Zusammenfassung
Die Sarkoidose ist eine systemische granulomatöse Erkrankung unbekannter Ätiologie, die durch nicht-verkäsende Granulome charakterisiert ist. Am häufigsten sind die Lymphknoten und die Lunge betroffen, aber auch andere Organe wie Haut, Augen und Herz können involviert sein. Bei Verdacht auf eine Sarkoidose ist die Röntgendiagnostik ein häufig genutztes Verfahren, obwohl die Korrelation zwischen radiologischen Befunden und klinischer Präsentation oft variabel ist.
Verlaufsformen
- Akut (ca. 1/3 der Fälle):
- Symptome: Fieber, Abgeschlagenheit, Husten, Dyspnoe, ggf. Brustschmerzen
- Sonderform: Löfgren-Syndrom: Eine akute Form der Sarkoidose, charakterisiert durch Erythema nodosum, bihiläre Lymphadenopathie und Polyarthritis
- Chronisch (ca. 2/3 der Fälle): Schleichender Beginn, oft mit unspezifischen Symptomen wie Husten und Dyspnoe, pulmonale Beschwerden treten meist erst im fortgeschrittenen Stadium auf
Radiologische Zeichen
Röntgen-Thorax-Aufnahmen sind weniger sensitiv als Computertomographien (CT) für die Darstellung thorakaler Manifestationen der Sarkoidose. Die Bildgebungsbefunde können stark variieren und sind abhängig vom Stadium der Erkrankung. Allerdings sind regelmäßige radiologische Kontrollen wichtig, um den Verlauf und die Progression der Erkrankung zu überwachen. Eine bihiläre Lymphadenopathie im Röntgenbild sollte weiter abgeklärt werden, um Differentialdiagnosen wie das Hodgkin-Lymphom auszuschließen.
- Lymphadenopathie:
- Bihiläre Lymphadenopathie: Typisch bei pulmonalen Manifestationen, häufig in Kombination mit paratrachealer Lymphadenopathie
- Garland-Trias: Charakteristische Lymphknotenvergrößerung an drei Stellen: rechts paratracheal, rechts hilär und links hilär.
- Eierschalenartige Verkalkungen: Selten, aber diagnostisch wegweisend, randständig zirkuläre Verkalkungen der Lymphknoten.
- Pulmonale Manifestationen:
- Retikulonoduläre Verschattungen: Häufig bilateral und symmetrisch, bevorzugt in den oberen und mittleren Lungenfeldern
- Galaxy-Sign: Konfluierende kleine Noduli, die größere Läsionen bilden
- Lungenfibrose: Endstadium der Erkrankung, gekennzeichnet durch interstitielle Fibrose und Honigwabenmuster
- Traktionsbronchiektasen: durch Zug bedingte, meist lokale Erweiterung der Bronchien
MerkeOft besteht bei der chronischen Sarkoidose eine Diskrepanz zwischen einem ausgeprägten Befund im Röntgen-Thorax bei gleichzeitig geringer klinischer Symptomatik. Dadurch ist die chronische Sarkoidose oft ein Zufallsbefund.
Stadieneinteilung der chronischen Sarkoidose
Die chronische Sarkoidose kann anhand des Röntgenbildes in 4 Stadien eingeteilt werden:
Stadium | Dignität |
---|---|
I | Bihiläre oder mediastinale Lymphadenopathie |
II | Lymphadenopathie und Lungenparenchymbefall mit retikonodulären Infiltraten |
III | Nur Lungenmanifestation (ohne Lymphadenopathie) mit bipulmonalen Infiltraten |
IV | Lungenfibrose |
Stadium I

Hellerhoff, CC BY-SA 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons. Die Abbildung ist ein Derivat der oben genannten Abbildung. Das Bild wurde zugeschnitten. Es wurde das Overlay ergänzt.
Stadium II

Case courtesy of Frank Gaillard, Radiopaedia.org, rID: 6546
Stadium III

Case courtesy of Frank Gaillard, Radiopaedia.org, rID: 36381
Staidum IV

Hellerhoff, CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons. Die Abbildung ist ein Derivat der oben genannten Abbildung. Das Bild wurde zugeschnitten.
Quellen
- Konsensuspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung (DGK) zur Diagnostik und Therapie der kardialen Sarkoidose aus: Der Kardiologe. Band: 8, Nummer: 1, 2014, doi: 10.1007/s12181-013-0550-z Seite 13-25