Ein Spannungspneumothorax entsteht durch einen Ventilmechanismus, bei dem mit jedem Atemzug Luft in den Pleuraspalt gelangt, jedoch nicht wieder entweichen kann. Dies führt zu einer zunehmenden Druckerhöhung im Thorax, was die Verdrängung der Lunge auf die gesunde Seite zur Folge hat.
Gleichzeitig werden Lunge, Herz und intrathorakale Gefäße komprimiert, was den venösen Rückstrom zum Herzen behindert und zu einem kardiogenen Schock führen kann.
Wichtige Symptome sind einseitig fehlende Atemgräusche, gestaute Halsvenen oder auch akute Dyspnoe, Tachykardie, Zyanose undHypotonie. In fortgeschrittenen Fällen kann es ebenfalls zu einer Verlagerung der Luftröhre (Trachea) auf die gesunde Seite kommen.
Ein Spannungspneumothorax ist ein absoluter Notfall und erfordert eine sofortige Entlastung des Pleuraraums durch eine Nadeldekompression, gefolgt von einer Thoraxdrainage.
Fallbeispiel
Um den Einstieg in das Thema Spannungspneumothorax etwas zu erleichtern, wird im Folgenden ein Fall beschrieben, wie er sich präklinisch ereignen könnte.
Beim Eintreffen des Rettungsdienstes stehen Angehörige vor dem Wohnhaus und weisen euch den Weg in die Wohnung.
Die Lage ist wie folgt:
Der Patient liegt im Wohnzimmer auf der Couch, atmet sehr schwer und greift sich an die Brust. Sein Gesichtsausdruck ist panisch und er hat offensichtlich große Angst
Der Anrufer, der den Notruf abgesetzt hat, berichtet, dass der Patient vor etwa 20 Minuten gestürzt sei und seitdem über starke Atembeschwerden klage. Der Patient ist auf den ersten Blick blass, schweißnass und zeigt starke Atemnot
Er berichtet weiterhin, dass der Patient bereits vor dem Unfall an Asthma litt und in der Vergangenheit mehrere Male mit akuter Atemnot ins Krankenhaus eingeliefert wurde
Dieses Bild wurde mit der KI-Software DALL·E (OpenAI) erstellt. Es wurde automatisch generiert und dient ausschließlich illustrativen Zwecken.
Ersteindruck nach xABCDE-Schema
Um sich einen ersten umfassenden Eindruck von einer Patientin oder einem Patienten in einer Notfallsituation zu verschaffen, bietet sich das xABCDE-Schema an. Um die Arbeit mit dem Schema zu veranschaulichen, ist hier ein xABCDE-Schema abgebildet, wie es im Falle einer Ersteinschätzung bei einer Patientin oder einem Patienten mit Spannungspneumothorax aussehen könnte.
Es handelt sich dabei um die Befunde, die innerhalb der ersten paar Minuten erhoben werden können. Erweiterte Diagnostik und Abfragen sind natürlich von Bedeutung, jedoch würde zum Beispiel die Messung des Blutzuckers in diesem Fall hintangestellt und taucht zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf.
x
Keine kritischen Blutungen
A
Atemwege frei
Schleimhäute rosig
Pat. spricht selbständig
Kein A-Problem
B
Inspektorisch:
Thoraxexkursion rechtsseitig paradox
Hämatom rechts laterale Thorax Höhe 5.-7. Rippe
Gestaute Halsvenen sichtbar
Auskultatorisch:
Links vesikuläres Atemgeräusch
Rechts deutlich abgeschwächt
Palpatorisch:
Krepitation rechts auf Höhe des Hämatoms
Thorax dort instabil
Akutes B-Problem
C
Hautkolorit blass
Insgesamt kaltschweißig
Recap-Zeit: 3 Sekunden
Große Blutungsräume ohne Zeichen auf akute Blutungen
Palpation des Pulses am Handgelenk
Rhythmisch
Schwach tastbar
Tachykard
Mittelbares C-Problem
D
Wach, orientiert, ansprechbar
GCS 15
Pupillenkontrolle:
Isokor
Mittelweit
Lichtreagibel
Kein D-Problem
E
Keine weiteren Verletzungen ersichtlich
Symptome:
Schmerz rechter Thorax (insb. bei Bewegung)
Zunehmende Dyspnoe
Panik
Allergien/Infektionen: Keine bekannt
Medikamente: Weder Dauermedikation noch Akutmedikation genommen
Bedarfsmedikation: Salbutamol inhalativ bei Asthma-Anfall
Patientengeschichte: Bekanntes Asthma bronchiale
Letzte Mahlzeit (wegen möglicher Narkoseinleitung): Vor 2 Stunden
Ereignis:
Akut aufgetretene Atemnot nach Sturz
Risikofaktoren: keine
Kein E-Problem
Achtung
Das hier gezeigte Assessment vermittelt nur einen exemplarischen ersten Eindruck von einer Patientin oder einem Patienten. Im Verlauf der Behandlung müssen weitere Maßnahmen ergriffen und Informationen gesammelt werden. Das Schema erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich einen praktischen Einstieg in das Thema ermöglichen.
