsgerät oder den Beatmungsbeutel

8. Lagekontrolle (z.B. Kapnometrie, Auskultation)
9. Tubusfixierung (nach Klinikstandard)
10. Augenschutz aufbringen (z.B. Bepanthen®-Augensalbe oder Augenpflaster)
11. Dokumentation
Klassifikation nach Cormack und Lehane

Die Klassifikation nach Cormack und Lehane beschreibt die Sichtbarkeit der Stimmritze und Epiglottis während einer direkten Laryngoskopie und dient der Einschätzung der Schwierigkeit einer endotrachealen Intubation.
AchtungKlassifikation nach Cormack und Lehane: Grad III oder IV ist ein Indikator für eine schwierige Intubation und geht dementsprechend mit einem erhöhten Risiko für Intubationsverletzungen und Atemwegskomplikationen einher!
Intubationszeichen
Es gibt sichere und unsichere Zeichen zur Beurteilung der Tubuslage. Sichere Intubationszeichen bestätigen eindeutig eine korrekte endotracheale Intubation, während unsichere Intubationszeichen lediglich Hinweise darauf geben können und auch bei einer Fehllage des Tubus auftreten können.
Bezeichnung | Befund | |
---|---|---|
Unsicher ![]() | Inspektion |
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Auskultation |
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Pulsoxymetrie |
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Sicher ![]() | Direkte oder indirekte Laryngoskopie |
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Kapnografie |
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Bronchoskopie |
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Sonografie |
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Vorgehen bei erwartet schwierigem Atemweg

Vorgehen bei unerwartet schwierigem Atemweg

BURP-Manöver
BURP-Manöver: Durch diesen einfachen Trick kann die Sicht bei der direkten Laryngoskopie oft deutlich verbessert werden. Dafür wird der Larynx von außen mit Daumen, Mittel- und Ringfinger nach hinten, oben und rechts (Backward, Upward Rightward P

TippWiederholte Intubationsversuche können zu Schwellungen und Verletzungen führen, die weitere Intubationsversuche und die Maskenbeatmung
erschweren. Intubationsversuche mit direkter Laryngoskopie sollten daher auf maximal zwei beschränkt werden. Spätestens nach dem zweiten erfolglosen Intubationsversuch sollte ein Videolaryngoskop (indirekte Laryngoskopie) eingesetzt werden.
Quellen
- S1-Leitlinie: Atemwegsmanagement,Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)