Die Tako-Tsubo-Kardiomyopathie wird auch als „broken-heart-syndrome“ oder „transient left ventricular apical ballooning syndrome“ bezeichnet. Sie entsteht durch intensiven emotional oder physisch bedingten Stress und prägt sich in einer akuten, vorübergehenden linksventrikulären Dysfunktion aus. Echokardiographisch äußert sich diese in einer Ballonierung der Herzspitze. Der Name Tako-Tsubo leitet sich von einer japanischen Tintenfischfallenart ab. Diese besteht aus einem Krug mit einem kurzen Hals. Die Form ähnelt dem echokardiographischen Bild. Von der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie sind insbesondere ältere, postmenopausale Frauen (>90% der Fälle) betroffen. 1-2% der Patient:innen bei denen ein Verdacht auf einen STEMI besteht, leiden unter einer Tako-Tsubo-Kardiomyopathie. Bei 50% der Patient:innen kommt es zu kardiovaskulären Komplikationen.
Diagnostik
Symptome:
Ähnlich zu einem akuten Koronarsyndrom oder einer kardialen Dekompensation
EKG:
In 44% der Fälle ST-Streckenhebungen ähnlich zu einem STEMI ➜ insbesondere in den seitlichen und präkordialen Ableitungen; nicht einem koronararteriellen Versorgungsgebiet zuordbar
ST-Streckensenkungen in <10% der Fälle
Nach 12-24 Stunden: T-Inversionen und Verlängerung der QT-Zeit >500 ms
Labor: meistens nur geringe Erhöhung des Troponin-Wertes (im Missverhältnis zur ausgeprägten Symptomatik und den auffälligen EKG-Veränderungen)
Echokardiographie: apikale Akinesie und Ballonierung der apikalen Herzregion; Wandbewegungsstörungen, die keinem koronararteriellen Versorgungsgebiet zugeordnet werden können; reduzierte LVEF
Ventrikulographie des linken Ventrikels in der Diastole und Systole: apical ballooning, Dyskinesie (weiße Pfeile) und basale Hyperkontraktilität des linken Ventrikels
Ventrikulographie: A = Tako-Tsubo-Kardiomyopathie B = Normalbefund Schwarz = Diastole Grau = Systole
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Therapie
ß-Blocker (Blockierung einer Überaktivität des Sympathikus)
Symptomatische Herzinsuffizienztherapie
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Prognose
Gute Prognose: bei Stressfreiheit kann es innerhalb von Stunden bis Wochen zu einer spontanen Erholung kommen
Bei Patient:innen, die stationär behandelt werden und kardiovaskuläre Komplikationen erleiden, liegt die Mortalität ähnlich wie bei einem STEMI bei ca. 4-6%
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Quellen
Leitlinie: Kardiomyopathien, European Society of Cardiology (ESC) Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) e. V.
Zuletzt aktualisiert am 26.09.2024
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