EEG (Elektroenzephalografie)
EEG (Elektroenzephalografie):
Das EEG (Elektroenzephalografie) ist ein zentrales Verfahren zur Erfassung der elektrischen Aktivitäten des Gehirns durch Aufzeichnung von Spannungsänderungen an der Kopfhaut.
Es zeichnet die Summe der neuronalen Aktivitäten, bestehend aus den exzitatorischen postsynaptischen Potenzialen (EPSP
Eine Negativierung des Potentials entspricht einem Ausschlag im EEG nach oben. Sie kann durch EPSP
Wegen der geringen Amplitude der Signale von 5 bis 100 Mikrovolt (μV) ist ein hochsensibler Verstärker notwendig. Für die Messung langsamer Hirnpotenziale („Slow Brain Potentials"), die Aufschluss über das durchschnittliche Aktivitätsniveau der Großhirnrinde geben, wird ein spezielles DC-Potenzial- Messgerät mit Gleichspannungsverstärker eingesetzt.
Das EEG bietet eine sehr gute zeitliche Auflösung, die schnelle Veränderungen präzise erfasst, hat jedoch eine begrenzte räumliche Auflösung, was die genaue Lokalisierung von Hirnaktivitäten angeht.
Durchführung:
- Elektrodenanordnung: 6 bis 19 Elektroden werden auf dem Kopf platziert, um die elektrische Aktivität zu erfassen
- Datenaufzeichnung: Potenzialunterschiede zwischen Elektroden werden gemessen und als EEG-Linien dargestellt, benannt nach ihrer Position und abgeleiteten Hemisphäre
Klinische Anwendung:
- Diagnose von Epilepsie und anderen Anfallserkrankungen
- Bewertung von Schlafstörungen und Monitoring von Schlafmustern
- Identifizierung von Hirnschäden nach Traumata oder Schlaganfällen
Spontan EEG:

Ein spontanes EEG ist eine Methode, die die natürliche elektrische Aktivität des Gehirns im Ruhezustand erfasst, ohne dass der Proband auf externe Reize reagiert oder spezifische Aufgaben ausführt. Es untersucht die Grundwellenformen des Gehirns, um Aufschluss über Wachheit, Entspannung, Schlafphasen und mögliche neurologische Zustände zu geben.
Evozierte Potenziale:
Evozierte Potenziale (EP) sind elektrische Signale im Gehirn, die als Reaktion auf sensorische oder motorische Reize auftreten und im EEG beobachtet werden können. Diese Reize können visuell, auditiv, olfaktorisch oder somatosensorisch sein und werden verwendet, um die Funktion des Nervensystems zu bewerten. Diese Potenziale können nicht nur über den Cortex, sondern auch über anderen Bereichen wie dem Hirnstamm
Da diese Antworten/Potenziale im Elektroenzephalogramm (EEG) oft nur mit sehr geringer Amplitude auftreten, müssen häufig mehrere hundert Messungen nacheinander durchgeführt werden. Auf diese Weise kann der Computer die gewünschten Signale extrahieren.
Beispiele von evozierten Potenzialen:
- Visuell evozierte Potenziale (VEP): Werden durch visuelle Reize wie blinkende Lichter oder Muster ausgelöst und sind wichtig für die Beurteilung der Sehfunktion
- Auditiv evozierte Potenziale (AEP): Entstehen als Reaktion auf akustische Reize wie Töne oder Klicks und werden zur Bewertung des Gehörsystems verwendet
- Olfaktorisch evozierte Potenziale (OEP): Entstehen als Reaktion auf Geruchsreize, die durch Duftstoffe ausgelöst werden und werden zur Bewertung des Geruchssystems verwendet
- Somatosensorisch evozierte Potenziale (SEP): Werden durch Berührungen oder Elektrostimulation bestimmter Bereiche des Körpers induziert und dienen der Beurteilung der sensorischen Nervenfunktion