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Zöliakie

glutensensitive Enteropathie, Sprue
8 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Zöliakie, auch bekannt als glutensensitive Enteropathie oder Sprue, ist eine immunologische Erkrankung, bei der der Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln eine Entzündungsreaktion auslöst. Das Abbauprodukt Gliadin führt zur Bildung von Autoantikörpern gegen Gliadin (Gliadin-Ak) und körpereigene Bestandteile der Darmwand wie Tissue-Transglutaminase (tTG-Ak) und Endomysium (EMA). Diese Reaktion verursacht eine lokale Entzündungsreaktion im Dünndarm, die zur Aktivierung von T-Zellen, Produktion von Zytokinen und Einwanderung von Immunzellen führt. Die Entzündung resultiert in einer Atrophie der Dünndarmzotten und Kryptenhyperplasie, was die Resorptionsfläche verringert und ein Malabsorptionssyndrom verursacht. 

Zöliakie ist genetisch bedingt, wobei HLA-DQ2 und HLA-DQ8 als wichtige genetische Prädispositionsfaktoren gelten. Die Erkrankung ist oft mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1 und Autoimmunthyreoiditis assoziiert. 

Zu den Symptomen gehören Diarrhoe, Steatorrhoe, Obstipation, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust. Extraintestinale Manifestationen umfassen neurologische Symptome wie Ataxie, hepatische Probleme wie Fettleber und dermatologische Symptome wie Dermatitis herpetiformis Duhring. Die Diagnose erfolgt durch serologische Tests auf Autoantikörper und eine Biopsie des Dünndarms. Die Therapie besteht in einer lebenslangen glutenfreien Ernährung, die die Symptome lindert und das Risiko für Komplikationen wie ein enteropathie-assoziiertes T-Zell-Lymphom reduziert.

Zuletzt aktualisiert am 26.02.2025
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