Hirnschädigungen bei Frühgeborenen stellen eine häufige und schwerwiegende Komplikation dar, die zu langfristigen neurologischen Beeinträchtigungen führen kann. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Formen der Hirnverletzungen bei Frühgeborenen: die germinale Matrixblutung (GMH), die periventrikuläre Leukomalazie (PVL), die Retinopathia praematurorum (ROP) und den Hydrops fetalis. Die GMH ist eine intrakranielle Blutung, die vorwiegend unreife Neugeborene betrifft und oft im Zusammenhang mit der Unreife des vaskulären Systems steht. PVL ist durch eine Schädigung der weißen Substanz im Gehirn gekennzeichnet und gilt als Hauptursache für zerebrale Lähmungen bei Frühgeborenen. ROP betrifft die unreife Netzhaut und kann bis zur Erblindung führen. Hydrops fetalis beschreibt einen pathologischen Zustand mit Flüssigkeitsansammlung in verschiedenen Körperkompartimenten und kann im Zusammenhang mit schwerwiegenden intrauterinen Stressoren auftreten.
Germinale Matrixblutungen des Frühgeborenen
Die germinale Matrix, eine Zone über dem Kopf des Nucleus caudatus unterhalb der Ventrikel, spielt eine zentrale Rolle in der Hirnentwicklung von Frühgeborenen. In diesem Bereich entstehen Neuroblasten und Glioblasten, die in der 10.–20. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Hirnoberfläche wandern. Da die Blutgefäße in der germinalen Matrix besonders unreif und fragil sind, kommt es hier häufig zu Blutungen, insbesondere bei Frühgeborenen.
Pathophysiologie
Die Gefäße der germinalen Matrix sind durch ihre unreife Struktur anfällig für Schädigungen. Diese Vulnerabilität, in Kombination mit perinatalen und postnatalen Belastungen, führt bei Frühgeborenen oft zu Blutungen.
Häufige Ursachen:
Strukturelle Unreife des Gefäßsystems mit einer erhöhten Fragilität der Gefäßwände
Perinatale und postnatale Stressfaktoren wie Hypoxie, Druckschwankungen und kardiopulmonale Instabilitäten tragen zur Schädigung des Endothels bei und können Blutungen auslösen
Klinik
Klinisch können sich Kinder je nach Schweregrad der Blutung unterschiedlich präsentieren:
Leichte Blutungen können asymptomatisch verlaufen und werden häufig erst im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt
Bei schweren Blutungen zeigen die Kinder jedoch oft einen reduzierten Allgemeinzustand mit kardiorespiratorischer Instabilität, Hypotonie und in manchen Fällen Krampfanfällen. Auch Apnoe- und Bradykardie-Episoden sind häufige Symptome
Diagnostik
Die zerebrale Sonografie stellt das Mittel der Wahl zur Diagnostik von germinalen Matrixblutungen dar. Sie wird über die offenen Fontanellen durchgeführt und ermöglicht eine detaillierte Darstellung des Ausmaßes der Blutung
Die Einteilung der Blutungen erfolgt in Grade (I bis IV) und ermöglicht eine Schweregradbestimmung, die zur Einschätzung der Prognose hilfreich ist
Info
Gradeinteilung der germinalen Matrixblutung
Grad 1: subependymale Blutung (kein Einbruch ins Ventrikel System)
Grad 2: intraventrikuläre Hämorrhagie, Füllung des Ventrikels < 50%
Grad 3: intraventrikuläre Hämorrhagie mit Dilatation des Ventrikels, Füllung > 50%
Schädelsonografie Frühgeborener mit Grad 1 bis 3 Germinalen Matrixblutungen
Therapie
Da keine kausale Therapie für die germinale Matrixblutung existiert, konzentriert sich die Behandlung auf symptomatische Maßnahmen:
Kreislaufstabilisierung: Eine zentrale Maßnahme ist die Stabilisierung der Kreislauffunktion, um Hypoxie und Hypoperfusion zu verhindern
Aufrechterhaltung der zerebralen und systemischen Organperfusion: Wichtig ist die Sicherstellung einer adäquaten Durchblutung, um weiteren Schädigungen des Gehirns vorzubeugen
Bei Auftreten eines posthämorrhagischen Hydrozephalus kann eine neurochirurgische Intervention, wie z. B. eine Ventrikeldrainage, erforderlich werden
Prognose
Die Prognose ist abhängig vom Ausmaß der Parenchymschädigung sowie von möglichen Komplikationen. Leichte Blutungen (Grad I und II) haben meist eine gute Prognose mit geringer Langzeitbeeinträchtigung. Schwere Blutungen (Grad III und IV) sind hingegen oft mit neurologischen Entwicklungsstörungen und kognitiven Einschränkungen assoziiert.
