Zusammenfassung
Bei einer Lungenarterienembolie (Lungenembolie/LAE) kommt es zu einer Minderdurchblutung der Lunge
Die Ursache ist meist eine tiefe Beinvenenthrombose (= TVT
Bei einer ausgeprägten LAE kann es zu einem obstruktiven Schock
Die Symptome der Lungenarterienembolie können plötzlich auftreten und beinhalten Atemnot, Brustschmerzen die sich beim Atmen verstärken, Husten (manchmal mit blutigem Auswurf
Die Diagnostik umfasst Anamnese und klinische Untersuchung und abhängig von der hämodynamischen Stabilität und der Wahrscheinlichkeit für eine Lungenarterienembolie Laboruntersuchungen wie den D-Dimer-Test oder bildgebende Verfahren wie die CT
Die Therapie beginnt mit der Akutbehandlung mittels Antikoagulantien
Zur Prävention der Lungenarterienembolie bei Risikopatient:innen gehören Maßnahmen wie eine Thromboseprophylaxe
Pathophysiologie
Eine Lungenarterienembolie entsteht meistens durch eine Embolie nach einer tiefen Bein- oder Beckenvenenthrombose. Der Embolus wird über die V. cava inferior
Die teilweise oder vollständige Verlegung einer Pulmonalarterie im Rahmen einer Embolie führt zu einer Druckbelastung des rechten Herzens. Es resultiert ein erhöhter pulmonalarterieller (= PAP) und ein erhöhter zentralvenöser Druck
Die Kapillaren
Westgate EJ, FitzGerald GA, CC-BY 2.5, https://creativecommons.org/licenses/by/2.5, via Wikimedia Commons: Die Abbildung wurde zugeschnitten und in zwei Abbildungen aufgespalten. Die Markierungen und Beschriftungen wurden ergänzt.
Da nicht mehr genügend Blut über die Lungenarterien und die Lungenvenen in den linken Vorhof
Durch die Thrombozytenaktivierung
Diagnostik

James Heilman, MD, CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons: Es wurde die Markierung ersetzt.
- Klinik und Anamnese:
- Akuter Symptombeginn: Dyspnoe (in 80% der Fälle), Tachypnoe (in 70% der Fälle), atemabhängiger Thoraxschmerz, Husten (in 50% der Fälle jedoch asymptomatisch)
- Tachykardie
, Hypotonie, ggf. Synkope - Halsvenenstauung, Lippenzyanose, ggf. Hämoptysen (in ca. 10% der Fälle), ggf. Fieber (➜ Hinweis auf eine Infarktpneumonie
) - Ggf. Druckschmerz und Schwellung einer Wade als Hinweise für eine tiefe Beinvenenthrombose
- Anamnese bezüglich längerer Immobilisation (z.B. Operation) und Risikofaktoren
(z.B. Schwangerschaft) - Medikamentenanamnese: z.B. orale Kontrazeptiva, Tamoxifen
- Vorerkrankungen: z.B. tiefe Beinvenenthrombose in der Vorgeschichte
- Pulsoxymetrie
- Arterielle Blutgasanalyse
(BGA ) - Hypoxie (pO2↓) und Hypokapnie (pCO2↓)
- Bei Patient:innen mit COPD
kann auch eine Normo- oder Hyperkapnie vorliegen
- Wells-Score: eignet sich zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit für eine LAE
MerkeMerkhilfe Wells Score: Unlikely Clinical TIPS May Help
- Unlikely: Lungenembolie wahrscheinlicher als andere Diagnosen
- Clinical: Klinische Zeichen einer tiefen Venenthrombose
(TVT ) - T: Tachykardie
- I: Immobilisierung
- P: Previous (frühere Lungenembolie/TVT
) - S: Surgery (Operation)
- May: Malignom
- Help: Hämoptysen
Praktisches Vorgehen
- Stabile:r Patient:in: systolischer Blutdruck >90 mmHg
- Hohe Wahrscheinlichkeit für LAE: CT
-Angiographie ➜ Hohe Sensitivität und Spezifität ➜ Direkter Nachweis des Verschlusses - Niedrige Wahrscheinlichkeit: D-Dimere
(wenn positiv, CT -Angiographie): ➜ Geringe Spezifität und hohe Sensitivität (negative D-Dimere schließen eine LAE nahezu sicher aus ➜ Es kann somit auf eine CT -Angiographie verzichtet und die Strahlenbelastung vermieden werden; positive D-Dimere können eine LAE jedoch nicht beweisen)
