Zusammenfassung
Gesundheit und Krankheit beeinflussen unser gesamtes Leben und prägen unseren Alltag. Was ist gesund und was ist krank?
Die WHO definiert Gesundheit als einen umfassenden Zustand des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, während im Gesundheitswesen oft die Behandlung und Heilung von Krankheiten im Vordergrund stehen, wodurch der präventive und ganzheitliche Aspekt oft vernachlässigt wird. Somit ist es wichtig, die verschiedenen Begrifflichkeiten und Konzepte klar voneinander abzugrenzen, um einen besseren Überblick über das Thema zu erhalten. Nur so kann man verstehen, wie man auch in belastenden Situationen gesund bleiben kann.
Fallbeispiel
Fallbeispiel Salutogenese:
Maria, 45 Jahre, Lehrerin
Maria arbeitet als Lehrerin und erlebt oft stressige Situationen im Schulalltag. Trotz hoher Belastung bleibt sie psychisch und physisch gesund. Sie verfügt über ein starkes Kohärenzgefühl:
- Sie versteht die Herausforderungen ihres Berufs (Verstehbarkeit)
- Sie weiß, wie sie mit Stress umgehen kann, z. B. durch Sport
und soziale Unterstützung (Handhabbarkeit) - Sie empfindet ihre Arbeit als sinnvoll, da sie Schüler:innen fördert (Sinnhaftigkeit)
Durch ihr stabiles Kohärenzgefühl und ihre Widerstandsressourcen (soziale Kontakte, Sport
DefinitionIn der klinischen Psychologie und Psychiatrie ist Kohärenz ein wichtiges Kriterium für die Denkabläufe von Patient:innen. Kohärenz bedeutet, dass der Gedankengang in sich logisch, zusammenhängend und nachvollziehbar ist. In einem späteren Kapitel kannst du mehr darüber lesen.
Fallbeispiel Pathogenese:
Max, 52 Jahre, Büroangestellter
Max arbeitet in einem Büro und ernährt sich ungesund. Er bewegt sich wenig und raucht regelmäßig. Über Jahre entwickelt er Bluthochdruck und bekommt schließlich einen Herzinfarkt
- Die Pathogenese zeigt sich in den Risikofaktoren (ungenügende Bewegung, Rauchen, Stress)
- Nach dem Herzinfarkt
erfolgt eine schnelle Diagnosestellung und medikamentöse Behandlung, um die akute Erkrankung zu therapieren
Max wird auf Risikofaktoren hingewiesen und erhält eine Therapie zur Behandlung seiner Symptome, jedoch ohne nachhaltige Präventionsmaßnahmen oder Förderung gesundheitsbewussten Verhaltens.

Krankheitsbegriff
Der Begriff Krankheit beschreibt eine biologische Reaktion auf eine Schädigung des Organismus, die mit funktionellen und strukturellen Veränderungen einhergeht. Zur einheitlichen Beschreibung werden folgende epidemiologische Begriffe genutzt:
- Inzidenz: Wie viele Menschen erkranken innerhalb eines Jahres neu an einer Krankheit?
- Prävalenz: Wie viele Menschen einer bestimmten Population sind zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer Krankheit erkrankt?
- Morbidität: Wie viele Erkrankte gibt es pro 100.000 Menschen innerhalb eines Jahres?
- Mortalität: Wie viele Erkrankte pro 100.000 Menschen versterben innerhalb eines Jahres an einer Krankheit?
- Letalität: Wie viele Erkrankte versterben an einer bestimmten Krankheit im Verhältnis zur Gesamtzahl der Erkrankten?
In der Medizin wird eine Krankheit noch mit weiteren Begriffen beschrieben:
Begriff | Erklärung |
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Krankheitsursachen |
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Krankheitszeichen |
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Krankheitsverlauf |
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Krankheitsausgang |
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InfoWas ist was?
