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Motilität des Magen-Darm-Traktes

8 Minuten Lesezeit

Motilitätsmuster

Im Verdauungstrakt gibt es verschiedene Bewegungsmuster, die als Motilitätsmuster bezeichnet werden und für den Transport, die Durchmischung sowie die Verdauung der Nahrung essenziell sind:

MotilitätsmusterFunktionVorkommen

Propulsive Peristaltik

Propulsive Peristaltik
Transport

Ösophagus

Magen

Dünndarm

Nicht-propulsive Peristaltik

Nicht-propulsive Peristaltik
DurchmischungDünndarm

Rhytmische Segmentation

Rhytmische Segmentation
Durchmischung

Dünndarm

Dickdarm

Pendelbewegung

Pendelbewegung
Durchmischung

Dünndarm

Dickdarm

Tonische Kontraktion

Tonische Kontraktion

Verschluss

verhindert Rückfluss

Ösophagussphinkter

Ileozökalklappe

Die propulsive Peristaltik bewegt den Darminhalt durch koordinierte Kontraktionswellen der glatten Muskulatur vorwärts. Dieses Muster ist charakteristisch für den Ösophagus, den Magen und den Dünndarm, wo es hauptsächlich dem Transport des Nahrungsbreis (Chymus) dient.

Die nicht-propulsive Peristaltik ist für die Durchmischung und den Kontakt des Chymus mit der Darmschleimhaut wichtig und tritt überwiegend im Dünndarm auf. Diese Bewegungen unterstützen die Verdauung und die Nährstoffabsorption, indem sie den Darminhalt langsam bewegen und eine gleichmäßige Verteilung der Enzyme und eine effektive Aufnahme der Nährstoffe ermöglichen. Im Gegensatz zur propulsiven Peristaltik ist die nicht-propulsive Peristaltik nicht für den Weitertransport des Nahrungsbreis verantwortlich.

Die rhythmische Segmentation ist ein Muster, bei dem abwechselnde Kontraktionen und Erschlaffungen der Darmsegmente die Durchmischung des Chymus fördern. Diese Bewegungen erhöhen die Kontaktzeit zwischen Nahrung und Darmwand, was besonders im Dünndarm und Dickdarm wichtig für die Absorption von Nährstoffen und Wasser ist.

Die Pendelbewegung ist charakterisiert durch oszillierende Bewegungen der Darmwand, die ebenfalls zur Durchmischung beitragen. Diese Bewegungen sind sanfter und weniger gerichtet als die propulsive Peristaltik und finden sowohl im Dünndarm als auch im Dickdarm statt, um eine effiziente Durchmischung und damit eine optimale Absorption zu gewährleisten.

Die tonischen Kontraktionen erzeugen einen Verschluss, wie z.B. am unteren Ösophagussphinkter, der den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre verhindert oder an der Ileozökalklappe, die den Übertritt von Inhalten aus dem Dünndarm in den Dickdarm reguliert. Diese Verschlüsse sind entscheidend, um einen geordneten Durchlauf und eine kontrollierte Entleerung des Darminhalts zu gewährleisten.

Diese verschiedenen Motilitätsmuster arbeiten parallel, um eine effiziente Verdauung und Nährstoffaufnahme im menschlichen Körper zu ermöglichen. Sie sind durch ein komplexes Zusammenspiel von neuralen und hormonalen Signalen gesteuert, welche die Muskelaktivität des Gastrointestinaltraktes regulieren.

Zuletzt aktualisiert am 05.08.2024
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