Einleitung
Um die Aussagekraft und Besonderheiten der verschiedenen laborchemischen Tests zu verstehen, ist eine grundlegende Kenntnis der wichtigsten statistischen Parameter relevant. Auch wenn sich viele Studierende und Auszubildende vor Statistik scheuen, so kann es sehr hilfreich sein, die Parameter Sensitivität und Spezifität sowie den Unterschied zwischen quantitativen und qualitativen Verfahren verstanden zu haben.
Sensitivität
Die Sensitivität gibt an, bei welchem Prozentsatz erkrankter Patienten die Krankheit durch den Test tatsächlich erkannt wird.
Anhand der Sensitivität lässt sich eine Erkrankung ausschließen.
Spezifität
Die Spezifität gibt an, bei welchem Prozentsatz gesunde Patienten, anhand des Tests als gesund erkannt werden.
Anhand der Spezifität lässt sich eine Erkrankung diagnostizieren.
Beispiel D-Dimere: Sensitivität und Spezifität
Nehmen wir an, man hat eine Gruppe von 100 Patienten. 10 von diesen 100 Patienten haben eine Lungenembolie.

D-Dimere
Bei 9 von den 10 Patienten mit der Lungenembolie lassen sich D-Dimere
Im Beispiel hatten 9 von 10 erkrankten Patienten positive D-Dimere
Quantitative Verfahren
Bei quantitativen laborchemischen Tests wird die Anzahl/Menge an Stoffen bestimmt. Misst man also einen Glucosewert von 110 mg/dl, so ist dies ein quantitativer Test, da man die Menge an Glucosemolekülen bestimmt.
Qualitative Verfahren
Bei einem qualitativen Test wird keine Aussage zu einer Menge getroffen. Vielmehr werden unskalierte Einzelaussagen getroffen. Ein Beispiel für einen qualitativen Test ist ein Corona-Schnelltest, der entweder anzeigt, ob SARS-CoV-2-Antigene im Sputum vorliegen (positiv) oder nicht (negativ). Bei einem positiven Testergebnis lassen sich keine Aussagen zur Anzahl der vorhandenen Viren treffen.
Quellen
- Leitlinien Diagnostische Validität, Empfehlung des Robert Koch-Instituts