In Bezug auf Krankheitsursachen lassen sich die folgenden Begriffe definieren:
- Essenziell: Eine Krankheit wird als essenziell bezeichnet, wenn ihre genaue Ursache unbekannt ist, sie jedoch als eigenständige Krankheit existiert, da sie nicht auf eine spezifische externe oder genetische Ursache zurückgeführt werden kann, sondern vermutlich durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren entsteht, z.B. essenzielle Hypertonie
- Idiopathisch: Eine Erkrankung ist idiopathisch, wenn sie ohne erkennbare Ursache auftritt und keine bekannten auslösenden Faktoren hat, z.B. idiopathische Lungenfibrose
- Protopathisch: Der Begriff protopathisch wird selten verwendet und bezeichnet eine Erkrankung oder ein Symptom, dessen ursächliche Pathogenese nicht sicher bestimmt werden kann, z.B. unklare neurologische Beschwerden ohne erkennbare strukturelle Ursache
- Primär: Eine Krankheit ist primär, wenn sie nicht durch eine andere Erkrankung verursacht wurde, sondern eigenständig entstanden ist. Im Gegensatz zu einer essenziellen Erkrankung, deren genaue Ursache unbekannt ist, lässt sich bei einer primären Erkrankung oft eine direkte pathophysiologische Grundlage identifizieren, z.B. primärer Hyperparathyreoidismus
- Genuin: Eine Erkrankung wird als genuin bezeichnet, wenn sie nicht sekundär oder symptomatisch ist, sondern für sich allein steht, z.B. genuine Epilepsie
Gesundheitsbegriff
DefinitionDie WHO definiert Gesundheit als „Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen“.
Die Wahrnehmung von Gesundheit ist individuell unterschiedlich, da persönliche Erfahrungen, Lebensumstände und subjektive Empfindungen eine wichtige Rolle spielen. Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen, sind sehr vielseitig:
- Biologische Faktoren: Alter, Geschlecht, genetische Herkunft
- Soziales Umfeld
- Arbeitsbedingungen
- Sozioökonomische, kulturelle und technische Bedingungen: Gesundheitsversorgung, Umwelthygiene, Vorschriften zur Lebensmittelproduktion, etc.
Jeder kann etwas für seine Gesundheit tun, und zwar in Form von Prävention und Gesundheitsförderung.
Pathogenese
DefinitionDie Pathogenese („pathos“, griech. für „Leiden“, „genesis“, griech. für „Entstehung“) ist die Lehre über die Entstehung und Entwicklung von Krankheiten.
Unser Gesundheitssystem ist stark auf die Pathogenese ausgerichtet, indem es sich vorrangig mit der Diagnose und Behandlung von Krankheiten sowie der Identifikation von Risikofaktoren befasst. Dabei richtet sich der Blick der beteiligten Gesundheitsberufe meist auf den beeinträchtigten Körperteil, was dazu führen kann, dass ganzheitliche Ansätze und psychosoziale Faktoren vernachlässigt werden. Eine Alternative wäre die stärkere Berücksichtigung präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen, um nicht nur Symptome, sondern auch deren Ursachen nachhaltig zu behandeln und Krankheiten zu reduzieren.
Salutogenese
Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky (1923-1994) hat das Konzept der Salutogenese („salus“, lat. für „Gesundheit“, genesis, griech. für „Entstehung“) entwickelt und im Vordergrund des Konzeptes steht die Frage, warum Menschen trotz krank machender Einflüsse gesund bleiben. Antonovsky beschreibt Gesundheit als einen dynamischen Prozess, in dem wir uns kontinuierlich zwischen den Extremen von Gesundheit und Krankheit, dem sog. „Gesundheits-Krankheits-Kontinuum“, bewegen. Die Annahme ist, dass wir weder den einen noch den anderen Pol erreichen können und somit immer gesund und krank zugleich sind. Stressoren führen zu Spannungen, die unsere Gesundheit schwächen können, wenn wir sie nicht erfolgreich bewältigen. Bewältigen wir die Stressoren erfolgreich, kann sich dies gesundheitsförderlich auswirken und trägt zu einer besseren Grundeinstellung im Leben bei, dem sog. Kohärenzgefühl.
Kohärenzgefühl
Als Kohärenzgefühl wird die Grundeinstellung zur Welt und zum eigenen Leben verstanden. Ist dieses Gefühl ausgeprägt, fühlt sich der Mensch der Welt zugehörig und kann vorhandene Ressourcen zur Erhaltung seiner Gesundheit nutzen. Diese Einstellung bestimmt, welche Position wir im Gesundheits-Krankheits-Kontinuum einnehmen.
Das Kohärenzgefühl bildet sich aufgrund unserer Erfahrungen in der Kindheit und Jugend, aber auch die Gesellschaft, die Kultur und besondere Lebensereignisse nehmen Einfluss darauf. Beispielsweise kann eine unterstützende Gemeinschaft mit starken sozialen Bindungen das Kohärenzgefühl stärken, während eine von Unsicherheit und sozialer Isolation geprägte Umgebung es schwächen kann. Das Kohärenzgefühl zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Gefühl der Verstehbarkeit
- Gefühl der Handhabbarkeit
- Gefühl der Sinnhaftigkeit
Mithilfe dieser Eigenschaften können Menschen, die sich durch ein gutes Kohärenzgefühl auszeichnen, trotz einer „Bedrohung“ die Ressourcen in ihrer Lebenswelt wahrnehmen, die zur Bewältigung der Bedrohung nutzbar sind. Menschen, die sich durch ein geringes Kohärenzgefühl auszeichnen, neigen zu einem Verhalten, welches das Wahrnehmen und Nutzen vorhandener Ressourcen verhindert. Dies begünstigt z.B. einen negativen Krankheitsverlauf.
