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Pyelonephritis

Nierenbeckenentzündung, obere Harnwegsinfektion, bakterielle interstitielle Nephritis
18 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Die Pyelonephritis ist eine bakterielle Entzündung des Nierenbeckens (Pyelitis) und des Nierenparenchyms (interstitielle Nephritis), die in akute und chronische Verlaufsformen sowie in unkomplizierte und komplizierte Formen eingeteilt wird. Die häufigste Ursache ist eine aufsteigende Infektion durch Escherichia coli aus der Harnblase, die über die Ureteren in das Nierenparenchym gelangt und dort eine Entzündung auslöst.

Klinisch zeigen sich Flankenschmerzen, ein klopfschmerzhaftes Nierenlager, Fieber, Schüttelfrost, Dysurie, Pollakisurie, sowie Übelkeit und allgemeines Unwohlsein. Unspezifische Symptome wie dumpfe Rückenschmerzen treten häufig bei Kindern, älteren oder immunsupprimierten Patient:innen auf.

Die Diagnostik umfasst die körperliche Untersuchung, Urinanalyse mit Leukozyturie und Bakteriurie, Urin-Kultur sowie Nierensonografie. Bei komplizierten Verläufen sind CT oder MRT erforderlich.

Die Therapie besteht aus einer antibiotischen Behandlung, initial empirisch, später angepasst an das Antibiogramm. Schwere Verläufe erfordern eine stationäre Aufnahme mit intravenöser Antibiotikagabe. Bei Harnwegsobstruktionen (z.B. durch Urolithiasis) ist eine sofortige Harnableitung notwendig. Komplikationen umfassen Nierenabszesse, Urosepsis und die Progression zu einer chronischen Nierenerkrankung.

Zuletzt aktualisiert am 25.10.2024
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