- Hohe Wahrscheinlichkeit für LAE: CT
- Instabile:r Patient:in: systolischer Blutdruck <90 mmHg
- Stabil genug: CT
-Angiographie - Sonst: Echokardiographie
mit Frage nach Rechtsherzbelastungszeichen ➜ Dilatation des rechten Ventrikels , erhöhter Pulmonalarteriendruck, Verlagerung des interventrikulären Septums nach links (durch erhöhten rechtsventrikulären Druck verlagert sich das Septum nach links ➜ D-förmig ➜ „D-Sign“), Trikuspidalklappeninsuffizienz, gestaute V. cava, reduzierte TAPSE (tricuspid annular plane systolic excursion ➜ Bewegung des Trikuspidalklappenrings in der Systole )
- Stabil genug: CT
AchtungBei mittlerer/niedriger Vortestwahrscheinlichkeit bei stabilen Patient:innen sollten zuerst die D-Dimere
bestimmt werden (Ausschluss einer LAE). Bei positiven D-Dimeren folgt dann die CT -Angiographie.

Hellerhoff, CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Die Abbildung ist ein Derivat der oben genannten Abbildung. Es wurden die beiden Pfeile ergänzt.

James Heilman, MD, CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons. Die Abbildung ist ein Derivat der oben genannten Abbildung. Es wurde der Pfeil ergänzt.

Figure 1 aus: Jakobsen LK, Bøtker MT, Lawrence LP, Sloth E, Knudsen L. Systematic training in focused cardiopulmonary ultrasound affects decision-making in the prehospital setting - two case reports. Scand J Trauma Resusc Emerg Med. 2014 May 1;22:29. doi: 10.1186/1757-7241-22-29. PMID: 24886932; PMCID: PMC4016794. Lizensiert von BioMed Central Ltd unter CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/). Copyright © 2014 Jakobsen et al.; licensee BioMed Central Ltd. Es wurden die Markierungen ersetzt, teilweise ergänzt und die Beschriftungen hinzugefügt.
Algorithmus: Lungenarterienembolie (LAE)
Diagnostik

© Nevit Dilmen, CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons. Die Abbildung ist ein Derivat der oben genannten Abbildung. Es wurde der Pfeil ergänzt.
- Labor:
- Troponin
und BNP: Hinweise auf eine Rechtsherzbelastung
- Troponin
- Ventilations-Perfusions-Szintigraphie der Lungen: bei Kontraindikationen für eine CT-Angiographie (z.B. Schwangerschaft, Niereninsuffizienz) (siehe Abschnitt Pathophysiologie)
- Duplexsonographie: zum Ausschluss einer tiefen Beinvenenthrombose
- EKG
: häufig Sinustachykardie, SIQIII-Typ oder SISIISIII-Typ, P-pulmonale /-dextroatriale, Rechtsschenkelblock , ggf. Erregungsrückbildungsstörungen insbesondere in den Ableitungen III, aVF, V1-V3 ➜ Geringe Sensitivität

Vorgehen/Therapie
- Sitzende Lagerung
- Sauerstoffgabe
mit Ziel spO2 >90% - Bei Schmerzen/Unruhe: Analgetika & Anxiolytika (z.B. Morphin
oder Diazepam ➜ CAVE: Atemdepression) - Bei stabilen Patient:innen ohne hämodynamische Instabilität: Antikoagulation (siehe Abschnitt Antikoagulation → initiale Antikoagulation) - Bei mittlerem/hohem Verdacht auf eine LAE Beginn bereits vor bildgebender Diagnostik
- Bei instabilen Patient:innen mit hämodynamischer Instabilität (Reanimationspflichtigkeit, Zeichen einer verminderten Organperfusion, anhaltende Hypotension, anhaltender Katecholaminbedarf zur Erhaltung eines systolischen Blutdrucks >90 mmHg): Thrombolysetherapie (Kontraindikationen beachten) (weitere Informationen siehe Abschnitt Lysetherapie)
- Kreislaufstabilisierung (vorsichtige Volumengabe, Katecholamine
) - Ggf. interventionelle Thrombektomie bei erfolgloser Lysetherapie oder entsprechenden Kontraindikationen
AchtungWährend bei stabilen Patient:innen eine LAE mittels Antikoagulation therapiert wird, sollte bei instabilen Patient:innen die Indikation zur Lyse geprüft werden!
