Anatomische Struktur
Der Herzbeutel (Pericardium) umgibt das Herz und schützt es vor mechanischen Einwirkungen wie Stößen und Überdehnung. Die seröse Flüssigkeit innerhalb der Perikardhöhle dient als Schmiermittel, das die Reibung zwischen Herz und Perikard bei jedem Herzschlag minimiert.
Der Herzbeutel besteht aus 2 Anteilen:
- Fibröses Perikard (Pericardium fibrosum):
- Äußere Schicht des Herzbeutels
- Besteht aus kollagenem Bindegewebe
Schützt das Herz mechanisch und verankert es im Mediastinum
- Das fibröse Perikard ist mit dem Zwerchfell verbunden
- Seröses Perikard (Pericardium serosum):
- Liegt unterhalb des fibrösen Perikards
- Lässt sich in 2 Blätter unterteilen:
- Parietale Blatt (Lamina parietalis)
- Fest mit dem Pericardium fibrosum verwachsen
- Viszerale Blatt (Lamina visceralis, auch Epikard genannt)
- Liegt direkt dem Herzen und den herznahen Gefäßabschnitten an
- Parietale Blatt (Lamina parietalis)
- Perikardhöhle (Cavitas pericardiaca)
- Kleiner Spaltraum zwischen der Lamina visceralis und Lamina parietalis
- mit ca. 10-15 ml seröser Flüssigkeit (Liquor pericardii) gefüllt
- Dient der reibungsfreien Bewegung des Herzens
Die anatomische Struktur des Herzbeutels umfasst spezifische Umschlagfalten, an denen die Lamina visceralis auf die Lamina parietalis übergeht. Diese Umschläge sind an den Stellen, wo die Herzgefäße beginnen, und teilen sich in zwei separate Linien: Eine umgibt die Aorta und den Truncus pulmonalis, während die andere die Vv. cavae und die Vv. pulmonales umgibt.
An diesen Umschlagflaten des Perikards zwei Buchten (Sinus pericardii):
- Sinus transversus pericardii: Verläuft quer und befindet sich zwischen der unteren Grenze der Umschlagfalte der austretenden großen Arterien (Aorta und Truncus pulmonalis) und der Falte der zuführenden Venen (Venae cavae und Venae pulmonales)
- Sinus obliquus pericardii: Liegt zwischen den linken und rechten Pulmonalvenen auf der Rückseite des linken Vorhofs
Umschlagfalten und Öffnungen des Herzbeutels (Ansicht von ventral)
