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Glomeruläre Filtration

12 Minuten Lesezeit

Permselektivität des glomerulären Filters

Moleküle wie Wasser und Elektrolyte werden im Glomerulus frei filtriert (Konzentration im Blutplasma = Konzentration im Primärharn), jedoch ändert sich die Permeabilität der Membran für Moleküle mit zunehmender Größe und Ladung. Übersteigt das Molekül einen Durchmesser von >4 nm oder ein Molekulargewicht von >50 kDa, kann es den glomerulären Filter nicht passieren. Da der glomeruläre Filter negative Fixladungen enthält, spielt die Ladung der Moleküle ebenfalls eine Rolle. Ein Großteil der Plasmaproteine ist negativ geladen, wodurch ihre Filtration stark reduziert bis nahezu nicht möglich ist, da sie durch die negativen Fixladungen abgestoßen werden.

Permselektivität des glomerulären Filters

Siebkoeffizient:

Der Siebkoeffizient gibt die Filtrierbarkeit eines Stoffes an:

Siebkoeffizient

Ein Siebkoeffizient von 1 würde freie Filtrierbarkeit bedeuten. 
Bei einem Siebkoeffizient von 0 ist der Stoff nicht filtrierbar.

SubstanzMolekulargewicht (Da)Siebkoeffizient
Wasser181,0
Glucose1801,0
Harnstoff601,0
Myoglobin17.0000,75
Hämoglobin68.0000,03
Serumalbumin69.000< 0,01

Crush Niere: Bei der Crush-Niere kommt es aufgrund einer Muskelschädigung zu einer vermehrten Freisetzung von Myoglobin und anderen Stoffen aus den Myozyten. Dieses wird über die Glomeruli filtriert und kann das Tubulussystem verstopfen. In der Folge kann ein akutes Nierenversagen resultieren.

Proteinurie/Albuminurie: Kommt es zu einer Entzündung des Glomerulus (Glomerulonephritis) kann dies zu einem Verlust der negativen Fixladungen 
führen, wodurch vermehrt negativ geladene Plasmaproteine filtriert und ausgeschieden werden.

Zuletzt aktualisiert am 19.09.2024
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