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Nebennierenrindeninsuffizienz

NNI, Nebenniereninsuffizienz, NNRI, Hypocortisolismus
13 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Als Nebennierenrindeninsuffizienz (NNRI), kurz auch Nebenniereninsuffizienz, bezeichnet man eine unzureichende Hormonproduktion der Nebennierenrinde, die auf einer funktionellen Störung beruht.

Je nach Ursache wird zwischen drei Formen unterschieden:

  • Primäre NNRI (Morbus Addison): Schädigung der Nebennierenrinde selbst
  • Sekundäre NNRI: Mangel an ACTH infolge einer Hypophyseninsuffizienz
  • Tertiäre NNRI: Mangel an CRH bei hypothalamischer Dysfunktion

Klinisch äußert sich die Erkrankung häufig durch unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, orthostatische Hypotonie oder Gewichtsverlust.

Die Diagnose erfolgt primär anhand typischer Laborveränderungen und wird durch dynamische Funktionstests ergänzt, wobei der ACTH-Kurztest als Goldstandard zur Diagnosesicherung gilt.

Die Therapie basiert auf einer lebenslangen Substitution mit Glucocorticoiden (z. B. Hydrocortison). In Stresssituationen wie Infektionen, Operationen oder Verletzungen muss die Dosis entsprechend angepasst werden, um einen akuten Hormonmangel und somit das Risiko einer lebensbedrohlichen Addison-Krise zu vermeiden. Bei der primären Form ist zusätzlich eine Mineralcorticoid-Substitution indiziert.

Die Addison-Krise ist eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation, weshalb präventiven Maßnahmen eine zentrale Bedeutung zukommt. Dazu zählen insbesondere regelmäßige Schulungen sowie das Mitführen eines Notfallausweises und einer Notfallmedikation.

Zuletzt aktualisiert am 30.06.2025
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