Widerstandsressourcen
Die sog. Widerstandsressourcen sind weitere Faktoren neben einer positiven Grundeinstellung zum Leben, die helfen, Spannungszustände bewältigen zu können. Dazu zählen z.B. körperliche Faktoren, finanzieller und sozialer Rückhalt oder Intelligenz.
Resilienz
Die Resilienz einer Person bezeichnet ihre psychische Widerstandsfähigkeit. Die zentrale Frage ist, wie gut eine Person belastende Erlebnisse meistert und daraus gestärkt hervorgeht. Resiliente Menschen können adaptiv und proaktiv handeln. Dafür brauchen sie z.B. Selbstvertrauen, Zufriedenheit und gesunde soziale Beziehungen. Diese Ressourcen müssen natürlich gepflegt und gestärkt werden, um in belastenden Situationen ihre volle Wirkung entfalten zu können. Dazu können Techniken wie Achtsamkeitstraining, regelmäßige Reflexion oder soziale Unterstützung beitragen.
Die Resilienz fußt auf sieben Säulen:
Vulnerabilität
DefinitionVulnerabilität (lat. vulnerare: verwunden) wird mit Verwundbarkeit oder Verletzbarkeit übersetzt. Während Resilienz die Fähigkeit beschreibt, sich an Herausforderungen anzupassen und gestärkt daraus hervorzugehen, bezeichnet Vulnerabilität die erhöhte Anfälligkeit für psychische Störungen und Belastungen.
Die Vulnerabilität eines Menschen wird durch verschiedene Dinge beeinflusst:
- Genetische Veranlagung
- Körperliche Vorerkrankungen
- Soziale, kulturelle, erzieherische und familiäre Einflussfaktoren
Die individuelle Vulnerabilität bestimmt die psychologische, biologische und soziale Reaktion eines Menschen auf Anforderungssituationen. Allerdings bestimmt die Vulnerabilität nicht allein das Risiko für die Entwicklung einer psychischen Störung. Denn es können auch zusätzliche Stressoren eine pathologische Dynamik in Gang setzen und als Auslöser fungieren. Schutzfaktoren sind essenziell, um Stressoren zu bewältigen und ihre negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zu reduzieren. Sie helfen, Belastungen auszugleichen und fördern eine gesunde Anpassung an herausfordernde Situationen.
Verhaltensänderung
Es ist nicht leicht, gewohnte und gefestigte Verhaltensweisen zu ändern. Dafür benötigt man eine große Veränderungsbereitschaft und sollte sich bewusst machen, dass Rückfälle ein natürlicher und zu erwartender Teil des Veränderungsprozesses sind.
Das Transtheoretische Modell der Veränderungsbereitschaft hilft uns, den Veränderungsprozess besser zu verstehen, indem es die verschiedenen Phasen der Veränderung beschreibt.
Wie können wir gesund bleiben?
Es gibt viele Dinge, die unsere Gesundheit positiv, aber auch negativ beeinflussen.
Einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben:
- Ernährung: Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung sowie mindestens 1,5l Flüssigkeit am Tag
- Bewegung: Fördert die Abwehrkräfte, baut Stress ab und beugt verschiedenen Erkrankungen vor, z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Entspannung: Regelmäßige Auszeiten nehmen und das eigene Stresslevel gering halten
- Schlaf: Dient der Regeneration und sollte durch einen konsequenten Schlafrhythmus unterstützt werden
Diese vier Säulen bilden die Basis für ein gesundes Leben, da sie wesentliche körperliche und psychische Bedürfnisse abdecken: Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, Bewegung stärkt das Immunsystem, Entspannung reduziert Stress und Schlaf fördert die Regeneration.
Doch auch geistige Fitness, also die Fähigkeit, kognitive Prozesse aktiv zu halten und geistig flexibel zu bleiben, sowie eine positive Einstellung zum Leben und den gestellten Herausforderungen fördern unsere Gesundheit.
Gleichzeitig stärken wir damit unsere Fähigkeit zur Resilienz und besitzen ein breites Portfolio an Ressourcen, die wir in belastenden Situationen anwenden können.