Antikoagulation
- Bei stabilen Patient:innen ohne hämodynamische Instabilität: Antikoagulation - Bei mittlerem/hohem Verdacht auf eine LAE Beginn bereits vor bildgebender Diagnostik
- Bei instabilen Patient:innen mit hämodynamischer Instabilität (Reanimationspflichtigkeit, Zeichen einer verminderten Organperfusion, anhaltende Hypotension, anhaltender Katecholaminbedarf zur Erhaltung eines systolischen Blutdrucks >90 mmHg): Thrombolysetheapie (siehe Kontraindikationen)
Initiale Antikoagulation:
- Heparine
bieten gegenüber DOAKs den Vorteil eines schnellen Wirkeintritts bei parenteraler Gabe; weiterhin kann nach der Heparin -Gabe noch eine Lyse erfolgen - Niedermolekulare Heparine
und Fondaparinux gehen mit einem geringeren Risiko für schwere Blutungen oder HIT einher und sollten daher gegenüber unfraktioniertem Heparin bevorzugt werden - Bei akuter Nierenschädigung
Dosisanpassung anhand der Anti-Faktor-Xa-Aktivität
- Bei akuter Nierenschädigung
- Bei instabilen Patient:innen: unfraktioniertes Heparin
aufgrund der besseren Steuerbarkeit anhand der PTT
- Niedermolekulare Heparine
Wirkstoffe:
- Niedermolekulares Heparin
: z.B. Enoxaparin 1 mg/Kg Körpergewicht 1-0-1 s.c. (ggf. Anpassung an die Nierenfunktion) - Fondaparinux
: z.B. Fondaparinux 7,5 mg 1-0-0 s.c. - Direkte orale Antikoagulantien
(DOAK ): z.B. Apixaban oder Rivaroxaban (bei einer geplanten Erhaltungstherapie mit Dabigatran oder Edoxaban muss im Falle einer akuten Venenthrombose oder Lungenarterienembolie in den ersten 5 Tagen eine parenterale Antikoagulation erfolgen) - Apixaban
(Indikationen zur Dosisreduktion beachten): - Eindosierung: für 7 Tage 10 mg 1-0-1 p.o. → Danach Dosisreduktion bei Erhaltungsdosis
- Rivaroxaban
(Indikationen zur Dosisreduktion beachten): - Eindosierung: für 21 Tage 15 mg 1-0-1 p.o. → Danach Dosisreduktion bei Erhaltungsdosis
- Apixaban
- Unfraktioniertes Heparin
: z.B. Heparin 5.000-10.000 IE i.v. als Bolus ➜ Anschließend ggf. Perfusor mit unfraktioniertem Heparin und dem Ziel einer zweifachen Verlängerung der aPTT
Lysetherapie
- Bei einer massiven Lungenarterienembolie mit akuter Lebensgefahr (Reanimationspflichtigkeit, hämodynamische Instabilität (Zeichen einer verminderten Organperfusion, anhaltende Hypotension, anhaltender Katecholaminbedarf zur Erhaltung eines systolischen Blutdrucks >90 mmHg)) sollte eine Thrombolyse erfolgen (z.B. Alteplase
) → Kontraindikationen beachten (im Falle einer Reanimationgibt es keine Kontraindikationen) - Bei Verdacht auf eine hämodynamisch instabile Lungenarterienembolie sollte die Lyse bereits präklinisch erfolgen
- Durch die Thrombolyse soll die Thrombuslast und somit auch die Rechtsherzbelastung reduziert werden
- Wirkstoff: Fibrinolyse
mit rekombinantem Gewebeplasminogen-Aktivator (rt-PA ➜ z.B. Alteplase) - Vor der Einleitung der Lysetherapie und während der Lysetherapie sollte eine Antikoagulation mit niedermolekularem oder unfraktioniertem Heparin
erfolgen (bei Streptokinase sollte erst im Verlauf unfraktioniertes Heparin gegeben werden) - Unfraktioniertes Heparin
: z.B. Heparin - Niedermolekulares Heparin
: z.B. Enoxaparin
- Unfraktioniertes Heparin
