Schwangerschaft
Aus der befruchteten Eizelle entsteht die Blastozyste, die sich zum Embryo und Trophoblasten entwickelt. Aus dem Trophoblasten entsteht der Synzitiotrophoblast, der zur Plazenta und ihrer Anhangsstrukturen wird. Zu Beginn der Schwangerschaft übernimmt der Synzytiotrophoblast die Produktion der Hormone
Hormone
Da die LH-Konzentration durch die negative Rückkopplung von Progesteron und Östrogen am Ende der Ovulationsphase abnimmt, beginnt der Synzytiotrophoblast sehr früh mit der Produktion von hCG (humanes Choriongonadotropin

Östrogene und Progesteron:
Die Entwicklung der Plazenta während der Schwangerschaft führt zur Bildung von Östrogen und Progesteron. Die Produktion von Östrogen in der Plazenta nimmt bis zum Zeitpunkt der Geburt kontinuierlich zu. Östrogen und Progesteron haben eine wichtige Funktion bei der Aufrechterhaltung der Uterusschleimhaut und der fetalen Entwicklung.
Östrogene:
- Förderung des Uteruswachstums: Östrogene stimulieren das Wachstum und die Vaskularisation des Uterus, um Platz für den wachsenden Fötus zu schaffen.
- Erleichtern das Eindringen von Spermien in den Geschlechtstrakt und in die Eihülle
- Fördern die Wanderung der befruchteten Eizelle über den Eileiter zur Gebärmutter
- Förderung der fetalen Entwicklung: Östrogene tragen zur Entwicklung der Plazenta bei und unterstützen die Organentwicklung des Fötus, insbesondere die Reifung der Lungen.
- Vorbereitung auf die Geburt: Gegen Ende der Schwangerschaft helfen Östrogene, den Gebärmutterhals für die Geburt vorzubereiten.
- Fördern das Brustwachstum und bereiten sie auf die Produktion von Milch vor.
Progesteron:
- Erhaltung der Uterusschleimhaut: Progesteron ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Endometriums, was für die Implantation und das Wachstum der Plazenta wichtig ist.
- Unterdrückung der Uteruskontraktionen: Es wirkt relaxierend auf die Uterusmuskulatur, um vorzeitige Wehen zu verhindern.
- Vermeidet eine weitere Follikelstimulation und verhindert durch die Bildung von dickflüssigem Uterusschleim das Eindringen von Spermien und Bakterien
- Unterstützung der Brustentwicklung: Progesteron bereitet die Brustdrüsen auf die Milchproduktion vor.
- Immunmodulation: Es trägt zur Modulation des mütterlichen Immunsystems bei, um die Toleranz gegenüber dem fötalen Gewebe zu erhöhen.
- Lockern Bänder, Sehnen und das Bindegewebe, um den Körper auf das Wachstum von Bauch und Brust sowie auf die Entbindung vorzubereiten.
Humanes Plazentalactogen (hPL):
- Die Bildung von humanem Plazentalactogen (hPL) in der Plazenta ist vor allem gegen Ende der Schwangerschaft von Bedeutung. HPL hat folgende Effekte:
- Differenzierung der Brustdrüse
- Blutglucosespiegel ↑
- Lipolyse ↑
Oxytocin:
Oxytocin ist ein Peptidhormon, das im Hypothalamus
- Uteruskontraktionen: Oxytocin fördert die Kontraktion des Uterus. Dies ist entscheidend für den Ablauf der Geburt. Die Konzentration von Oxytocin im Blut steigt gegen Ende der Schwangerschaft an, was zu regelmäßigen Wehen führt.
- Milcheinschuss: Nach der Geburt ist Oxytocin für den Milcheinschuss verantwortlich. Es stimuliert die Myozyten der Milchdrüsen in den Brüsten, was die Milchabgabe fördert.
