Was ist deine Verdachtsdiagnose? Wie lassen sich die Symptome erklären?
Welche Auskultationspunkte kennst du und was sind klassische Befunde?
Welche Diagnostik würdest du durchführen?
Welche Therapieoptionen stehen zur Verfügung? Was empfiehlst du Frau Ludwig?
Antwort zu Frage 1
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Frage 1: Was ist deine Verdachtsdiagnose? Wie lassen sich die Symptome erklären?
Bei Frau Ludwig besteht der Verdacht auf eine symptomatische Aortenklappenstenose
Klassische Symptomtrias:
Angina pectoris
Durch die Obstruktion im Bereich der Aortenklappe kommt es zur Druckbelastung des linken Ventrikels → konzentrische Hypertrophie des linken Herzens → führt zu erhöhtem O2-Bedarf
Häufig begleitend koronare Herzkrankheit
Belastungsdyspnoe
Im Verlauf der Erkrankung kommt es zur Dilatation des linken Ventrikels mit reduzierter Auswurffraktion
Herzinsuffizienz-Symptomatik → Lungenödem
Schwindel
Aufgrund einer belastungsinduzierten Minderdurchblutung des Gehirns klagen viele Patient:innen über Synkopen oder Schwindel
Im Labor fällt ein leicht erhöhtes Troponin und NT-proBNP auf
Troponin wird bei Myokardschädigung ins Blut abgegeben. Ein einziger Wert ist allerdings nicht ausreichend für die Diagnose eines NSTEMIs oder STEMIs. Vielmehr ist die Dynamik entscheidend → im Kontrolllabor von Frau Ludwig zeigt sich ein unverändertes Labor → ein akuterMyokardschaden ist daher unwahrscheinlich → das erhöhte Troponin kann daher auf einen chronischen Myokardschaden hinweisen bspw. durch eine chronische Druckbelastung bei einer Aortenklappenstenose
NT-proBNP wird aus Herzmuskelzellen bei einer Volumenbelastung ausgeschüttet. Es ist sehr sensitiv und ist selbst bei geringgradiger Herzinsuffizienz nachweisbar. Bei normwertigem NT-proBNP ist eine Herzinsuffizienz nahezu ausgeschlossen. Es eignet sich zusätzlich als Verlaufsparameter, da es mit der Schwere der Herzinsuffizienz korreliert → das erhöhte NT-proBNP passt zur Herzinsuffizienz-Symptomatik bei Frau Ludwig
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Antwort zu Frage 2
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Frage 2: Welche Auskultationspunkte kennst du und was sind klassische Befunde?
Merke
Merkhilfe: Anton Pulmann trinkt Milch um 22:45.
Achtung
Lautstärke des Herzgeräusches korreliert nicht mit dem Grad der Stenosierung!
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Antwort zu Frage 3
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Frage 3: Welche Diagnostik würdest du durchführen?
Anamnese
Körperliche Untersuchung
Pulsus tardus et parvus
Hebender Herzspitzenstoß
Auskultation
Blutdruck: kleinere Blutdruckamplitude
EKG:
Ggf. Zeichen einer Linksherzhypertrophie (Mehr dazu in unserem EKG-Skript):
Pathologischer Sokolow-Lyon-Index
Linkstyp, überdrehter Linkstyp
Echokardiografie (Diagnostikum der Wahl):
Transthorakal (TTE): bei unklarem Herzgeräusch
Transösophageal (TEE): bei V.a. Endokarditis oder TTE nicht aussagekräftig
Untersuchung u.a. der Ejektionsfraktion, Wanddicke, Klappenöffnungsfläche, Druckgradienten, Flussgeschwindigkeiten
Stressechokardiografie:
Bei symptomatischer hochgradiger Aortenklappenstenose (wie im vorliegenden Fall) kontraindiziert
Kardio-CT:
Zur Vorbereitung einer TAVI (Transcatheter Aortic Valve Implantation)
Koronarangiografie
Präoperativ zur Diagnostik einer begleitenden koronaren Herzkrankheit
Laevokardiographie
Invasive Messung des Druckgradienten (Aorta ascendens, linker Ventrikel)
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Antwort zu Frage 4
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Frage 4: Welche Therapieoptionen stehen zur Verfügung? Was empfiehlst du Frau Ludwig?
Kausale Therapie
Indikation:
Alle symptomatischen Patient:innen
Asymptomatische Patient:Innen (mit schwerer Aortenklappenstenose und deutlich reduzierter linksventrikulärer Pumpfunktion, mit deutlicher linksventrikulärer Hypertrophie oder mit pathologischen Belastungstests)
Chirurgischer Klappenersatz
Bei jüngeren Patient:innen mit geringem OP-Risiko
Zusätzlich Indikation für Bypassoperation (offen-chirurgisch)
TAVI
Bei Patient:innen mit mittlerem/hohem OP-Risiko
Über einen Katheter wird eine biologische Herzklappe in Klappenposition eingebracht
(nur wenn Pat. nicht für OP/TAVI infrage kommt oder ablehnt)
Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz → es gibt keine spezifische medikamentöse Therapie der Aortenklappenstenose
Blutdruckeinstellung (Cave: Hypotonien bei nachlastsenkender Medikation)
Achtung
Medikamente können den Progress der Aortenklappenstenose nicht aufhalten. Es gibt keine Verbesserung der Lebenserwartung!
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Zuletzt aktualisiert am 22.11.2024
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