Die physiologische Phosphatkonzentration im Blutserum liegt normalerweise zwischen ca. 0,8 und 1,4 mmol/l
Die tägliche Phosphataufnahme mit der Nahrung beträgt etwa 0,7 bis 1,3 g pro Tag
Der Phosphathaushalt im Körper ist eng mit dem Calciumhaushalt verknüpft und wird gemeinsam mit diesem durch das Vitamin-D3-Parathormon-System reguliert
Die Phosphatbilanz wird vor allem durch die Ausscheidung über die Nieren beeinflusst
Das filtrierte Phosphat wird überwiegend im proximalen Tubulus (65%) resorbiert. In der Henle-Schleife beträgt die Resorption 15% und im Sammelrohr 10%. Je nach Phosphatzufuhr und Bedarf des Körpers erfolgt die Anpassung der Resorption im proximalen Tubulus. Parathormon vermindert die Phosphatresorption, Calcitriol erhöht sie. Unter physiologischen Bedingungen beträgt die Phosphatausscheidung ca. 10%.
Proximaler Tubulus:
Im proximalen Tubulus erfolgt die Resorption transzellulär. Aus dem Tubuluslumen gelangt das Phosphat über einen Na+-Phosphat-Symport (NaPi) in die Tubuluszelle. Wie das Phosphat in das Interstitium transportiert wird, ist noch unklar.
Calcium-Phosphat-Haushalt
Einleitung
Der Knochen dient als körpereigener Calciumspeicher aus dem Calciumeingebaut und wieder mobilisiert wird. Durch die Bindung von Calcium an Phosphat ist der Calcium-und Phosphathaushalt eng miteinander verknüpft. An der Regulation des Calciumhaushaltes sind die folgenden 3 Hormone beteiligt:
Parathormon(Nebenschilddrüse)
Calcitonin(Schilddrüse)
Calcitriol (aktives Vitamin D3)
Parathormon und Calcitonin:
Das Parathormon(PTH) wird in den Hauptzellender Nebenschilddrüse synthetisiert und bei niedrigen Calciumkonzentrationen vermehrt freigesetzt. Es erhöht die Calciumkonzentration im Blut, indem es durch Stimulation der Osteoklasten die Calciumfreisetzung aus den Knochen steigert und die renale Resorption erhöht. Außerdem senkt Parathormondie Phosphatkonzentration, indem es die renale Phosphatausscheidung erhöht. Die Senkung der Phosphatkonzentration erfolgt, damit bei einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut Phosphat und Calcium nicht miteinander binden und ausfallen.
Calcitoninist der Gegenspieler des Parathormons. Es senkt die Calciumkonzentration im Blut, indem es die Calciumfreisetzung aus den Knochen vermindert und die enterale und renale Resorption hemmt. Calcitonin wird von den C-Zellen der Schilddrüse gebildet und bei erhöhten Calciumkonzentrationen freigesetzt.
Calcitriol (aktives Vitamin D3):
Calcitriol ist ebenfalls ein wichtiger Regulator des Calcium-Phosphat-Haushalts. Es fördert die Resorption von Calciumund Phosphat im Darm und in den Nieren und dient dem Einbau von Calciumin die Knochen. Da Parathormon die Calciumfreisetzung aus den Knochen fördert, stimuliert es gleichzeitig die Bildung von Calcitriol, um einer langfristigen Entkalkung des Knochens entgegenzuwirken.
Synthese von Calcitriol:
Das biologisch inaktive Vitamin D3wird entweder mit der Nahrung aufgenommen oder unter dem Einfluss von UV-Strahlung (Tageslicht: UV-B-Strahlung) aus 7,8-Dehydro-(DH)-Cholesterin gebildet. Das Vitamin D3 gelangt in die Leber und wird dort zu Calcidiol umgesetzt. In den Nieren wird durch die 1α-Hydroxylase das Calcidiol in das biologisch aktive Calcitriol umgesetzt. Das entstandene Calcitriol wird in das Blutabgegeben und entfaltet dort seine Wirkung. Parathormonstimuliert die 1α-Hydroxylase und erhöht dadurch den Calcitriolspiegel.
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Zuletzt aktualisiert am 17.12.2024
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