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Intoxikation mit anticholinergen Substanzen (RD)

Intoxikation mit Antidepressiva, Anticholinerge Vergiftung, Vergiftung mit Parasympatholytika
24 Minuten Lesezeit

Zusammenfassung

Die Intoxikation mit anticholinergen Substanzen bezeichnet eine Überdosierung durch Substanzen mit anticholinerger Wirkung, die zu potenziell lebensbedrohlichen Symptomen führt. Sie äußert sich typischerweise durch folgendes klinisches Bild:

  • Delir (Verwirrtheit, Halluzinationen, Erregbarkeit)
  • Heiße, trockene Haut
  • Mydriasis (weite Pupillen)
  • Tachykardie

Häufige Ursachen sind der Missbrauch von Substanzen (z.B. Nachtschattengewächse) oder eine Überdosierung Medikamente mit anticholinerger Medikamente (z.B. Antidepressiva) in suizidaler Absicht.

Die Therapie im Rettungsdienst umfasst die schnelle Sicherstellung der Vitalfunktionen und die gezielte Gabe des Antidots Physostigmin, das reversibel die Acetylcholinesterase hemmt, wodurch die Aktivität des Parasympathikus verstärkt wird. 

Je nach eingenommener Substanz ist auch die Entwicklung eines serotonergen Syndrom möglich. Es entsteht meist durch die Einnahme von Medikamenten, die den Serotonin-Stoffwechsel beeinflussen. Die am häufigsten auslösenden Wirkstoffe sind insbesondere Antidepressiva und Antipsychotika.

Zuletzt aktualisiert am 02.05.2025
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