Prüfungswissen
Krankheitsbegriff:
- Definition von Krankheit: Biologische Reaktion auf eine Schädigung mit funktionellen und strukturellen Veränderungen
- Epidemiologische Kennzahlen:
- Inzidenz: Neu auftretende Fälle pro Jahr
- Prävalenz: Anzahl der Erkrankten in einer Population zu einem bestimmten Zeitpunkt
- Morbidität: Anzahl der Erkrankten pro 100.000 Menschen pro Jahr
- Mortalität: Anzahl der Todesfälle pro 100.000 Erkrankte pro Jahr
- Letalität: Verhältnis der Todesfälle zur Gesamtzahl der Erkrankten
Begriff | Erklärung |
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Krankheitsursachen |
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Krankheitszeichen |
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Krankheitsverlauf |
|
Krankheitsausgang |
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InfoSpezifische Begriffe zu Krankheitsursachen:
- Essenziell: Ursache unbekannt, eigenständige Erkrankung (z.B. essenzielle Hypertonie
) - Idiopathisch: Keine erkennbare Ursache (z.B. idiopathische Lungenfibrose)
- Protopathisch: Ursache unklar, selten verwendet (z.B. unklare neurologische Beschwerden)
- Primär: Eigenständig entstanden, direkte pathophysiologische Grundlage (z.B. primärer Hyperparathyreoidismus)
- Genuin: Eigenständige Krankheit, nicht sekundär (z.B. genuine Epilepsie)
Gesundheitsbegriff:
- Definition von Gesundheit (WHO): Gesundheit umfasst körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden, nicht nur das Fehlen von Krankheit
- Wahrnehmung von Gesundheit ist individuell und hängt von persönlichen Faktoren ab
- Faktoren, die Gesundheit beeinflussen:
- Biologische Faktoren: Alter, Geschlecht, genetische Herkunft
- Soziales Umfeld: Beziehungen und soziale Unterstützung
- Arbeitsbedingungen: Einfluss von Berufsalltag und Belastung
- Sozioökonomische, kulturelle und technische Bedingungen: Gesundheitsversorgung, Umwelt, Lebensmittelvorschriften
- Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit:
- Prävention: Vermeidung oder Reduktion von Gesundheitsrisiken (Pathogenese)
- Primärprävention: Vorbeugung von Krankheiten (z.B. Aufklärung über Rauchen)
- Sekundärprävention: Früherkennung und Verhinderung der Chronifizierung (z.B. Vorsorgeuntersuchungen)
- Tertiärprävention: Verhinderung von Folgeschäden oder Rückfällen (z.B. Reha-Maßnahmen)
- Gesundheitsförderung: Stärkung von Gesundheitsressourcen und Schutzfaktoren (Salutogenese)
- Verhaltensprävention: Einflussnahme auf individuelles Gesundheitsverhalten (z.B. Pflicht, Urlaub zu nehmen)
- Verhältnisprävention: Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen (z.B. Fortbildungsmöglichkeiten)
- Prävention: Vermeidung oder Reduktion von Gesundheitsrisiken (Pathogenese)
Pathogenese:
- Pathogenese: Lehre über die Entstehung und Entwicklung von Krankheiten („pathos“ = Leiden, „genesis“ = Entstehung)
- Gesundheitssystem:
- Fokussiert auf Diagnose, Behandlung und Identifikation von Risikofaktoren
- Krankheitsspezifischer, defizitorientierter Ansatz
- Problem:
- Konzentration auf den beeinträchtigten Körperteil
- Ganzheitliche Ansätze und psychosoziale Faktoren werden oft vernachlässigt
- Alternative:
- Stärkere Berücksichtigung von Prävention und Gesundheitsförderung
- Ziel: Nachhaltige Behandlung nicht nur der Symptome, sondern auch der Ursachen
Salutogenese:
- Salutogenese (Aaron Antonovsky):
- Konzept zur Frage, warum Menschen trotz krank machender Einflüsse gesund bleiben
- Gesundheit ist ein dynamischer Prozess im Gesundheits-Krankheits-Kontinuum (zwischen Gesundheit und Krankheit)
- Keine absolute Gesundheit oder Krankheit – wir befinden uns immer dazwischen
- Stressoren können die Gesundheit schwächen, erfolgreiche Bewältigung stärkt das Wohlbefinden
- Kohärenzgefühl:
- Beschreibt die Grundeinstellung zur Welt und zum eigenen Leben
- Bestimmt die individuelle Position im Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
- Wird beeinflusst durch Kindheit, Gesellschaft, Kultur und Lebensereignisse
- Drei Eigenschaften:
- Verstehbarkeit: Ereignisse im Leben sind nachvollziehbar
- Handhabbarkeit: Herausforderungen können bewältigt werden
- Sinnhaftigkeit: Das Leben hat einen bedeutungsvollen Zweck
- Ein starkes Kohärenzgefühl hilft, Ressourcen zu erkennen und Bedrohungen zu bewältigen
- Ein schwaches Kohärenzgefühl kann zu schlechterem Krankheitsverlauf führen
- Widerstandsressourcen:
- Faktoren, die helfen, Spannungszustände zu bewältigen
- Beispiele: Körperliche Gesundheit, finanzielle Sicherheit, soziale Unterstützung, Intelligenz
Resilienz:
- Resilienz = Psychische Widerstandsfähigkeit, Fähigkeit, belastende Erlebnisse zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen
- Resiliente Menschen handeln adaptiv und proaktiv
- Wichtige Ressourcen für Resilienz:
- Selbstvertrauen
- Zufriedenheit
- Gesunde soziale Beziehungen
- Förderung der Resilienz durch:
- Achtsamkeitstraining
- Regelmäßige Reflexion
- Soziale Unterstützung
- Sieben Säulen der Resilienz:
- Emotionssteuerung
- Impulskontrolle
- Kausalanalyse
- Realistischer Optimismus
- Selbstwirksamkeitsüberzeugung
- Reaching-Out/Zielorientierung
- Empathie
Vulnerabilität:
- Vulnerabilität = Verwundbarkeit oder Anfälligkeit für psychische Störungen und Belastungen
- Unterschied zu Resilienz:
- Resilienz: Fähigkeit, sich anzupassen und gestärkt aus Herausforderungen hervorzugehen
- Vulnerabilität: Erhöhte Anfälligkeit für Stress und psychische Erkrankungen
- Faktoren, die Vulnerabilität beeinflussen:
- Genetische Veranlagung
- Körperliche Vorerkrankungen
- Soziale, kulturelle, erzieherische und familiäre Einflussfaktoren
- Zusätzliche Stressoren können psychische Störungen auslösen oder verstärken
- Schutzfaktoren:
- Essenziell zur Bewältigung von Stressoren und Reduzierung negativer Auswirkungen
- Fördern eine gesunde Anpassung an herausfordernde Situationen
Verhaltensänderung:
- Verhaltensänderung ist schwierig und erfordert eine hohe Veränderungsbereitschaft
- Rückfälle sind normal und gehören zum Veränderungsprozess dazu
- Transtheoretisches Modell: beschreibt den Veränderungsprozess in Phasen und zeigt Herausforderungen und Chancen auf
- Phasen des Modells:
- Absichtslosigkeit: Keine Veränderungsabsicht vorhanden
- Absichtsbildung/Problembewusstsein: Erkenntnis, dass eine Veränderung notwendig ist
- Vorbereitung: Erste konkrete Schritte zur Veränderung
- Handlung: Umsetzung neuer Verhaltensweisen
- Aufrechterhaltung: Stabilisierung des neuen Verhaltens
- Stabilisierung: Langfristige Integration der Veränderung
Wie können wir gesund bleiben?
- Gesundheit wird positiv und negativ beeinflusst
- Vier zentrale Säulen für ein gesundes Leben:
- Ernährung: Ausgewogen und nährstoffreich, mindestens 1,5l Flüssigkeit täglich
- Bewegung: Stärkt Immunsystem, reduziert Stress, beugt Erkrankungen vor
- Entspannung: Regelmäßige Auszeiten zur Stressreduktion
- Schlaf: Unterstützt Regeneration, regelmäßiger Rhythmus wichtig
- Zusätzliche Faktoren für Gesundheit:
- Geistige Fitness: Kognitive Aktivität und Flexibilität erhalten
- Positive Lebenseinstellung: Fördert Wohlbefinden und Resilienz
- Resilienz: Stärkt die Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen
Quellen
- Al-Abtah et al.: I care Pflege. Georg Thieme Verlag 2020, ISBN: 978-3-132-41828-8
- AOK Gesundheitsmagazin (2020): Die besten Tipps für ein gesundes und langes Leben.
- Beise et al.: Gesundheits- und Krankheitslehre. Springer Verlag 2013, ISBN: 978-3-642-36983-4
- Koch, S. et al.: retten – Notfallsanitäter. Georg Thieme Verlag 2023, ISBN: 978-3-13-242121-9