- Unter Lysetherapie besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko: z.B. ca. 1%-iges Risiko für eine intrazerebrale Blutung
- Kontraindikationen (im Falle einer Reanimation
gibt es keine Kontraindikationen): - Akute innere Blutung
- Akute intrazerebrale Blutung
- Hämorrhagischer Schlaganfall
(oder unbekannter Genese) in der Vergangenheit - Ischämischer Schlaganfall
in den letzten 6 Monaten (außer bei der Lysetherapie des akuten Schlaganfalls) - Hirntumor
- Operation in den letzten 3 Monaten
- Schweres Trauma, Kopftrauma in den letzten 3 Monaten
- Hämorrhagische Diathese
- Relativ: Orale Antikoagulation, gastroduodenale Ulcuskrankheit
, schwere Lebererkrankung, schwere arterielle Hypertonie , TIA innerhalb der letzten 6 Monaten, Schwangerschaft, 1. Woche nach der Geburt , infektiöse Endokarditis
- Alternativ kann eine interventionelle oder operative Thrombektomie erfolgen
InfoBei einer hämodynamisch instabilen Lungenarterienembolie oder einer Reanimationspflichtigkeit aufgrund einer (vermuteten) Lungenarterienembolie sollte eine Thrombolyse erfolgen. Bei Reanimationspflichtigkeit gibt es keine Kontraindikationen.
Bei Blutung unter einer Lysetherapie:
- Sofortiger Abbruch der Lyse
- Gabe von Antifibrinolytika
: Tranexamsäure oder ggf. Aprotinin - Heparin
kann durch Protamin antagonisiert werden (niedermolekulares Heparin nur teilweise) - Ggf. Gabe von Fresh-Frozen-Plasma
Sekundärprävention
- Nach der Initialtherapie sollte für 3-6 Monate eine Erhaltungstherapie erfolgen:
- 1. Wahl: DOAK
- Alternativ Vitamin-K-Antagonisten
: parallel sollte niedermolekulares Heparin s.c. oder unfraktioniertes Heparin i.v. für mindestens 5 Tage und bis zum Erreichen eines Ziel-INR-Wertes von 2-3 gegeben werden - Ziel-INR: 2,0-3,0
- Alternativ niedermolekulares Heparin
- Dauer je nach Rezidivrisiko (siehe
ausgewählte Erkrankungen (Gerinnungshemmung → Venenthrombose) ) - Je nach Risikofaktoren ist eine Antikoagulation
auch länger als 6 Monate sinnvoll
- Je nach Risikofaktoren ist eine Antikoagulation
- 1. Wahl: DOAK
Lungenarterienembolie in der Schwangerschaft
Siehe auch
- Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko für eine venöse Thromboembolie
- Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin
- Für mindestens 3 Monate
- Während der gesamten Schwangerschaft und 6-12 Wochen bis nach der Entbindung
- Ggf. rekanalisierende Maßnahmen durchführen
Lungenarterienembolie bei Malignom-Patient:innen
- Initiale Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin
(1. Wahl) für 6 Monate - Alternativ kann auch Edoxaban
oder Rivaroxaban verwendet werden - Die Antikoagulation sollte bis zu einer Heilung des Malignoms erfolgen. Die langfristige Therapie kann mit einem niedermolekularen Heparin
, einem DOAK oder einem Vitamin-K-Antagonisten erfolgen - Bei palliativer Situation sollte mit dem/der Patient:in besprochen werden, ob der Wunsch zur Antikoagulation besteht
Übersicht über die Wirkstoffe
Venenthrombose und Lungenarterienembolie - Übersicht der Dosierungen:
- Dabigatran
(Indikationen zur Dosisreduktion beachten): - Zu Beginn: mindestens 5 Tage parenterale Antikoagulation
- Anschließend: Dabigatran
150 mg 1-0-1 p.o.
