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Sonstige anästhesierelevante Medikamente

5 Minuten Lesezeit

Noradrenalin

  • Wirkung: Durch starken Agonismus auf die α₁-Rezeptoren sorgt Noradrenalin für eine starke Vasokonstriktion (Erhöhung der Nachlast ⟶ Erhöhung des myokardialen Sauerstoffverbrauchs, reflektorisch reduzierte Herzfrequenz, „Reflexbradykardie“)
  • Indikationen
    • Perioperativ zur Anhebung des Blutdrucks
    • Notfalltherapie zur Anhebung des Blutdrucks
    • Vasokonstriktor der 1. Wahl bei septischem Schock
    • Ggf. Begleittherapie bei weiteren Schockformen (neurogener Schock, hypovolämer Schock)
    • Zusatz zu Lokalanästhetika
  • Darreichungsform: jeweils 1 mg/ml
    • 1 ml Ampulle
    • 25 ml Durchstechflasche
  • Dosierungsvorschlag: Dosis kann individuell stark schwanken und ist abhängig von der Ausprägung der hämodynamischen Instabilität
    • Bolusgabe: 5–10 µg (1:100)
      → entspricht 0,5–1 ml einer Verdünnung von 1 mg Noradrenalin in 100 ml Lösungsmittel
    • Perfusor: 0,01–0,1 µg/kgKG/min (bei leichter bis mittlere hämodynamischer Instabilität, 0,1–1 μg/kgKG/min i.v. (bei schwerer hämodynamischer Instabilität)
 Achtung

Ohne invasives hämodynamisches Monitoring sollte keine Dauertherapie mit Noradrenalin erfolgen!

 Tipp

Informiere dich unbedingt über die klinikinternen Standard-dosierungen, um Missverständnisse zu vermeiden. Als Faustregel kannst du dir merken, dass in der Notfallmedizin eher niedrige Konzentrationen und hohe Laufraten gewählt werden, um Dosierungsfehler zu reduzieren. Dagegen sind in der Intensivmedizin meist hohe Konzentrationen und niedrige Laufraten üblich, um häufige Spritzenwechsel zu vermeiden.

Zuletzt aktualisiert am 05.01.2025
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