Von der RNA zum Protein
Transkription
Die Transkription ist neben der Translation ein Hauptbestandteil der Proteinbiosynthese. In der Transkription werden transportfähige Kopien der DNA hergestellt, in Form von RNA bzw. der mRNA. In der Transkription wird folglich „umgeschrieben“. Dies geschieht im Zellkern
Ablauf - Initiation
Die 1. Phase ist die Initiation. Die RNA-Polymerase fährt die DNA so lange ab, bis der Promotor erreicht ist. Der Promotor ist eine bestimmte Basensequenz
(TATAAA (häufiges Vorkommen von Thymin und Adenin)). Ab hier wird die DNA entwirrt und aufgespalten. Die Wasserstoffbrücken werden gelöst und aufgespalten.
Elongation
Die 2. Phase ist die Elongation. Nun wird die DNA in die mRNA „übersetzt“. Die RNA-Polymerase bewegt sich entlang des codogenen Einzelstrangs. Die Leserichtung ist von 3 ́-> 5 ́. Die RNA-Polymerase liest jede Base des codogenen Einzelstrangs ab und ersetzt die jeweils komplementären Nukleotide (Nukleotid = Phosphatrest, Base, Zucker) als mRNA. Die komplementären Nukleotide der mRNA wurden bereits erläutert. Die Geschwindigkeit der Transkription kann durch spezielle Proteine (Transkriptionsfaktoren) reguliert werden. Es gibt die „enhancer“ (Verstärker) und die „silencer“ (Dämpfer).
Termination
Die 3. Phase ist die Termination. Die Transkription wird hier beendet. Hierbei gerät die RNA-Polymerase an einen Terminator (Basensequenz). Die RNA- Polymerase löst sich und die mRNA liegt vor. Die mRNA liegt hier zunächst in einer prä-mRNA vor, da sie noch bearbeitet werden muss. Die Bearbeitung erfolgt im Rahmen der RNA-Prozessierung.
RNA-Prozessierung
Einleitung
Die RNA liegt als prä-mRNA nach der Transkription vor. Die prä-mRNA ist anfällig für Schäden und enthält unwichtige Basensequenzen, deshalb findet die RNA-Prozessierung statt. Diese besteht aus der Polyadenylierung, dem Editing und dem Spleißen.
Polyadenylierung
Die Polyadenylierung besteht aus dem Capping (5 ́Cap) und dem Anfügen des Poly-A-Schwanzes (3 ́Ende-Schwanz aus Adenin Basen
Editing
Bei dem Editing wird die Reihenfolge mancher Basen
Splicing
Nicht-codierende Abschnitte, die sogenannten Introns werden entfernt und die prä-mRNA liegt nun als reife mRNA vor.
Unterschied Eukaryoten & Prokaryoten
Merkmal | Eukaryoten | Prokaryoten |
---|---|---|
Regulation der Transkription | Durch enhancer und silencer reguliert | Durch einen Operator reguliert |
Ort | Zellkern | Cytoplasma |
RNA-Prozessierung | Prä-mRNA in reife mRNA prozessiert | erfolgt nicht, da keine Introns vorhanden sind |
Translation
Einleitung
Die Translation ist neben der Transkription ein Hauptbestandteil der Proteinbiosynthese. In der Translation wird die mRNA „übersetzt“. Die zuvor entstandene mRNA wird zu den Ribosomen
Aufbau der tRNA
Die tRNA ist eine RNA-Molekülklasse, die für den Transport von Aminosäuren zu den Ribosomen
Initiation
Die 1. Phase ist die Initiation. Damit die RNA abgelesen werden kann, werden Ribosomen
Elongation
Die 2. Phase ist die Elongation.
1/6: Die Ribosomen
2/6: Nun liest eine weitere tRNA ein Basentriplett aus und die Aminosäure von der P-Stelle wandert zur tRNA von der A-Stelle.
3/6: Die tRNA wandert auf die E-Stelle und löst sich vom Ribosom in das Cytoplasma.
4/6: Eine neue tRNA setzt sich an die A-Stelle.
5/6: Die Aminosäuren aus der P-Stelle setzten sich auf die Aminosäuren der A-Stelle.
6/6: Dieser Mechanismus wiederholt sich und eine lange Aminosäurekette wird gebildet.
Termination
Wenn ein Stoppcodon erreicht wird, wird die Translation beendet.
Zu den Stoppcodons gehören: UAA/UAG/UGA
Das Ribosom zerfällt in seine Einzelteile. Die Aminosäurekette liegt frei im Cytoplasma vor und bildet ein Protein.
Genetischer Code
Die Codesonne ist eine grafische Darstellung des genetischen Codes, der zeigt, wie mRNA-Basenabfolgen (Adenin, Uracil, Guanin und Cytosin) in Aminosäuren übersetzt werden. Der genetische Code besitzt mehrere wichtige Eigenschaften: Er ist degeneriert, da mehrere Codons dieselbe Aminosäure codieren können; er ist eindeutig, weil jedes Codon nur für eine bestimmte Aminosäure steht; er ist kommafrei, da die Basenabfolge ohne Lücken oder Trennzeichen gelesen wird; und er ist überlappungsfrei, da jedes Nukleotid nur zu einem Codon gehört. Zudem ist der genetische Code in fast allen Lebewesen universell, was bedeutet, dass dieselben Codons in den meisten Organismen die gleichen Aminosäuren ergeben.

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