Einleitung
Bei der Erhebung der gynäkologischen Anamnese sollte die Intimsphäre der Patientin in noch stärkerem Maße als
Basisanamnese
Wichtig ist zum einen der aktuelle Anlass der Vorstellung. Auch das genaue Anliegen der Patientin sollte erfragt werden. So geht es der einen Patientin z.B. um Informationsbeschaffung, während eine andere Patientin bei gleicher Erkrankung einen genauen Therapieplan entwickeln möchte.
Die Patientin soll möglichst frei und ohne Unterbrechung sprechen können. Sie soll ihre aktuelle Situation und ihre Beschwerden schildern.
Die allgemeine Anamnese umfasst die Erfassung von Dauermedikation, Begleiterkrankungen, Allergien, Voroperationen (in diesem Fall, insbesondere gynäkologischer Art), Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum sowie die Sozial- und Familienanamnese.
Gynäkologische Anamnese

Die gynäkologische Anamnese ist gegenüber der üblichen Anamnese um einige Parameter erweitert:
Zunächst wird die letzte Regelblutung der Patientin erfragt. Dabei sind die Dauer, die Abstände und die Stärke der Blutung entscheidend. Auch Abweichungen von der gewohnten Regelblutung wie Verfärbungen oder Zwischenblutungen müssen dokumentiert werden.
Besteht ein Kinderwunsch, ist zu hinterfragen, ob bereits reproduktionsmedizinische Behandlungen durchgeführt wurden oder ob Probleme vorliegen, die zu einer Sterilität führen. Besteht jedoch kein Kinderwunsch, ist die Methode der Empfängnisverhütung wichtig. Manche Verhütungsmittel sind mit erhöhten Krankheitsrisiken verbunden, die so besser eingeschätzt werden können. Neben der Art der Verhütung sind auch die Dauer der Einnahme und das allgemeine Sexualverhalten von Bedeutung.
Auch eine infektiologische Anamnese darf nicht fehlen: Dabei wird die Patientin nach lokalen oder systemischen Symptomen befragt. Lokale Symptome können sein: Juckreiz, Hautreizung und -rötung, farbiger oder geruchsintensiver Ausfluss und Hautveränderungen wie Pusteln oder Papeln. Zu den systemischen Symptomen gehören: erhöhte Körpertemperatur
Im Falle einer Schwangerschaft liefert der Mutterpass
MerkeWas in einer gynäkologischen Anamnese nicht fehlen darf