Komplikationen
Je nach Ausmaß der Blutung können schwerwiegende Komplikationen auftreten, die den weiteren Krankheitsverlauf entscheidend beeinflussen:
Hämorrhagischer venöser Infarkt: Bei größeren Blutungen kann es zu einer venösen Abflussstörung kommen, die zu einem Infarkt im umgebenden Hirngewebe führt
Posthämorrhagischer Hydrozephalus: Nach großen Blutungen kann ein Hydrozephalus auftreten, der durch die Einlagerung von Blut in den Ventrikeln zu einer Behinderung des Liquorabflusses führt
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Periventrikuläre Leukomalazie
Die periventrikuläre Leukomalazie (PVL) beschreibt das Absterben der weißen Hirnsubstanz neben den Seitenventrikeln mit nachfolgender zystischer Umwandlung. PVL tritt vor allem bei Frühgeborenen auf und ist eine Folge zerebraler Ischämien, die durch eine Minderdurchblutung in den Grenzbereichen der Gefäßversorgung entstehen.
Ursachen
Pränatale Faktoren: Infektionen der Mutter (z. B. Chorioamnionitis), systemische Erkrankungen
Perinatale Faktoren: Geburtshypoxie, niedriger Blutdruck während der Geburt
Eine Chorioamnionitis (Entzündung der Eihäute) erhöht das Risiko für PVL erheblich.
Die dabei freigesetzten Entzündungsmediatoren führen zu Schädigungen der empfindlichen Hirnsubstanz.
Klinik
Die Symptomatik hängt von der Lokalisation und dem Ausmaß der PVL ab.
Häufige Folge: Spastische Diplegie, vor allem der unteren Extremitäten (gestörte motorische Kontrolle und erhöhter Muskeltonus).
Therapieansätze
Eine kausale Behandlung ist aktuell nicht möglich.
Symptomatische Therapie:
Physiotherapie zur Förderung der motorischen Entwicklung
Individuelle Förderung je nach Ausmaß der motorischen Einschränkungen
Die PVL bleibt eine ernsthafte neurologische Komplikation bei Frühgeborenen, deren Verständnis und Management in der neonatologischen Betreuung essenziell sind.
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Retinopathia praematurorum (ROP)
Die Retinopathia praematurorum (ROP), auch als Frühgeborenen-Retinopathie bekannt, ist eine ernsthafte Netzhauterkrankung, die insbesondere unreife Neugeborene betrifft und durch eine abnormale Gefäßneubildung gekennzeichnet ist. ROP stellt die häufigste Ursache für Erblindung bei Kindern unter sechs Jahren dar. Die Pathophysiologie der ROP basiert auf schwankenden oder erhöhten Sauerstoffpartialdrücken. Eine Hyperoxie der Retina führt zu einer Störung der Regulation des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF), was eine Neovaskularisation der Retina zur Folge hat. Diese Gefäßneubildung kann Blutungen, Ödeme und Netzhautablösungen verursachen und schließlich zur Erblindung führen. Präventiv ist die Kontrolle des Sauerstoffpartialdrucks sowie das Screening von Frühgeborenen entscheidend. Therapeutische Ansätze umfassen die Laserkoagulation zur Verödung abnormaler Gefäße, die Vitrektomie bei fortgeschrittener Netzhautablösung und experimentell den Einsatz von VEGF-Inhibitoren zur Hemmung der Gefäßneubildung.