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Der Spannungspneumothorax ist eine Sonderform des Pneumothorax. Bei beiden Krankheitsbildern kollabiert eine Lungenhälfte und bietet im Verlauf nicht mehr genug Grundlage für den Gasaustausch. Dies geschieht durch eine Verletzung der Pleura visceralis oder der Pleura parietalis, wodurch Luft in den Pleuraspalt eindringen kann.
Baedr-9439, CC0, via Wikimedia Commons
Ein Spannungspneumothorax ist eine lebensbedrohliche Form des Pneumothorax, bei der die Luft durch eine eben beschriebene Verletzung in den Pleuraspalt eindringt, aber nicht entweichen kann. Dies führt zu einem ventilartigen Mechanismus, bei dem mit jedem Atemzug mehr Luft in den Pleuraspalt gelangt. Die Luft sammelt sich also zunehmend an, was den Druck im Thorax erhöht.
Eine weitere Sonderform der Pleuraverletzungen mit resultierender Volumenminderung der betroffenen Lunge ist der Hämatothorax, bei dem sich Blut im Pleuraspalt sammelt.
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Ursachen
Es gibt drei Ursachen für einen Spannungspneumothorax, die in der Terminologie entsprechend unterschieden werden.
Traumatischer Spannungspneumothorax
Insbesondere bei polytraumatisierten Patient:innen oder Menschen mit einem isolierten Thoraxtrauma
Meist penetrierende Verletzung der Pleura parietalis von außen
Iatrogener Spannungspneumothorax
Bei medizinischen Eingriffen, wie einer mechanischen Beatmung oder der Einlage eines Zentralvenenkatheters
Die Inzidenz liegt bei bis zu 10 % der beatmeten Patient:innen und stellt in diesem Rahmen keinen seltenen Notfall dar
Spontaner Spannungspneumothorax
Bei Patient:innen mit einer ausgeprägten COPD (chronic obstructive pulmonary disease) oder bei jungen Menschen (meist Männer) kann ein spontaner Pneumothorax in einen Spannungspneumothorax übergehen. Dies ist jedoch insgesamt selten der Fall
Innerhalb der erweiterten Abklärung sollten auch nicht-diagnostizierte Gendefekte ausgeschlossen werden (wie z.B. Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom, o.Ä.)
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Pathophysiologie
Merke
Reminder: Physiologische Grundlagen
Zwischen den beiden Pleurablättern (Pleura visceralis und Pleura patietalis) herrscht ein Unterdruck
Die dortige Adhäsionskraft sorgt dafür, dass die Pleurablätter sich reibungsfrei gegeneinander verschieben aber nicht voneinander trennen können
Die Lunge bleibt offen und “hängt” an der Thoraxwand
Gelangt Luft in den Pleuraspalt wird die Adhäsionskraft aufgehoben
Mit dem Eindringen von Luft in den Pleuraspalt wird die Adhäsionskraft zwischen der Pleura visceralis und parietalis aufgehoben. Dies führt dazu, dass die betroffene Lunge kollabiert, da der normale Unterdruck nicht mehr vorhanden ist, um die Lunge in ihrer normalen Position zu halten.
Ventilmechanismus
In einem Spannungspneumothorax fungiert die Verletzung oft als Einwegventil (Ventilmechanismus), das die Luft in den Pleuraspalt eindringen lässt, jedoch verhindert, dass sie wieder entweicht. Mit jedem Atemzug gelangt mehr Luft in den Pleuraspalt, was den intrathorakalen Druck progressiv erhöht. Dieser Druckaufbau verschärft den Lungenkollaps und führt zu einer erheblichen Verschiebung der mediastinalen Strukturen.
Die nicht betroffene Lunge wird sukzessive zusammengedrückt
Atemmechanik wird erheblich beeinträchtigt
Dies führt im Verlauf zu einer verminderten Oxygenierung
Kompression der großen Blutgefäße
Der erhöhte Druck im Thorax und die Mediastinalverschiebung drücken auf die großen venösen Gefäße, wie die Vena cava superior und inferior
Dies führt zu einer deutlichen Reduktion des venösen Rückflusses zum Herzen
Das Herzzeitvolumen wird ebenfalls verringert
Es kann zu einem Kreislaufversagen (kardiogener Schock) kommen
Info
Auch die arteriellen Gefäße sind in diesem Fall druckbelastet. Durch ihre muskelstarke Wand und den hohen intravasalen Druck halten sie dem Druck von außen jedoch stand und werden selbst nicht komprimiert. Venöse Gefäße wiederum können durch den hohen Druck von außen gänzlich oder zu einem Großteil komprimiert werden.
