Die Fremdkörperaspiration stellt eine häufige Ursache für Atemwegsnotfälle im Kindesalter dar, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren. Etwa 85 % der Aspirationen ereignen sich vor dem 5. Lebensjahr, wobei der größte Anteil zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr zu verzeichnen ist. Besonders häufig sind es kleine Objekte wie Nüsse, Teile von Plastikspielzeug oder Metallgegenstände, die in die Atemwege gelangen.
Ein plötzlicher Beginn von Husten oder Dyspnoe, häufig im Zusammenhang mit dem Verzehr von Nahrung oder dem Spielen mit kleinen Gegenständen, deutet stark auf eine Fremdkörperaspiration hin. Dennoch sind auch verlaufsverzögerte Fälle möglich, die mit unspezifischen Symptomen wie chronischem Husten oder wiederkehrenden Pneumonien auffallen. Ein unauffälliges Röntgenbild schließt eine Aspiration dabei nicht aus.
Aufgrund der potentiellen Gefahr einer vollständigen Atemwegsobstruktion mit dem Risiko des akuten Erstickens ist die Fremdkörperaspiration als klinischer Notfall zu werten. Präklinisch sollte der etablierte Therapiealgorithmus angewendet werden, um eine schnelle und gezielte Intervention zu gewährleisten. Bei stabiler Situation erfolgt die Diagnosesicherung über eine gründliche körperliche Untersuchung sowie eine Röntgenaufnahme des Thorax – wobei bei begründetem Verdacht stets eine Bronchoskopie zur sicheren Diagnose und Entfernung durchgeführt werden sollte. In seltenen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Bei rechtzeitiger und sachgerechter Entfernung ist die Prognose meist günstig, bleibende Schäden sind selten.