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Schilddrüsenhormone

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7 Minuten Lesezeit

Schilddrüse und Schilddrüsenhormone

Einleitung

Die Schilddrüse ist die größte endokrine Drüse des Menschen. Sie liegt ventral und lateral der Trachea und ist in einen Lobus dexter und einen Lobus sinister unterteilt. Histologisch ist sie in Läppchen (Lobuli), die eine Vielzahl von Follikeln enthalten, unterteilt. Schilddrüsenfollikel sind kugelförmige Hohlräume, die von einem einschichtigen Epithel ausgekleidet werden und mit einem homogenen Kolloid gefüllt sind. Im Kolloid können die Schilddrüsenhormone, gebunden an Thyreoglobulin (Tg), für mehrere Wochen gespeichert werden. So können die Schilddrüsenhormone bei Bedarf freigesetzt werden. Die von der Schilddrüse produzierten Hormone sind Calcitonin, Triiodthyronin (T3und Thyroxin (T4).

Thyroxin (T4):

Das Schilddrüsenhormon T4 wird in den Thyreozyten der Schilddrüse gebildet. Durch eine Deiodierung von T4 entsteht das Schilddrüsenhormon T3. T4 hat eine hohe Halbwertszeit von ca. einer Woche und kann daher als die Speicherform von T3 angesehen werden. T4 selbst ist jedoch auch wirksam und wirkt insbesondere am ZNS und an der Hypophyse. Es spielt aufgrund seiner höheren Konzentration eine wichtige Rolle bei der negativen Rückkopplung.

Triiodthyronin (T3):

Das Schilddrüsenhormon T3 wird in den Thyreozyten der Schilddrüse und peripher durch die Deiodierung von T4 gebildet. Es reguliert das Körperwachstum und diverse Stoffwechselprozesse. Es wirkt überwiegend stoffwechselfördernd. Es erhöht den Sauerstoff- und Energieverbrauch, sowie die Thermogenese. Es hat eine Halbwertszeit von ca. einem Tag. Es ist insbesondere an den Rezeptoren des kardiovaskulären Systems biologisch wirksamer als T4.

Wirkprinzip:

Die Schilddrüsenhormone, insbesondere Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), spielen eine entscheidende Rolle in der Regulation verschiedener Körperfunktionen. Ihr Wirkprinzip beruht auf der Beeinflussung der Genexpression und metabolischen Aktivität in den Zielzellen.

Schilddrüsenhormone - Wirkprinzip

T3 und T4 sind lipophil und werden daher im Blut gebunden
an das Thyroxin-bindende Globulin (TBG), Transthyretin/ Thyroxin-bindende Präalbumin und das Thyroxin-bindende Albumin transportiert. Nur das freie T3 und T4 (fT3 und fT4) sind biologisch wirksam. Die Schilddrüsenhormone gelangen durch spezifische Transportproteine (z.B. MCT8) in die Zelle. In der Zelle wird in der Regel T4, das im Blut in deutlich höheren Konzentrationen vorliegt, zu T3 dejodiert. Im Zellkern binden sie an spezifische Rezeptoren, die Thyroidhormon-Rezeptoren (TRs). Diese besitzen eine deutlich höhere Affinität für T3 im Vergleich zu T4. Die Rezeptoren sind an die DNA gebunden. Durch die Bindung der Schilddrüsenhormone verändern sich die Konformation und die Transkriptionsaktivität der TRs, was zu einer veränderten Genexpression führt.

Zuletzt aktualisiert am 09.07.2025
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