Reduktion des Herzfüllungsvolumens
Der venöse Rückfluss wird weiter eingeschränkt
Die Füllung des rechten Herzens (und somit das Herzzeitvolumen) werden erheblich reduziert
Dies kann schnell zu einem hämodynamischen Kollaps führen
Merke
Zusammenfassung: Die kritischen Probleme bei einem Spannungspneumothorax
Kompression der Lunge
Atmung wird stark beeinträchtigt
Verschiebung der Mediastinalorgane
Mediastinum über die Mittellinie hinweg zur gegenüberliegenden Seite verschoben
Kompression des Herzens und der großen Blutgefäße
Verminderter venöser Rückfluss
Kompression der großen Blutgefäße führt zur Einschränkung des Blutfluss zum Herzen
Kann zu einem Kreislaufversagen führen
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Klinischer Eindruck
Merke
Der Spannungspneumothorax ist potenziell lebensgefährlich und sollte entsprechend schnell erkannt und behandelt werden. In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die klinischen Zeichen, die helfen können, den Unterschied zwischen einem Pneumothorax und einem Spannungspneumothorax zu differenzieren.
Typische Zeichen
Akute Atemnot (Dyspnoe)
Eines der frühesten und schwerwiegendsten Symptome
Plötzliche und rasch zunehmende Atemnot
Insbesondere die rasche Progredienz der Atemnot ist bezeichnend
Zeichen einer oberen Einflussstauung
Durch den Druck auf den Mediastinalraum kann der Rückfluss zum Herzen beeinträchtigt sein
Das kann sich dies in gestauten Halsvenen äußern
Weiterhin können aber auch Petechien auftreten – ähnlich wie bei Opfern von Strangulation
Brustschmerzen
Einseitige, stechende Schmerzen, die typischerweise auf der betroffenen Seite lokalisiert sind
Die Schmerzen können mit der Atmung stärker werden
Generalisierte Zeichen
Tachypnoe
Oft als Reaktion auf eine Hypoxie und die beeinträchtigte Atmungskapazität
Zyanose
Bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute, insbesondere der Lippen
Angst und Unruhe
Hypotonie und Tachykardie
Ein fortgeschrittener Spannungspneumothorax kann zu einem kardiogenen Schock führen
Bewusstseinsstörungen
Bei fortgeschrittener Hypoxie und Kreislaufversagen können Patient:innen verwirrt, benommen oder bewusstlos sein
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Diagnostik
Merke
Anamnese und körperliche Untersuchung im Fokus
Die Diagnose eines Pneumothorax wird durch die Anamnese, körperliche Untersuchungund bildgebende Verfahren, in der Regel durch eine Röntgen-Thorax-Aufnahme, gestellt.
Da die Bildgebung in der präklinischen Versorgung logistisch nicht gegeben ist, müssen die Zeichen der Anamnese und der körperlichen Untersuchung umso besser erhoben und richtig eingeordnet werden um dem Patienten schnellstmöglich die beste Behandlung zukommen zu lassen.
Anamnese
Aktuelle Anamnese:
S (Symptome): Starke Dyspnoe, Angst, Panik, Thoraxschmerz
A (Allergien, Infektionen): Allergisches Asthma
M (Medikation)
P (Patientengeschichte): Trauma, Interventionen (ZVK, OP),bekannte Lungenerkrankung, vorangegangene Pneumothoraces
Trauma in der Vorgeschichte ➜ Hinweis auf traumatischen Pneumothorax
Intervention in der Vorgeschichte (ZVK-Anlage, Pleurapunktion, etc.) ➜ Hinweis auf iatrogenen Pneumothorax
Bekannte Lungenerkrankung ➜ Hinweis auf sekundären Spontanpneumothorax
Pneumothoraxin der Vergangenheit ➜ Rezidivierender Pneumothorax
L (Letzte…)
E (Ereignis): Trauma
R (Risiko): Junger, schlanker Patient (oft männlich), rauchen
Junger schlanker Patient (öfter männlich als weiblich) ➜ Hinweis auf primären Spontanpneumothorax
Rauchen in der Anamnese ➜ Hinweis auf primären oder sekundären Spontanpneumothorax
S (Schwangerschaft)
Tipp
Nutze Schemata
Um die Anamnese strukturiert durchzuführen, bietet es sich an, Schemata, wie das SAMPLERS oder OPQRST-Schemazu nutzen. Am obigen Beispiel haben wir Fragen und Befunde dargestellt, die bei dem Verdacht auf einen Spannungspneumothorax abgefragt werden sollten und vorliegen könnten.
