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Intoxikation mit Cholinesterasehemmern

Intoxikation mit Alkylphosphaten, Vergiftung mit Organophosphaten
20 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Eine Intoxikation mit Cholinesterasehemmern entsteht durch eine übermäßige Stimulation des parasympathischen Nervensystems über Acetylcholin (ACh) an muskarinergen und nikotinergen Rezeptoren.

Sie äußert sich typischerweise durch folgendes klinisches Bild:

  • Miosis
  • Gesteigerte Sekretproduktion von Haut und Schleimhäuten
  • Erhöhter Speichelfluss und Bronchorrhö
  • Erhöhte Darmmotilität mit Diarrhoe und Erbrechen
  • Bradypnoe
  • Bradykardie
  • Faszikulationen (unwillkürliches Muskelzucken)
  • Lähmung von Skelett- und Atemmuskulatur
  • Verwirrung

Eine Vergiftung mit Cholinesterasehemmern tritt häufig durch akzidentelle Exposition, suizidale Absicht oder beruflichen Kontakt mit diesen Substanzen auf.

Die Therapie im Rettungsdienst umfasst die schnelle Sicherstellung der Vitalfunktionen, die Magenspülung, die Beatmung bei Atemdepression und die gezielte Gabe des Antidots Atropin und ggf. Obidoxim.

Atropin antagonisiert die muskaringere Wirkung von Acetylcholin. Obidoxim hebt die irreversible Hemmung der Acetylcholinesterase durch Organophosphate auf und kann dadurch die nikotinergen Symptome (z.B. Muskelschwäche, Atemlähmung) verbessern.

Zuletzt aktualisiert am 02.05.2025
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