Einleitung
Die Großhirnrinde (Cortex cerebri), auch bekannt als zerebraler Cortex, ist die äußere Schicht des Großhirns und spielt eine zentrale Rolle in den höheren Gehirnfunktionen, einschließlich des Denkens, der Wahrnehmung, der Planung und des Bewusstseins. Sie ist für die Verarbeitung von Sinnesinformationen zuständig und ermöglicht komplexe kognitive Aufgaben wie Sprache, Gedächtnis und Entscheidungsfindung.
Anatomisch wird die Großhirnrinde in vier Hauptlappen unterteilt:
- Frontallappen: Verantwortlich für exekutive Funktionen wie Entscheidungsfindung, Problemlösung, Planung, sowie für motorische Funktionen und einen Teil der Sprachproduktion
- Parietallappen: Verarbeitet und integriert sensorische Informationen aus dem Körper, ist grundlegend wichtig für die Raumwahrnehmung
- Temporallappen: Spielt eine entscheidende Rolle beim Hören, ist an der Verarbeitung von Sprache beteiligt und trägt zum Langzeitgedächtnis bei
- Okzipitallappen: Ist primär für die Verarbeitung visueller Informationen zuständig
Phylogenetische Einteilung:
Die phylogenetische Einteilung der Großhirnrinde des Menschen zeigt eine klare Unterscheidung zwischen älteren und jüngeren Strukturen
- Allokortex (Paleokortex und Archikortex): Ältere Bereiche mit 3-4 Schichten, zuständig für grundlegende Funktionen wie Riechen und Aspekte des Gedächtnisses
- Neokortex: Phylogenetisch jünger, mit einem sechsschichtigen Aufbau, verantwortlich für höhere kognitive Funktionen
Der Kortex ist nicht nur flächig in verschiedene Bereiche unterteilt, sondern organisiert sich auch in einer Art vertikalen Struktur, die man als Säulen oder Module bezeichnet. Innerhalb einer solchen Säule sind die Nervenzellen (Neurone) auf eine spezifische Funktion oder die Verarbeitung von Signalen eines bestimmten Sinnesorgans spezialisiert. Diese Organisation in Säulen ermöglicht es dem Gehirn, Informationen effizient zu verarbeiten.