Körperliche Untersuchung
Inspektion:
Asymmetrisches Atemmuster
Betroffene Seite „hinkt nach“
Hinweise auf äußere Verletzungen
Obere Einflussstauung
Aufgrund der verminderten Rückflussmöglichkeiten zum Herzen sind die Halsvenen oft gestaut
Bei Rippenserienfraktur:paradoxe Atmung
Bei der Inspiration weitet sich der Thorax
Bei der Exspiration bewegt sich der Thorax normalerweise nach innen
Bei einer Rippenserienfraktur wird ein paradoxes Atemmusterprovoziert, bei dem die frakturierten Rippenfragmente sich entgegengesetzt zur normalen Atembewegung verhalten
An der Stelle bewegen sich die frakturierten Rippen bei der Inspiration nach innen und bei der Exspiration nach außen
Palpation:
Stimmfremitus vermindert oder fehlend
Eventuell Instabilität des Thorax
Hautemphysem mit Knistern („Schneeballknirschen“)
Perkussion:
Hypersonorer Klopfschall auf der betroffenen Seite
Tipp
Perkussion in der Präklinik
Insbesondere im präklinischen Setting kann es aufgrund der Umgebungsgeräusche schwierig sein, die Auskultation oder Perkussion adäquat interpretieren zu können. Nehmt euch ausreichend Zeit und weist eure Kolleg:innen sowie andere am Einsatz beteiligte Personen darauf hin, leise zu sein, um einen genauen Befund erheben zu können.
Erfahrungsgemäß wird die Perkussion jedoch vor Ort fast gänzlich vernachlässigt, da die fehlende Übung, der am Einsatz beteiligten Personen, die Behandlung unnötig verzögern würde.
Auskultation:
Abgeschwächtes oder fehlendes Atemgeräusch auf der betroffenen Seite
Eventuell pulssynchrones Klicken (hörbares Ausdehnen und Zusammenziehen der Luft im Pleuraspalt bei jedem Herzschlag)
Vitalparameter:
Ggf. hämodynamische Instabilität (Hypotonie und Tachykardie)
Pulsus paradoxus
Info
Pulsus paradoxus
Der Pulsus paradoxus beschreibt einen starken Abfall des systolischen Blutdrucks während der Inspiration, was auf eine beeinträchtigte Herzfunktion durch die Kompression des Herzens hinweist. Durch den Druck auf den Mediastinalraumkann dieses Zeichen bei einem Spannungspneumothorax vorliegen.
Bildgebung
Ultraschall:
Im Notfall zeigt ein Thorax-Ultraschall den sogenannten „Lung Point“ oder fehlendes “Lung Sliding”
Lung Point: Punkt, an dem sich das kollabierte Lungengewebe von der Thoraxwand löst
Lung Sliding: Lungengleitbewegungen
Bei Vorliegen einer (Poly-)Traumas ist im Verlauf der weiteren Versorgung in jedem Fall eine Sonografie nach dem eFAST-Schema anzuraten
Die Diagnose eines Pneumothorax wird innerhalb eines Krankenhauses oft mittels eines Röntgen-Thorax bestätigt. Bei einem Spannungspneumothorax wäre neben anderer radiologischer Zeichen für einen Pneumothorax zum Beispiel auch eine Trachelverschiebung von der Mittellinie gegeben, wobei die Trachea durch den bestehenden Druck zur gesunden Seite verschoben ist. Dies ist ein Zeichen einer Mediastinalverschiebung.
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Therapie
Merke
Ziel: Druckentlastung des Pleuraspalts undhämodynamische Stabilisierung
Das Ziel der Behandlung ist die schnelle Druckentlastung des Pleuraspalts und die hämodynamische Stabilisierung.
Zusammengefasst erfordert die Therapie eines Spannungspneumothorax:
Eine sofortige Druckentlastung durch Nadelthorakostomie
Gefolgt von einer Thoraxdrainage zur definitiven Therapie
Parallel dazu sind unterstützende Maßnahmen und eine engmaschige Überwachung notwendig.
Achtung
Die Dekompression sollte bei dringendem Verdacht auf einen Spannungspneumothorax auch vor weiterem Monitoring oder der Sicherstellung eines großlumigen venösen Zugangs angestrebt werden. Dennoch müssen diese Basismaßnahmen im weiteren Verlauf durchgeführt werden, um eine optimale Versorgung der Patient:innen zu gewährleisten.