Fundusfotografie eines Frühgeborenen mit Retinopathie praematurorum
Risikofaktoren
Unreife Frühgeborene
Erhöhtes retinales O2-Angebot (bspw. durch Hyperoxie, beatmungsbedingte Hyperkapnie)
Zustände mit retinale Minderperfusion (bspw. bei Hypotension bei Sepsis)
Pathophysiologie
Frühgeborene, vornehmlich extrem unreife Säuglinge, sind aufgrund unvollständig entwickelter Organsysteme und unreifer Anpassungsmechanismen anfällig für Störungen im Sauerstoff- und Gefäßhaushalt der Retina. Die folgende Pathophysiologie beschreibt die zentralen Schritte, die zur Retinopathia praematorum führen können:
Erhöhter oder schwankender Sauerstoffpartialdruck (pO₂): Frühgeborene sind in hohem Maße empfindlich gegenüber Veränderungen im Sauerstoffangebot. Schon bei der Exposition gegenüber Raumluft kann es bei unreifen Säuglingen zu einer relativen Hyperoxie der Retina kommen.
Herabregulation des Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF): Durch die hohe Sauerstoffsättigung wird die Produktion von VEGF, einem zentralen Faktor für das Gefäßwachstum, gehemmt. Dies führt zu einem Stopp des physiologischen Wachstums retinaler Blutgefäße.
Gefäßverschlüsse in der Retina: Ohne ausreichende VEGF-Stimulation kommt es zu einem Stillstand und einer Obliteration (Verschluss) von bereits bestehenden retinalen Gefäßen.
Steigender Sauerstoffbedarf: Mit dem Fortschreiten des kindlichen Wachstums steigt der Sauerstoffbedarf der Retina an. Da die Gefäßentwicklung jedoch bereits in einem frühen Stadium unterbrochen wurde, kann die Versorgung der Netzhaut nicht mehr ausreichend aufrechterhalten werden.
Reaktive VEGF-Ausschüttung und Neovaskularisation: Der Sauerstoffmangel führt zu einer starken Ausschüttung von VEGF, die nun unkontrolliert abnormale Neovaskularisationen induziert.
Gefäßproliferation in den Glaskörper: Die neugebildeten, aber unreifen Gefäße sprießen in den Glaskörper ein und sind strukturell instabil, was das Risiko für Blutungen und Ödeme in der Retina erhöht.
Komplikationen bis hin zur Netzhautablösung: Durch die entstehenden pathologischen Gefäße kann es zu fortschreitenden Schäden in der Retina kommen. Blutungen, Flüssigkeitsansammlungen und letztendlich die Netzhautablösung führen unbehandelt bis zur Erblindung.
Merke
Frühgeborene zeigen während der Entwicklung einer ROP keine typischen Symptome, sodass ein ophthalmologisches Screening mit regelmäßigen Kontrollen zwingend notwendig ist.