- Bindung zwischen Mutter und Kind: Oxytocin wird oft als "Bindungshormon" bezeichnet. Es verstärkt die emotionale Bindung zwischen der Mutter und dem Neugeborenen.
Prolaktin:
Ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft steigt die Ausschüttung von Prolaktin aus der Hypophyse an. Prolaktin stimuliert die Milchdrüsen zur Produktion von Milch.
Brustwachstum
Während der Schwangerschaft erfährt das Brustgewebe, beeinflusst durch verschiedene Hormone
Östrogen und Progesteron: Ihre Konzentrationen steigen während der Schwangerschaft erheblich an. Östrogen fördert das Wachstum der Milchgänge, während Progesteron die Entwicklung und Reifung der Milch produzierenden Alveolen
Prolaktin: Ab der zweiten Hälfte der Schwangerschaft steigt die Ausschüttung von Prolaktin aus der Hypophyse an. Prolaktin stimuliert die Milchdrüsen zur Produktion von Milch.
Humanes Plazentalactogen (hPL): Humanes Plazentalactogen wird gegen Ende der Schwangerschaft von der Plazenta produziert. Es fördert ebenfalls die Differenzierung der Brustdrüsen. Weiterhin hebt es den Blutglucosespiegel und stimuliert die Lipolyse, um die Bildung von nährstoffreicher Milch zu ermöglichen.
Oxytocin: Oxytocin wird bei mechanischer Reizung der Brustdrüse aus der Hypophyse ausgeschüttet und spielt eine Rolle bei der Auslösung des Milchflusses (Milchejektion). Weiterhin trägt es zur emotionalen Bindung zwischen Mutter und Kind bei.
Nach der Geburt kommt es zu plötzlich verminderten Östrogen- und Progesteronspiegeln sowie zu einer vermehrten Produktion von Prolaktin. Diese hormonellen Veränderungen lösen in Kombination mit einer vermehrten Oxytocinausschüttung, ausgelöst durch den Saugreiz des Kindes an der Brust, die Ausschüttung von Milch aus.
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Muttermilch
Muttermilch ist das ideale Ernährungsmittel für Säuglinge und spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Gesundheit und Entwicklung in den ersten Lebensmonaten. Sie besteht aus verschiedenen Nährstoffen, Immunfaktoren und lebenden Zellen, die speziell auf die Bedürfnisse des Neugeborenen abgestimmt sind.
Nährstoffzusammensetzung:
Makronährstoffe: Muttermilch enthält eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten. Die Proteine sind leicht verdaulich und enthalten alle essentiellen Aminosäuren. Die Fette
Mikronährstoffe: Vitamine und Mineralstoffe in der Muttermilch decken, mit wenigen Ausnahmen, den Bedarf des Säuglings in den ersten Lebensmonaten.
Immunologische Komponenten:
Antikörper: Muttermilch enthält Antikörper, insbesondere Immunglobulin A (IgA), die das Neugeborene vor Infektionen schützen, indem sie pathogene Mikroorganismen neutralisieren.
Leukozyten
Laktobazillen und Bifidobakterien: Diese Probiotika
Förderung der Entwicklung:
Gehirnentwicklung: Langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren in der Muttermilch sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems. Verdauungssystem: Enzyme und Wachstumsfaktoren in der Muttermilch unterstützen die Reifung des Verdauungstraktes und erleichtern die Nahrungsaufnahme und -verarbeitung.
Psychologische Aspekte:
Das Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind und hat positive Auswirkungen auf die emotionale Entwicklung des Kindes.
Gesundheitliche Vorteile:
Für das Kind: Reduziert das Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Infektionen, Allergien, Asthma und den plötzlichen Kindstod. Langfristig kann es auch vor Übergewicht und bestimmten chronischen Erkrankungen schützen.
Für die Mutter: Stillen reduziert das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs, unterstützt die Rückkehr zum prägraviden Körpergewicht und kann das Risiko für Osteoporose und andere Erkrankungen verringern.