Nadeldekompression (Nadelthorakostomie)
Indikation:
Notfallmaßnahme der 1. Wahl bei klinischem Verdacht auf einen Spannungspneumothorax
Sie sollte möglichst nicht durch andere Maßnahmen aufgeschoben werden, da jede Verzögerung lebensgefährlich sein kann
Material:
Großlumige Thoraxentlastungskanüle (mindestens 14G, Länge 4,5–5 cm) oder eine spezielle Nadel zur Notfall-Dekompression
Hautdesinfektion
Handschuhe
Achtung
Der Einsatz eines venösen Zugangskatheters, der üblicherweise für intravenöse Zugänge verwendet wird, ist aufgrund seiner unzureichenden Länge oft nicht ausreichend, um den Pleuraspalt zu erreichen, insbesondere bei adipösen Menschen. Sollte keine adäquate Thoraxentlastungskanüle greifbar sein, kann eine großlumige Venenverweilkanüle initial zur Dekompression versucht werden.
Durchführung:
Desinfektion der Punktionsstelle:
Dies sollte, sofern möglich, auch im Rahmen dieser dringlichen Indikation nicht vernachlässigt werden
Wahl der Punktionsstelle:
Die Kanüle wird in den 2. Interkostalraum an der Medioklavikularlinie (der sogenanntenMonaldi-Position) auf der betroffenen Seite eingeführt
Alternativ kann auch der 4. oder 5. Interkostalraum in der mittleren oder vorderen Axillarlinie (Bülau-Position) genutzt werden
Aufgrund der physikalischen Eigenschaft der im Pleuraspalt enthaltenen Luft, nach oben zu steigen, wird die Monaldi-Position für eine schnelle Dekompression bevorzugt
Tipp
Eselsbrücke
Um Nerven und Gefäße möglichst nicht zu verletzen, sollte die Nadel kranial der Rippe in den Thorax eingeführt werden. Der Merkspruch dazu lautet: „Unter der Rippe parkt ein VAN“, wobei VAN für Vene, Arterie und Nerv steht, da diese Strukturen unmittelbar kaudal der Rippen verlaufen.
Nach dem Einführen sollte man ein Zischen hören, wenn die Luft aus dem Pleuraspalt entweicht
Die Nadel wird mit Pflasterband gesichert und sollte nur als temporäre Lösung dienen, bis eine Thoraxdrainage gelegt werden kann
Erfolgskontrolle:
Wenn erfolgreich:
Symptomverbesserung
Eine klinischen Besserung der Symptome sollte frühzeitig erkennbar sein
Die Atemnot sollte sich verbessern, und Vitalparameter wie Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz sollten sich stabilisieren
Atemgeräusche
Atemgeräusch auf beiden Seiten vergleichbar laut
Atemexkursionen
Atembewegungen nach Dekompression wieder symmetrisch
Initial betroffene Seite nimmt auch wieder am Gasaustausch teil
Ultraschall
Besonders nützlich, um sicherzustellen, dass keine Flüssigkeit oder Luft mehr im Pleuraspalt vorhanden ist
Besonders bei der Versorgung eines polytraumatisierten Menschen im Verlauf nach Möglichkeit schnellstmöglich eine eFAST-Sonografie durchführen
Wenn nicht erfolgreich:
Symptomzunahme
Insbesondere die Dyspnoe, die Schmerzen und die schlechte Kreislaufsituation können zunehmen
Zusätzliches Auftreten neuer Symptome
Bei einer Fehlplatzierung der Nadelkann es zu schweren Blutungen kommen
Können mit Blutdruckabfall, Tachykardie und Bewusstlosigkeit einhergehen
Maßnahmen
Erneuter Punktionsversuch auf anderer Höhe
Zweite Punktionsstelle eine Rippenhöhe kaudal oder kranial der initial punktierten Stelle wählen
Thoraxdrainage vorbereiten und applizieren
Thoraxdrainage (Thorakostomie)
Achtung
Nach der initialen Nadeldekompression muss der Spannungspneumothorax dauerhaft durch eine Thoraxdrainage behandelt werden, um die Luft kontinuierlich aus dem Pleuraspalt abzuleiten und eine erneute Druckerhöhung zu verhindern.
Indikation:
Dies ist die definitive Therapie bei einem Spannungspneumothorax
Auch nach einer initialen Nadeldekompression ist die Behandlung durch eine Thoraxdrainage unerlässlich
Durchführung:
Eine Thoraxdrainage wird im 4. oder 5. Interkostalraum in der vorderen oder mittleren Axillarlinie (auf Höhe der Mamille) platziert. Dieser Punkt wurde nach dem Erstbeschreiber als Bülau-Position benannt
Die Drainage wird nach der Platzierung mit einem Heimlich-Ventil verbunden, das den Einweg-Ablauf der Luft aus dem Pleuraspalt ermöglicht
Info
Heimlich-Ventil
Im Inneren des Heimlich-Ventils befindet sich ein Gummischlauch, welcher zwar die Leitung von Luft aus dem Körper heraus zulässt, allerdings keine Luft durch das Ventil in das Thoraxinnere einfließen lässt. Dies verhindert, dass Luft in den Pleuraspalt zurückströmt, und fördert die Reexpansion der kollabierten Lunge.