Diagnostik
Ophthalmologisches Screening
Screening aller Frühgeborenen, wenn
Gestationsalter <32 Wochen
Geburtsgewicht <1500 g
Gestationsalter zw. 32 und 36 Wochen + Sauerstoffgabe nach Geburt >3 Tage
Zeitpunkt der 1. Untersuchung des Screenings abhängig vom Geburtsgewicht
<1000 g in der 6. postnatalen Woche bzw. 32. Woche p.c
1000 - 1500 g in der 4. postnatalen Woche
Verlauf des Screenings:
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen je nach Befund ca. alle 7-14 Tage
Einteilung der ROP nach internationaler Klassifizierung
Lokalisation (von zentral nach peripher in Zone 1-3)
Ausdehnung (Anzahl der betroffenen Sektoren)
Schweregrad (Grad 1-5)
Plus Disease (vermehrtes Auftreten von Gefäßdilatationen und -Schlängelungen)
Letzte Untersuchung nach vollständiger Vaskularisierung der Netzhaut
Therapie
Im Anfangsstadium: keine Therapie, nur engmaschige Kontrolle
Bei fortgeschrittenen Stadien: ggf. Laserkoagulation
Bei beginnender Netzhautablösung: ggf. Vitrektomie
In Studien: VEGF-Inhibitoren
Prävention
Kontrolle der O2-Zufuhr durch Monitoring der Sauerstoff-Partialdrücke → Zielwerte des SpO2 von 90-95%
Standardmäßiges Durchführen des Screenings bei Risikofrühgeborenen, um eine frühzeitige Therapieeinleitung zu ermöglichen
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Hydrops fetalis
Zustände und Erkrankungen, die zu einer schweren Anämie (Hb <8 g/dl) führen, können eine fetale Hypoxie verursachen. Diese führen zu pathophysiologischen Kaskaden, die eine Erhöhung der Zellpermeabilität und eine Verminderung des onkotischen Drucks zur Folge haben, was zu einem generalisierten Ödem mit Flüssigkeitsansammlung beim Ungeborenen führt, das Perikard, Pleura, Peritoneum und Haut betreffen kann. Je nach Schweregrad kann es weiterhin zu Hypervolämie, Herzinsuffizienz und im schlimmsten Fall zu schweren Hirnschäden oder intrauterinem Fruchttod kommen.
Merke
Der Hydrops fetalis bezeichnet einen Symptomenkomplex, der als Folge verschiedener Erkrankungen des Ungeborenen auftreten kann und durch eine schwere intrauterine Anämie mit nachfolgenden generalisierten Ödemen gekennzeichnet ist. Therapeutisch kann die Anämie symptomatisch durch Bluttransfusionen behandelt werden. Für eine definitive Therapie muss die Ursache diagnostiziert und entsprechend kausal behandelt werden.
Ursachen
Fetale Anämie
Morbus haemolyticus neonatorum
Feto-fetales Transfusionssyndrom
Feto-maternales Transfusionssyndrom
Thalassämie
Angeborene Herzfehler
Infektionen
Parovirus B19
Lues connata
Toxoplasmose
Zika-Virus
Zytomegalie
Syndrom-Assoziationen
Turner-Syndrom → Eine genetische Erkrankung, bei der bei Frauen ein vollständiges oder teilweise fehlendes X-Chromosom vorliegt, was zu Kleinwuchs, Gonadendysgenesie und möglichen Herzfehlern führt.
Noonan-Syndrom → Ein autosomal-dominant vererbtes Syndrom, das durch Herzfehler, Gesichtsdysmorphien und Entwicklungsverzögerungen charakterisiert ist und genetisch mit dem Ras-MAPK-Signalweg assoziiert ist.
Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) → Eine genetische Störung, die durch das Vorhandensein eines zusätzlichen Chromosoms 18 verursacht wird, was zu schweren körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen führt und oft mit einer geringen Lebenserwartung einhergeht.
Trisomie 21 (Down-Syndrom) → Eine häufige genetische Störung, bei der ein zusätzliches Chromosom 21 vorliegt, was geistige Behinderung, charakteristische Gesichtszüge und häufig Herzfehler zur Folge hat.
Fryns-Syndrom → Ein seltenes genetisches Syndrom, das durch angeborene Zwerchfellhernie, Gesichtsdysmorphien, Lungenhypoplasie und häufig schwere Fehlbildungen anderer Organe gekennzeichnet ist.
Denys-Drash-Syndrom → Ein seltenes, genetisch bedingtes Syndrom, das durch das Auftreten eines Nephroblastoms (Wilms-Tumor), Pseudohermaphroditismus und eine progressive Nierenerkrankung gekennzeichnet ist.
