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Herzschrittmacher

18 Minuten Lesezeit

Einleitung

Im Rahmen von verschiedenen kardialen Erkrankungen können Herzschrittmacher zur Therapie eingesetzt werden. Diese bestehen aus einem Aggregat, das die Herzaktion registriert und einen Stromimpuls abgeben kann, der über Sonden zum Herzen geleitet wird. Dort kann der Strompuls entweder eine Erregung im Myokard und somit eine Kontraktion auslösen oder eine tachykarde Herzrhythmusstörung beenden.

  • Herzschrittmacher: Therapie von bradykarden Herzrhythmusstörungen (z.B. höhergradiger AV-Block)
  • Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator (= ICD): Therapie von tachykarden Herzrhythmusstörungen (z.B. nach überlebtem plötzlichen Herztod aufgrund eines Kammerflimmerns)
  • Kardiale Resynchronisationstherapie/Cardiac resynchronization therapy (= CRT): Therapie im Rahmen einer Herzinsuffizienz und einer asynchronen Kontraktion der Kammern aufgrund eines kompletten Linksschenkelblocks
 Merke
Herzschrittmacher
Herzschrittmacher

Indikation:

  • Bradykarde Herzrhythmusstörungen

Sonden:

  • Ein-Kammer-Schrittmacher: rechtsatriale Sonde
  • Zwei-Kammer-Schrittmacher: rechtsatriale (1) und rechtsventrikuläre (2) Sonde

 

Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator (ICD)
Implantierbarer Cardioverter-Defibrillator (ICD)

Indikation:

  • Primärprophylaxe: z.B. Herzinsuffizienz mit einer ischämischen Genese und einer LVEF <35% trotz einer optimalen medikamentösen Herzinsuffizienztherapie für die Dauer von mindestens 3 Monaten oder Kardiomyopathie/Herzerkrankung mit einem hohen Risiko für maligne Herzrhythmusstörungen z.B. hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie, Long-QT-Syndrom oder Brugada-Syndrom
  • Sekundärprophylaxe: nach überlebtem Kammerflimmern oder einer ventrikulären Tachykardie mit einer hämodynamischen Instabilität (nicht, wenn es eine reversible Ursache gibt oder das Ereignis innerhalb von 48 Stunden nach einem Myokardinfarkt aufgetreten ist)

Sonden:

  • Rechtsatriale Sonde und rechtsventrikuläre Sonde, die über eine Metallspirale einen Schock abgeben und somit eine ventrikuläre Tachykardie oder ein Kammerflimmern beenden können

 

Cardiac Resynchronization Therapy (CRT)
Cardiac Resynchronization Therapy (CRT)

Indikation:

  • Herzinsuffizienz mit einer LVEF unter 35% trotz einer optimalen Herzinsuffizienztherapie und einem bestehenden Linksschenkelblock

Sonden:

  • Rechtsatriale Sonde (1), rechtsventrikuläre Sonde (2) und Sonde im Sinus coronarius (3) (stimuliert den linken Ventrikel)
Zuletzt aktualisiert am 25.09.2024
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