Die Drainage verbleibt normalerweise für mehrere Tage, bis keine Luftleckage mehr auftritt und die Lunge vollständig reexpandiert ist
Erfolgskontrolle:
Wenn erfolgreich:
Symptomverbesserung
Eine klinischen Besserung der Symptome sollte frühzeitig erkennbar sein
Die Atemnot sollte sich verbessern, und Vitalparameter wie Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz sollten sich stabilisieren
Atemgeräusche
Atemgeräusch auf beiden Seiten vergleichbar laut
Atemexkursionen
Atembewegungen nach Dekompression wieder symmetrisch
Initial betroffene Seite nimmt auch wieder am Gasaustausch teil
Ultraschall
Besonders nützlich, um sicherzustellen, dass keine Flüssigkeit oder Luft mehr im Pleuraspalt vorhanden ist
Besonders bei der Versorgung eines polytraumatisierten Menschen im Verlauf nach Möglichkeit schnellstmöglich eine eFAST-Sonografie durchführen
Wenn nicht erfolgreich:
Erneute Thoraxdrainage
Neuanlage kann bei falscher Position erforderlich sein
Initial gewählte Punktionsstelle kann in modifizierter Position, beispielsweise kranial oder kaudal davon, erneut genutzt werden
Chirurgische Intervention
Nach mehreren frustranen Thoraxdrainage-Veruschen ist ein präklinischer chirurgischer Eingriff im Sinne einer Clamshell-Thorakotomie der nächste mögliche Schritt
Zu bedenken ist, dass dafür Expertise, das richtige Equipment und vor allem die Rahmenbedingungen stimmen müssen, meist ist das präklinisch keine realistische Option
Weitere Maßnahmen
Merke
Neben der mechanischen Entlastung des Pneumothorax sind weitere Maßnahmen notwendig, um die Patient:innen zu stabilisieren und Komplikationen zu vermeiden.
Sauerstoffgabe
Kreislaufüberwachung
Flüssigkeitsgabe
Achtung
Gefahr: Kardiogener Schock
Da ein Spannungspneumothorax einen kardiogenen Schock nach sich ziehen kann ist die engmaschine Überwachung des Kreislaufs, die schnelle Implementierung eines venösen Zugangs und situationsgerechte Flüssigkeitsgabe notwendig.
Anzeichen eines kardiogenen Schocks
Obere Einflussstauung
Tachykardie
Hypotonie
Bewusstseinsstörung
Analgesie
Lagerung anpassen
Tipp
Lagerung situationsgerecht anpassen
Optimalerweise wird die Lagerung auf der verletzten Seite empfohlen um die Kapazität der gesunden Seite voll auszunutzen. Es gibt jedoch Fälle, in denen dieses Vorgehen nicht die beste Option ist:
Hohe Schmerzbelastung
Anhaltende Dyspnoe
Bewusstseinsstörung mit notwendiger Schutzintubation
Weitere Verletzungen, die ein anderes Vorgehen benötigen (Vollimmobilisation bei Polytrauma)
Immobilisation
Insbesondere im Falle eines Traumas bzw. eines Polytraumas
Je nach Fall ist eine Immobilisation des Rumpfes oder eine vollständige Immobilisation notwendig
Info
Antibiotikaprophylaxe
In bestimmten Fällen, wie bei traumatischen Pneumothoraces, kann die prophylaktische Gabe von Antibiotika erwogen werden, um Infektionen zu verhindern. Dies ist präklinisch jedoch in den meisten Einsatzgebieten nicht vorgesehen. Entsprechend werden oft keine generalisierten Antibiotikagaben mehr vorgenommen.
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Besondere Situationen
Mechanisch beatmete Patient:innen
Bei dieser Patientgruppe kann ein Spannungspneumothorax schwerer zu erkennen sein, da die Symptome teilweise durch die Beatmung maskiert werden. Hier sollte besonders aufmerksam auf Druckerhöhungen im Beatmungsgerät und eine rasche Verschlechterung der Kreislaufsituation geachtet werden.
Bilateraler Spannungspneumothorax
Bei Verdacht auf einen beidseitigen Spannungspneumothorax muss die Dekompression auf beiden Seiten erfolgen. Bei einer sogenannten „Trauma-Reanimation“ ist die Anlage einer beidseitigen Thoraxdrainage oft ein standardisiertes Vorgehen.
