Zusammenfassung
Morbus Wilson
Epidemiologie
- Diagnosealter: Die Diagnose wird typischerweise im Alter von 5 bis 35 Jahren gestellt
- Prävalenz: 1:10.000 bis 1:30.000
- Geschlechterverteilung: Die Erkrankung betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, ohne eine geschlechtsspezifische Präferenz
Ursache
Morbus Wilson
Kashmiri, based on earlier work by Domaina, CC BY-SA 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Durch Mutation des ATP7B-Gens kann das Kupfer
Eine Anreicherung von Kupfer

Klinik
- Leberschädigung: Fettleber, akute/chronische/fulminante Hepatitis, Leberzirrhose
- Neurologische & psychische Symptome:
- Neurologisch: Tremor (Flapping Tremor, Intentions-, Ruhe-, Haltetremor
), Rigor , Akinese (Parkinson-ähnliche Symptomatik), Dysarthrie , choreatische Hyperkinesen - Psychisch: Wesensveränderung, Aggressivität, später: Demenz
- Neurologisch: Tremor (Flapping Tremor, Intentions-, Ruhe-, Haltetremor
- Hämolytische Anämie
: Anämie -Symptomatik und Ikterus - Kayser-Fleischer-Kornealring: braun-grüne (ringförmige)
von Kupferin der Descemet-Membran der Kornea (um die Iris) - Weitere mögliche Zeichen und Symptome:
- Arthropathie
- Nierenschädigung
- Kardiomyopathie

Herbert L. Fred, MD, Hendrik A. van Dijk, CC BY 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by/3.0, via Wikimedia Commons
Diagnostik
- Körperliche Untersuchung: Hepatomegalie, Kayser-Fleischer-Kornealring, neurologische Auffälligkeiten (Tremor, Rigor
, Akinese) - Laboranalyse des Blutes:
- ↓Serum
Coeruloplasmin - Als akute-Phase-Protein
kann Coeruloplasmin auch normwertig oder sogar in höherer Konzentration vorliegen
- Als akute-Phase-Protein
- ↓Gesamt-Kupfer
im Serum - ↑Freies Kupfer
im Serum - ↑Transaminasen
- Hämolytische Anämie
(Coombs-Test negativ)
- ↓Serum
- Laboranalyse des Urins: zur Diagnostik und zum Monitoring der Therapie
- 24h-Sammelurin
: erhöhte Kupferausscheidung
- 24h-Sammelurin
- Bei unklarem Befund: Biopsie der Leber
- ↑Kupferspeicher in der Leber
>250 μg/g Trockengewicht
- ↑Kupferspeicher in der Leber
- Ggf. Gendiagnostik, Familienscreening bei diagnostiziertem Morbus Wilson
- Bildgebung des Kopfes (DD neuro-psychiatrische Klinik): kranielles MRT
Therapie
- Lebensstilanpassung: Verringerung des Kupferanteils in Diät (max. 1,5 mg/Tag) und keine Nutzung von verkupferten Pfannen/Töpfen
- Pharmakologische Therapie:
- Kupfer
-Chelatoren: führen zu erhöhter renaler Kupferausscheidung; - D-Penicillamine: initial bei symptomatischen Patienten
- Trientine (im Allgemeinen besser verträglich)
- Zinksalze (hemmt die Kupfer
-Aufnahme durch den Gastrointestinaltrakt): bei asymptomatischen Patienten und in der Schwangerschaft
- Kupfer
- Lebertransplantation: bei fulminantem Leberversagen und dekompensierter Leberzirrhose
bei ausbleibender Besserung durch Chelatoren
Prognose
- Bei frühzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung ist die Prognose gut
- Ohne Behandlung: Unbehandelter Morbus Wilson
führt oft zu schweren Leberschäden, neurologischen Komplikationen und lebensbedrohlicher Leberzirrhose
Lernkarte zum Download
„Kayser-Fleischer ring.jpg“ von Herbert L. Fred, MD, Hendrik A. van Dijk, CC BY 3.0, https://creativecommons.org/licenses/by/3.0, via Wikimedia Commons
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Quellen
- S1-Leitlinie Morbus Wilson, Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN), Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS), Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V. (GfH)