Was ist deine Verdachtsdiagnose? Welche Ursache ist am wahrscheinlichsten?
Kennst du weitere Ursachen?
Welche Sofortmaßnahmen leitest du ein?
Welche Komplikationen können bei der Erkrankung auftreten?
Was beschreibt die Forrest-Klassifikation?
Antwort zu Frage 1
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Frage 1: Was ist deine Verdachtsdiagnose? Welche Ursache ist am wahrscheinlichsten?
Es besteht der Verdacht auf eine Blutung aus dem oberen GI-Trakt (proximal des Treitzbandes)
Typische Symptome sind die Hämatoemesis (Bluterbrechen) und die Meläna (schwarzer Teerstuhl)
Bei unteren GI-Blutungen kommt es häufiger zur Hämatochezie, also roten Blutauflagerung auf dem Stuhl. Bei unteren GI-Blutungen kommt es nicht zur Hämatoemesis
Mögliche Ursache: Ulkus
Die gleichzeitige Einnahme von ASS und Diclofenac führt über eine Hemmung der Prostaglandinsynthese → reduzierte Bildung des schützenden Magenschleims → dadurch erhöht sich die Gefahr für Magen- und Duodenalulzera
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Antwort zu Frage 2
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Frage 2: Kennst du weitere Ursachen?
Ulcus ventriculi bzw. Ulcus duodeni (häufigste Ursache oberer GI-Blutungen, 50% der Fälle)
Helicobacter-pylori-(HP-) positive Ulkuskrankheit
Nachweis: Helicobacter-Urease-Schnelltest (HUT) aus Biopsien, der C13-Atemtest
HP-negative Ulkuskrankheit
NSAR- oder Glukokortikoid-Einnahme
Stressulkus
Gastrinom (Zollinger-Ellison-Syndrom)
Primärer Hyperparathyreoidismus („Stein-, Bein- und Magenpein“)
Mallory-Weiss-Syndrom: Einrisse im gastroösophagealen Übergang bei starkem Erbrechen (häufig in Verbindung mit starkem Alkoholkonsum)
Ösophagusvarizenblutung: bei portaler Hypertension, Leberzirrhose
Angiodysplasien
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Antwort zu Frage 3
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Frage 3: Welche Sofortmaßnahmen leitest du ein?
Ziele:
Symptomatisch: Stabilisierung des Kreislaufs → Herr Muster ist hypoton und tachykard
Blutentnahme für Blutbild, Bestimmung der Blutgruppe, Gerinnung, Elektrolyte, Nierenfunktion
Volumensubstitution mit kristalloiden Infusionslösungen bspw. mit isotonischen Elektrolytlösungen
Ggf. Erythrozytenkonzentrate (Eks) anhängen
Zielwert: Hb um 8g/dl (ein EK erhöht den Hb ca. um 1g/dl)
1 Plasmakonzentrat pro 2 Eks
Systolischer Blutdruck von >100 mmHg sollte angestrebt werden
Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) i.v. als Bolus bei nicht variköser oberer GI-Blutung
Ggf. Erythromycin
Steigert die Motilität des Magens und kann damit die Sicht im oberen GI-Trakt verbessern
ÖGD zur Diagnostik und Therapie
Sklerosierung, Unterspritzung, Ligatur, Koagulation oder Anbringen eines Gefäßclips
Bei endoskopisch nicht beherrschbaren Blutungen → OP
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Antwort zu Frage 4
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Frage 4: Welche Komplikationen können bei der Erkrankung auftreten?
Anämie
Akute Blutung: Hb-Wert ist bei einer akuten Blutung nicht sofort erniedrigt→ normwertiger Hb-Wert zu Beginn
Erst im Verlauf kommt es zu einem ausgleichenden Flüssigkeitseinstrom in die Gefäße und so zu einer Verdünnung des Hb- Wertes → dann normochrome und normozytäre Anämie
Aspiration ggf. mit Entwicklung einer Aspirationspneumonie
Hypovolämischer Schock
Achtung
Bei Patienten mit Leberzirrhose: das Blut ist guter Nährboden für ammoniakbildende Bakterien → Gastrointestinale Blutungen können zu einer hepatischen Enzephalopathie führen
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Antwort zu Frage 5
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Frage 5: Was beschreibt die Forrest-Klassifikation?
Die Forrest-Klassifikation beschreibt den endoskopischen Blutungsbefund
Beurteilung des Risikos für eine Rezidivblutung
Forrest
Beschreibung
Rezidivrisiko
I
Aktive Blutung
Ia: Spritzende arterielle Blutung
>85%
Ib: Sickerblutung
25-55%
II
Inaktive Blutung
IIa: Läsion mit sichtbarem Gefäßstumpf
20-50%
IIb: Koagelbedeckte Läsion
20-40%
IIIc: Hämatinbelegte Läsion
5-10%
III
Läsion ohne Blutungszeichen
5%
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Zuletzt aktualisiert am 20.01.2025
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