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Weitere Therapie im klinischen Setting
Nach der akuten Phase ist es wichtig, eine kontinuierliche Überwachung sicherzustellen. Die Lunge soll nach Entlastung vollständig reexpandiert bleiben.
Versorgung in der Notaufnahme
In dieser Notlage kann es helfen sich mental auf die nächsten Schritte vorzubereiten. Dafür ist es ratsam schon auf der Fahrt zum Krankenhaus zu erklären wie das weitere Procedere im Krankenhaus aussieht und auf was die Person sich potentiell einstellen muss.
Achtung
Da die Therapie je nach aufnehmendem Krankenhaus und Behandler:in variieren kann, empfiehlt es sich nicht, einen bestimmten Behandlungsweg detailliert zu beschreiben. Eine grobe Skizzierung des weiteren Behandlungspfades reicht völlig aus um Unsicherheiten zu minimieren. Die weiteren Informationen dienen ausschließlich eurer Information als Fachpersonal!
Versorgung im Schockraum:
Info
Anmeldekriterien für eine Schockraum-Alarmierung
Ob die Klinik zur Vorbereitung des Schockraums kontaktiert werden muss, hat mich vielen Faktoren zu tun.
Die Alarmierung eines Schockraums hängt ab von:
Der Art der Verletzung
Den bereits getroffenen Maßnahmen
Dem vorliegenden Unfallmechanismus
Verschiedenen möglichen Pathologien (z.B. Schockindex > 0,9, positiver eFAST,…)
Es ist bereits durch die Thoraxentlastung, welche präklinisch erfolgen muss, eine Schockraumindikation gegeben
Die Übergabeim Schockraum sollte strukturiert sein und das Wichtigste kurz und prägnant, aber allumfassend, für alle Anwesenden zusammenfassen
Radiologische Kontrolle:
Es sollten regelmäßig radiologische Aufnahmen angefertig werden um den Erfolg der Drainage zu kontrollieren
Initial wird normalerweise schon im Schockraum eine Sonografie nach eFAST-Schema gemacht
Sollte ein Polytrauma vorliegen kann auch eine umfassende CT-Untersuchung durchgeführt werden, welche im alltäglichen Sprachgebraucht ob als “Trauma-Spirale” bezeichnet wird
Im Verlauf bietet sich ein Röntgen Thorax an um den Progress zu protokollieren und frühzeitig eingreifen zu können
Info
Röntgen-Thorax: Zeichen für einen Spannungspneumothorax
Luftansammlung ohne sichtbare Gefäßzeichnung auf der betroffenen Seite
Kollabiertes Lungengewebe
Ggf. Mediastinalverschiebung zur gesunden Seite
Liegt ein Pneumothorax statt eines Spannungspneumothorax vor, sind dieselben Zeichen erkennbar, mit Ausnahme der Mediastinalverschiebung.
Achtung
Bei einem behandelten Spannungspneumothorax kann sich im Verlauf erneut ein Pneumothoraxentwickeln. Die regelmäßigen Kontrollen sind also nicht zu vernachlässigen!
Überdruckbeatmung:
Wird der Patient maschinell beatmet, wird ein Überdruck aufgebaut
Das Risiko eines erneuten Pneumothorax ist so deutlich minimiert
Ein solches Vorgehen kann auch bereits präklinisch durchgeführt werden
Überwachung und Stabilisierung:
Zur weiteren Beurteilung ist ein kontinuierliches Monitoring inkl. regelmäßige Blutgasanalysen, für die Kontrolle der Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidwerte, vonnöten
Auch Laborwerte aus venös abgenommenem Blut können aussagekräftig und wichtig sein um die Verletzungen von Leber oder Milz auszuschließen oder frühzeitig erkennen und um Maßnahmen ergreifen zu können
Eine angepasste Schmerztherapie ist in vielen Fällen schon vor Erreichen der Klinik initiiert worden. Diese wird im Verlauf ausgebaut oder anderweitig verändert
Merke
Schmerz ist immer subjektiv und kann entsprechend nur im Dialog mit der betroffenen Person beurteilt werden. Die aktuelle Schmerzstärke muss im Verlauf immer wieder von Neuem erfragt werden, damit die Schmerztherapie anhand dessen modifiziert werden kann.
