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Untersuchungsverfahren in der Gastroenterologie

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Zusammenfassung

Die Gastroenterologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit Erkrankungen des Verdauungssystems befasst. Die Diagnosestellung und die Überwachung von gastroenterologischen Erkrankungen erfordern eine Vielzahl von Untersuchungsverfahren. Im Folgenden werden die wichtigsten Verfahren kurz vorgestellt: 

  1. Anamnese und klinische Untersuchung: Die Anamneseerhebung und die klinische Untersuchung bilden insbesondere in der Gastroenterologie die Grundlage jeder diagnostischen Arbeit. Hierbei werden Symptome, Krankheitsgeschichte und Risikofaktoren des Patienten erfasst.
  2.  Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen liefern wichtige differenzialdiagnostische Hinweise. In der Gastroenterologie werden spezifische Parameter wie Leberfunktionstests, Entzündungsmarker und Tumormarker bestimmt.
  3.  Endoskopie: Die Endoskopie ermöglicht die direkte Betrachtung des Verdauungstrakts. Zu den wichtigsten endoskopischen Verfahren gehören:
    1. Gastroskopie: Untersuchung des Magens
    2. Koloskopie: Untersuchung des Dickdarms
    3. Enteroskopie: Untersuchung des Dünndarms
  4. Endoskopische Retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP): Darstellung der Gallenwege und des Pankreasgangs
  5. Endosonografie: kombinierte Endoskopie und Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung der Wandschichten des Verdauungstrakts und umliegender Strukturen
  6. Bildgebende Verfahren: Zur Beurteilung von Struktur und Funktion des Verdauungstrakts werden verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, darunter:
    1. Ultraschall (Sonografie): Beurteilung von Leber, Gallenblase, Pankreas und Bauchorgane
    2. Computertomografie (CT): detaillierte Darstellung des gesamten Verdauungstrakts und umgebender Strukturen
    3. Magnetresonanztomografie (MRT): ähnlich wie CT, aber ohne Röntgenstrahlen, gut geeignet für die Beurteilung von Leber, Gallenblase und Pankreas
    4. Endoskopische Bildgebung: Verwendung spezieller Kameras, um hochauflösende Bilder des Verdauungstrakts zu erstellen
  7. Funktionstests: Funktionstests werden verwendet, um die Leistungsfähigkeit des Verdauungssystems zu beurteilen. Zu den häufig durchgeführten Funktionstests gehören:
    1. Manometrie: Messung des Drucks in Speiseröhre, Magen oder Mastdarm zur Beurteilung der Muskelaktivität
    2. pH-Metrie: Messung des pH-Werts in der Speiseröhre zur Diagnose von saurem Rückfluss (Reflux)
    3. Atemtests: Erfassung von Atemgasen zur Beurteilung der Darmfunktion, z.B. Laktoseintoleranz
  8. Gewebeentnahme und Biopsie: Die Entnahme von Gewebeproben ermöglicht die histologische Untersuchung und genaue Diagnosestellung. Gewebe kann während der Endoskopie oder unter bildgebender Kontrolle entnommen werden
  9. Genetische Tests: Bei bestimmten Erkrankungen des Verdauungstrakts können genetische Tests zur Diagnosestellung oder zur Bestimmung des individuellen Risikos eingesetzt werden
Zuletzt aktualisiert am 15.01.2025
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