Logo Image

Informationsübertragung an Synapsen

7 Minuten Lesezeit

Einleitung

Neurone und Informationsaustausch

Neurone leiten die Informationen in Form von Aktionspotenzialen fort. Die Übertragung von Aktionspotenzialen von einer Zelle auf eine andere erfolgt an der Synapse.

Elektrische Synapsen:

  • Vorkommen: Herzmuskel, Uterus, selten in Nervenzellen
  • Die elektrischen Synapsen werden von den Gap Junctions gebildet

Chemische Synapsen:

  • Eine chemische Synapse besteht aus der synaptischen Endigung eines Axons einer Nervenzelle und dem Dendriten einer benachbarten Nervenzelle

  • Dendriten sind stark verzweigt und bilden dendritische Bäume mit dendritischen Fortsätzen
  • An diesen Fortsätzen docken die synaptischen Endigungen der ankommenden Axone an
  • Die Zellen sind durch einen schmalen synaptischen Spalt voneinander getrennt
  • Die präsynaptische Endigung ist gefüllt mit Membranvesikeln, die Neurotransmitter enthalten
  • Auf der postsynaptischen Membran sitzen zahlreiche Rezeptoren, die diese Neurotransmitter binden können
  • Kommt ein Signal in der präsynaptischen Endigung an, werden die Neurotransmitter in den synaptischen Spalt freigesetzt
  • Die Transmitter binden an die Rezeptoren der postsynaptischen Membran und lösen dort eine entsprechende Reaktion aus
  • Das postsynaptische Potenzial kann erregend oder hemmend sein
  • EPSP (erregendes postsynaptisches Potenzial).
    • Effekt der Rezeptorbindung: Depolarisation
    • Transmitter erregender Synapsen: Glutamat
  • IPSP (inhibierendes postsynaptisches Potenzial)
    • Effekt der Rezeptorbindung: Hyperpolarisation
    • Transmitter hemmender Synapsen: Glycin und GABA 
      (γ-Aminobuttersäure)
  • Die neuromuskuläre Endplatte bezeichnet die Synapse zwischen dem α-Motoneuron und einer Skelettmuskelfaser
    • Effekt der Rezeptorbindung: Depolarisation
    • Transmitter der neuromuskulären Endplatte: Acetylcholin
Chemische Synapse

Vergleich: Elektrische & chemische Synapsen

Elektrische SynapsenChemische Synapsen
Relativ geringe Distanz des synaptischen Spalts (Zellen liegen nah aneinander)Ca. 10-fach größere Distanz des synaptischen Spalts
Bedingt: schnelle ÜbertragungBedingt: relativ langsame Übertragung
Reizleitung in beide Richtungen möglich (jedoch in der Praxis selten)Reizleitung nur in eine Richtung möglich

Molekularer Grund der Reizleitung:

Gap Junction/Nexus

  • Allgemeiner Aufbau eines Nexus:
  • Grundbaueinheit: Connexine
  • 6 Connexine in einer Zellmembran bilden ein Connexon
  • Kann zwischen offener und geschlossener Konformation wechseln
  • 2 Connexone in gegenüberliegenden Zellmembranen verbinden sich zu einem Gap Junction
  • Gap Junction bildet wässrige Pore für Diffusion
  • Lässt kleine Ionen und relativ große Moleküle diffundieren
    • geringe Selektivität

Molekularer Grund der Reizleitung:

Neurotransmitter (NT)

  • Im Zytoplasma der präsynaptischen Zelle gespeichert
  • Wirkung der Neurotransmitter auf der postsynaptischen Seite

Relativ selten im Körper:

  • Bsp.: Herzmuskulatur, ZNS (Retina)
  • Hier besonders schnelle Reizleitung notwendig
  • Elektrische Synapsen sind kaum regulierbar
  • Typische Synapsen des Körpers:
  • Neuromuskuläre Verbindungen
  • Gehirn, Rückenmark
  • Autnomes Nervensystem
  • Chemische Synapsen sind gut regulierbar
Zuletzt aktualisiert am 21.09.2024
Erregungsweiterleitung
Räumliche und zeitliche Summation
Deine Medizin-Lernplattform
Jetzt weiterlesen
Zugang zu diesem und über 800 weiteren leitlinienbasierten Artikeln, unserem einzigartigen medizinischen AI-Tutor und Quiz