Thoraxchirurgische Interventionen:
Bei rezidivierenden Pneumothoraces oder besonders schweren Fällen kann die Versorgung durch ein thoraxchirurgisches Team notwendig sein
Bei einem einfachen Pneumothorax ist dies jedoch meist nicht der Fall
Weitere Versorgung in der Klinik
Entfernung der Drainage:
Wenn dieLunge stabil bleibt, kein Luftleck mehr vorhanden ist und sich keine neue Luftansammlung im Pleuraspalt zeigt kann die Drainage entfernt werden
Auch nach einer komplikationslosen Entfernung sind regelmäßige Kontrollen erforderlich
Achtung
Solange die Thoraxdrainage einliegt, kann sie als Eintrittspforte für Keime dienen und sekundäre Komplikationen verursachen.
Der Verband um die Drainage sollte regelmäßig gewechselt und die Wunde beurteilt werden. Eine zu frühe Entfernung der Drainage kann jedoch auch weitere Schäden verursachen.
Ursachenklärung und Prävention:
Je nach Ursache des Spannungspneumothorax (z. B. Trauma, Lungenerkrankung, iatrogene Ursachen) sollte eine gründliche Abklärung erfolgen, um das Risiko eines Rezidivs zu minimieren
Insbesondere wenn keine klare Ursache erkennbar ist und ein rezidivierender Pneumothorax nicht auszuschließen ist, sollte die Ursache herausgefunden und beseitigt werden
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Transport
Die Wahl des Zielkrankenhauses ist abhängig vom individuellen Fall. Das Zielkrankenhaus sollte über eine unfall- oder allgemeinchirurgische Abteilung verfügen und eine Notaufnahme mit einem Schockraumvorweisen.
Weiterhin kann die erweiterte Versorgung von Begleitverletzungen durch andere Disziplinen notwendig sein (wie bei Verbrennungen, schweren Kopfverletzungen oder Ähnlichem). Ein Spannungspneumothorax selbst muss jedoch nicht zwingend in einem “Maximalversorger-Krankenhaus” behandelt werden.
Unter Berücksichtigung der Zuständigkeiten der Krankenhäuser muss auch eine Abwägung anhand des Zustands der betroffenen Person getroffen werden. In manchen Fällen ist eine initiale Stabilisierung in einem nahegelegenen Krankenhaus notwendig bevor der Sekundärtransport zur weiteren Versorgung erfolgen kann. Ein solcher Sekundärtransport kann beispielsweise notwendig sein um Begleitverletzungen adäquat versorgen zu können.
Merke
Zusammenfassung Transport
Zielkrankenhaus:Unfall- oder allgemeinchirurgische Abteilung mit angegliederter Notaufnahme mit Schockraum
CAVE: Schockraumanmeldung nicht vergessen!
Andere Disziplinen möglicherweise notwendig für Versorgung von Begleitverletzungen (z.B. Verbrennungen)
Achtung
Je nach Verletzungsschwere ist auch ein Transport mittels Rettungshubschrauber notwendig. Dies kann zum Beispiel bei Verletzungen mit Beteiligung der Wirbelsäule oder bei Vorliegen eines Polytraumas der Fall sein. Diese Entscheidung muss von Fall zu Fall abgewogen werden.
Wie oben bereits erwähnt, sollte die Immobilisierung der Patient:innen vor dem Transport vollständig abgeschlossen sein, damit durch die Bewegungen während des Transports keine weiteren Schädigungen entstehen.
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Prüfungswissen
Zur Zusammenfassung hier die Hard Facts, die bei der Examensvorbereitung oder im Einsatz helfen können:
Ursachen:
Traumatisch
Iatrogen
Spontan
Pathophysiologie:
Verletzung mindestens eines der Pleurablätter mit Verlust der Adhäsionskraft im Pleuraspalt
Lungenkollaps
Ventilmechanismus
zunehmender Druckaufbau im Thorax
Kompression der gesunden Lunge
Verschiebung der Mittellinie und der Mediastinalorgane
Verminderung des venösen Rückstroms
Potenzielle Lebensgefahr
"Red Flags" - Spezifische Symptome:
Stärkste Atemnot mit akutem Brustschmerz
Zentralvenenstauung
Einseitig fehlendes Atemgeräusch
Hypersonorer Klopfschall
Paradoxe Atmung bzw. asymmetrische Thoraxexkursion
Therapie:
Sofortige Nadeldekompression (Nadelthorakostomie)
Punktion 2./3. ICR medioclavicular (Monaldi-Position) oberhalb der Rippe
Atemexkursionen auf betroffener Seite zunehmend physiologisch
Implementierung einer Thoraxdrainage zur dauerhaften Entlastung
Punktion 4./5. ICR vordere oder mittlere Axillarlinie (Bülau-Position) oberhalb der Rippe
Erfolgskontrolle wie Nadeldekompression (in klinischem Setting mittels Röntgen und Ultraschall)
Sauerstoffgabe
Überwachung und Stabilisierung der Vitalfunktionen
Immobilisierung, wenn notwendig
Analgesie, bei Bedarf
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