Schilddrüse und Schilddrüsenhormone
Einleitung
Die Schilddrüse ist die größte endokrine Drüse des Menschen. Sie liegt ventral und lateral der Trachea und ist in einen Lobus dexter und einen Lobus sinister unterteilt. Histologisch ist sie in Läppchen (Lobuli), die eine Vielzahl von Follikeln enthalten, unterteilt. Schilddrüsenfollikel sind kugelförmige Hohlräume, die von einem einschichtigen Epithel ausgekleidet werden und mit einem homogenen Kolloid gefüllt sind. Im Kolloid können die Schilddrüsenhormone, gebunden an Thyreoglobulin
Thyroxin (T4 ):
Das Schilddrüsenhormon T4
Triiodthyronin (T3 ):
Das Schilddrüsenhormon T3
Wirkprinzip:
Die Schilddrüsenhormone, insbesondere Thyroxin
T3
an das Thyroxin-bindende Globulin
Wirkung:
- Stoffwechsel: T3
und T4 steigern den Grundumsatz des Körpers. Sie erhöhen durch eine vermehrte Exprimierung der Na +/K +-ATPase und durch einen erhöhten ATP -Verbrauch die Sauerstoffaufnahme und den Energieverbrauch in nahezu allen Zellen. Dies führt zu einer gesteigerten Wärmebildung. Sie fördern die Gluconeogenese, die Glykogenolyse und die Exprimierung von Enzymen des Citratzyklus und der Atmungskette. Weiterhin fördern sie die Resorption der Kohlenhydrate im Darm und setzen die Insulinempfindlichkeit der Gewebe herab. Somit kommt es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels. T3 und T4 können die Lipolyse fördern und die Fettsäurekonzentration erhöhen. Sie können jedoch auch die Lipogenese fördern. - Herz-Kreislauf-System
: Schilddrüsenhormone üben einen permissiven Effekt auf das Herz und die Gefäße aus. Sie fördern in diesen die Exprimierung von ß- Rezeptoren und erhöhen somit die Sensibilität für Katecholamine . Dies führt zu einer Steigerung der Herzfrequenz , der myokardialen Kontraktilität und somit des Herzzeitvolumens. - Wachstum und Entwicklung: Besonders wichtig sind T3
und T4 während der kindlichen Entwicklung und in der Pubertät. Sie fördern das Knochenwachstum und sind essentiell für die Entwicklung des Gehirns. Sie fördern die Ausbildung der Axone, Myelinscheiden und Dendriten. - Nervensystem: T3
und T4 beeinflussen das zentrale und periphere Nervensystem. Sie tragen zur Entwicklung des Gehirns bei und beeinflussen kognitive Funktionen, wie Lernen und Gedächtnis . Sie fördern den Tonus des sympathischen Nervensystems. Auch die Stimmung und das psychische Wohlbefinden können durch Schilddrüsenhormone beeinflusst werden.
Calcitonin :
Calcitonin
Calcitonin