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Gesichts- und Kopfverletzungen (RD)

Kopfplatzwunde, Gesichtstrauma, Frakturen des Gesichtschädels
31 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Gesichts- und Kopfverletzungen sind präklinisch relevant, da sie häufig mit starken Blutungen, auffälligen äußerlichen Verletzungen und hoher psychischer Belastung einhergehen. Typische Verletzungen sind:

Platzwunde am behaarten Kopf
Kopfplatzwunde
  • Kopfplatzwunden: Riss-Quetsch-Wunden der stark durchbluteten Kopfhaut, meist infolge stumpfer Gewalteinwirkung oder Sturz
  • Skalpierungsverletzungen: Partielle oder vollständige Ablösung der behaarten Kopfhaut durch Scher- oder Zugkräfte (z. B. durch rotierende Maschinenteile)
  • Gesichtsfrakturen: Brüche von Jochbein, Nasenbein, Orbitaboden oder Mandibula; häufig begleitet von Deformitäten, Weichteilschwellungen, Blutungen und neurologischen Ausfällen (z. B. Sensibilitätsstörungen)
  • Fremdkörperverletzungen: Penetrierende Traumen durch Glas, Metall oder Holz (z. B. nach Verkehrsunfällen)

Die präklinische Versorgung erfordert eine rasche Blutstillung. Bei Frakturen steht zusätzlich das Erkennen und Beheben möglicher Atemwegskomplikationen (z.B. bei Kieferfrakturen oder bei Kompression durch Orbitabodenverletzungen) im Vordergrund.

Analgesie, psychologische Erstbetreuung sowie ein aufmerksames Monitoring von Vigilanz, Atmung und Kreislauf sind essenziell. Aufgrund der sichtbaren Lokalisation von Verletzungen und möglicher entstellender Folgen ist eine einfühlsame Kommunikation mit der erkrankten Person besonders wichtig.

 Info

Dieser Artikel bezieht sich auf Gesichtstraumata und Weichteilverletzungen am Kopf. Intrakranielle Verletzungen sowie pathophysiologische und therapeutische Aspekte eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) werden nicht im Detail behandelt.

Weiterführende Informationen zum Schädel-Hirn-Trauma finden sich im eigenständigen Artikel: Schädel-Hirn-Trauma (RD).

Zuletzt aktualisiert am 24.07.2025
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