- Apixaban
(Indikationen zur Dosisreduktion beachten): - Eindosierung: für 7 Tage 10 mg 1-0-1 p.o.
- Erhaltungsdosis: 5 mg 1-0-1 p.o.
- Erhaltungsdosis bei verlängerter Therapie >6 Monate: 2,5 mg 1-0-1 p.o.
- Rivaroxaban
(Indikationen zur Dosisreduktion beachten): - Eindosierung bei akuter TVT
oder LAE: für 21 Tage 15 mg 1-0-1 p.o. - Erhaltungsdosis zur Weiterbehandlung bei TVT
oder LAE und Prophylaxe von rezidivierenden TVT oder LAE: 20 mg 1-0-0 p.o. - Erhaltungsdosis bei verlängerter Therapie >6 Monate: 10 mg 1-0-0 p.o.
- Erhaltungsdosis bei verlängerter Therapie >6 Monate bei hohem Risiko für eine rezidivierende TVT
oder LAE oder einer TVT oder LAE unter einer Therapie mit Rivaroxaban 10 mg 1-0-0 p.o.: 20 mg 1-0-0 p.o.
- Eindosierung bei akuter TVT
- Edoxaban
(Indikationen zur Dosisreduktion beachten): - Zu Beginn: für mindestens 5 Tage parenterale Antikoagulation mit Heparin
- Anschließend: Umstellung auf Edoxaban
60 mg 1-0-0 p.o. - Bei UFH
: 4 Stunden nach letzter i.v. Heparin -Gabe mit Edoxaban beginnen - Bei NMH
: Umstellung auf Edoxaban zum Zeitpunkt der ursprünglich geplanten nächsten Heparin -Gabe
- Bei UFH
- Zu Beginn: für mindestens 5 Tage parenterale Antikoagulation mit Heparin
- Vitamin-K-Antagonisten
: Phenprocoumon, Warfarin - Ziel-INR: 2,0-3,0 (während der Eindosierung parallele Gabe von Heparin
, bis ein konstanter INR-Wert von >2 vorliegt)
- Ziel-INR: 2,0-3,0 (während der Eindosierung parallele Gabe von Heparin
- Niedermolekulares Heparin
(Indikationen zur Dosisreduktion und laborchemischen Kontrolle beachten): - Beginn der Therapie: z.B. Enoxaparin
1 mg/Kg Körpergewicht (100 IE/Kg Körpergewicht) 1-0-1 - Bei geringem Risiko für eine erneute venöse Thromboembolie und keiner Komplikation auch möglich: Enoxaparin
1,5 mg/Kg Körpergewicht (150 IE/Kg Körpergewicht) 1-0-0 - Bei GFR <30 ml/min: Beginn der Therapie mit z.B. Enoxaparin
1 mg/Kg Körpergewicht (100 IE/Kg Körpergewicht) 0-0-1 - Behandlungsdauer: durchschnittlich 10 Tage
- Anschließend ggf. Umstellung auf ein orales Antikoagulans
- Regelmäßige Kontrollen der Thrombozytenzahl
(Thrombozytopenie als Hinweis auf eine HIT ) - Vor Therapiebeginn
- Am 1. und 4. Tag nach dem Therapiebeginn
- Während der ersten drei Wochen alle 3-4 Tage
- Am Ende der Therapie
- Beginn der Therapie: z.B. Enoxaparin
Prävention
Zur Prävention der Lungenarterienembolie bei Risikopatient:innen gehören Maßnahmen wie eine Thromboseprophylaxe mit Kompressionsstrümpfen und eine prophylaktische Antikoagulation.
Regelmäßige Bewegung und das Vermeiden langer Immobilität sind ebenfalls wichtige präventive Maßnahmen.
TippZur Prophylaxe einer LAE sollten Patient:innen bei längerer stationärer Liegedauer niedermolekulares Heparin
(z.B. Enoxaparin ) erhalten.
Fallbeispiele
Für ein praktisches Fallbeispiel zum Thema siehe
Fallbeispiel zur gerinnungshemmenden Therapie bei einer Lungenarterienembolie:
Für ein praktisches EKG-Fallbeispiel zum Üben der EKG-Auswertung
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Video
Quellen
- S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie, Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. (DGA)