Pathophysiologie
Eine schwere Anämie, definiert als Hämoglobinwert <8 g/dl, kann beim Fetus zu Sauerstoffmangel (Hypoxie) führen. Dieser Zustand löst komplexe pathophysiologische Reaktionen aus, die in mehreren Schritten ablaufen:
Erhöhung der Zellpermeabilität und Abnahme des onkotischen Drucks: Die Sauerstoffunterversorgung führt zu einer Veränderung der Zellstruktur, wodurch die Durchlässigkeit der Zellmembranen steigt. Gleichzeitig sinkt der onkotische Druck im Blut, der normalerweise die Flüssigkeit in den Gefäßen hält.
Flüssigkeitsansammlung und Ödembildung: Aufgrund der erhöhten Zellpermeabilität und des geringeren onkotischen Drucks kann Flüssigkeit in das umliegende Gewebe entweichen. Dies führt zu einem generalisierten Ödem beim Fetus. Betroffen sind insbesondere das Perikard (Herzbeutel), die Pleura (Brustfell), das Peritoneum (Bauchfell) und die Haut.
Folgen für das fetale Kreislaufsystem:
Hypervolämie: Der Flüssigkeitsüberschuss kann zu einem Anstieg des Blutvolumens führen.
Herzinsuffizienz: Die Überlastung des fetalen Herzens kann schließlich eine Herzinsuffizienz hervorrufen, bei der das Herz den Blutfluss nicht mehr ausreichend aufrechterhalten kann.
Schwere Komplikationen:
Hirnschäden: Durch den Sauerstoffmangel und die Herzinsuffizienz können schwerwiegende Schäden im Gehirn des Fetus entstehen.
Intrauteriner Fruchttod: In besonders schweren Fällen kann es zum Tod des Fetus im Mutterleib kommen.
Neugeborenes mit einer hämolytischen Erkrankung mit Hydrops fetalis
Diagnostik
Pränatale Sonografie im zweiten und dritten Trimenon:
Hinweis auf mögliche Anomalien: Eine auffällige Plazenta mit milchglasartigem Erscheinungsbild und einer Dicke von mindestens 5 mm.
Diagnosebestätigung: Nachweis von Flüssigkeitsansammlungen beim Fetus.
Abklärung der Ursachen:
Weitere Untersuchungen zu den möglichen Ursachen des Hydrops fetalis und zur Diagnostik des Morbus haemolyticus neonatorum sind erforderlich.
Therapie
Pränatal:
Ursachenbezogene Behandlung: z. B. fetale Transfusion bei Anämie, Digitalisgabe bei fetaler Arrhythmie.
Lungenreifeinduktion bei drohender Frühgeburt (<34 Wochen).
Bei starken Pleuraergüssen oder Aszites: Ultraschallgesteuerte Entlastungspunktion vor der Geburt.
Postnatal:
Sofortiges Abnabeln und primäre Intubation.
Kontrollierte Beatmung mit erhöhtem Pinsp und PEEP; ggf. kardiopulmonale Reanimation.
Falls erforderlich, Pleurapunktion, Aszitespunktion oder Perikardpunktion und Nabelvenenkatheter-Anlage zur Blutentnahme (inkl. Blutgruppe, Hämatokrit, Elektrolyte etc.).
Nabelarterienkatheter zur Messung des ZVD und gegebenenfalls Erythrozytenkonzentrat bei Anämie.
Bei Morbus haemolyticus neonatorum: Blutaustauschtransfusion.
Infusionstherapie und ggf. Furosemidgabe.
Nach Stabilisierung erfolgt der Transport auf die Intensivstation für die weiterführende Therapie.
Achtung
Neugeborene mit Hydrops fetalis benötigen sofortige Intubation, die durch starke Ödeme im Kopf-/Halsbereich erschwert sein kann.
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